„In Frankfurt nicht willkommen“

Der britische Guardian veröffentlichte am Dienstag einen offenen Brief, in dem 50 Künstler und Prominente die BBC zu einem Boykott des Song Contests 2019 in Tel Aviv aufrufen. Zu den Unterzeichnern gehörten u.a. die für ihre ausgeprägte Israel-Feindschaft bekannten Musiker Roger Waters und Peter Gabriel, der Regisseur Ken Loach und die Designerin Vivienne Westwood. Sie dürften nicht unbedingt damit gerechnet haben, darauf eine deutliche Antwort aus Deutschland zu erhalten: Via Facebook richtete der Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker den Israel-Boykotteuren aus, was er von ihnen hält: weiter bei Mena-Watch

  1. #1 von Heta am 04/02/2019 - 15:02

    Uwe Becker:
    Und zu guter Letzt: Solange ihr den Boykott Israels unterstützt, seid ihr in unserer Stadt Frankfurt nicht willkommen!

    Keine Bange, Ken Loach oder Mike Leigh hatten ohnehin nicht vor, in nächster Zeit nach Frankfurt zu kommen und wenn: Wie will unser Unterbürgermeister das a) wissen und b) verhindern? Im Übrigen gilt auch in Frankfurt am Main Artikel 3 Grundgesetz.

    Ist doch alles Quatsch, Beckers Facebook-Eintrag genauso wie der Offene Brief jener „50 figures from the creative industries“, von denen man hierzulande gerade mal vier oder fünf kennt. Die im Übrigen keine Ahnung vom Eurovision Song Contest haben, sie schreiben:

    The BBC is bound by its charter to „champion freedom of expression”. It should act on its principles and press for Eurovision to be relocated to a country where crimes against that freedom are not being committed.

    https://www.theguardian.com/tv-and-radio/2019/jan/29/the-bbc-should-press-for-eurovision-to-be-moved-from-israel

    „Press for Eurovision to be relocated…“, wie soll das gehen? Die Europäische Rundfunk-Union soll mal eben die Statuten ihres Wettbewerbs verändern? Israel ist im Übrigen zum dritten Mal Gastgeber des Wettbewerbs.

  2. #2 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 15:26

    Ich kann es kaum erwarten, die Sonne zu sehen!

    Bilal Hassani ist ein französischer Liedermacher und Produzent. Er wurde im Jahr 1999 in Paris in eine muslimische Familie marokkanischer Herkunft hineingeboren. Schon früh bekannte er sich offen zu seiner Homosexualität. Mit dem Lied „Roi“ wird er Frankreich beim Eurovision Song Contest 2019 in Israel vertreten.

    Sowohl für seine Entscheidung, in Israel aufzutreten, als auch für seinen Lebensstil bekommt Hassani Hassmails und Morddrohungen. Über den Hass, der ihm entgegenschlägt, spricht er ganz offen, sowohl in seinen Liedern, als auch zu seinen mittlerweile knapp eine Millionen Followern auf YouTube. Er erklärt:

    „Ich bin nur ein Junge aus der neuen Generation, der wirklich das Gefühl hat, etwas tun zu können.“

    Über den Eurovision Song Contest und die Anfeindungen, die ihm entgegenschlagen, sagt er:

    „Es gibt gelegentlich Leute, die versuchen, den Eurovision zu einem politischen Ereignis zu machen, aber mich interessiert das nicht. Die Bühne ist ein heiliger Ort. Ich habe gehört, dass das Leben in Tel Aviv wirklich aufregend ist. Ich kann es kaum erwarten, die Sonne zu sehen. Und ich kann es kaum erwarten, das Land zu besuchen. Ich verfolge den Eurovision seit meiner Kindheit. Ich habe immer gesagt: „Eines Tages werde ich Frankreich bei Eurovision vertreten.“

    Mit dem Lied „Roi“ wird er nun seine Botschaft der Selbstakzeptanz und Emanzipation in Israel präsentieren und dabei besonders den Menschen seiner marokkanischen und muslimischen Herkunft zeigen, dass Liebe, Akzeptanz und Frieden möglich ist, auch für Homosexuelle, die selbstverständlich mit Juden in Israel singen, tanzen und feiern.

    Gerade für Marokko ist Bilal Hassani ein Vorbild, denn bis zum heutigen Tage weigert sich das Land am Wettbewerb teilzunehmen, obwohl es teilnahmeberechtigt ist. Der Grund ist so einfach wie schrecklich: Marokko weigert sich, mit Israel zu singen.

    Weiterlesen hier: https://tapferimnirgendwo.com/2019/02/02/ich-kann-es-kaum-erwarten-die-sonne-zu-sehen/

    Singt nicht mit Juden! Das scheint das Motto dieser diskriminierenden Länder zu sein. Bilal Hassani stellt sich diesem Hass entgegen. Er singt.

    Merci!

    Bilal Hassani – Roi / Finale Destination Eurovision 2019

    *https://www.youtube.com/watch?v=tCJRigN2DmI

    Ein sehr mutiger junger Mann!

  3. #3 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 15:51

    Juden – ja. Israelis – nein?

    Über das Wort „begeisternd“ bin ich beim Lesen des Textes, wie man so sagt, gestolpert. Es schien mir geschmacklos – besonders im Spiegel. Vielleicht, weil ich dort noch nie das Wort „begeisternd“ im Zusammenhang mit Israel gelesen habe. Es ist begeisternd, wie junge deutsche Juden in der Nazi-Zeit ihren Lebenswillen unter Beweis gestellt haben, aber nicht begeisternd, wenn es heute israelische Juden tun, sagen wir: unter Raketenbeschuss der Hamas. Der gerade wieder neue deutsche Hilfsgelder zuströmen, dieses Jahr deutlich erhöht, wenn auch verschämt verborgen als Zuwendung für das UNRWA genannte „Hilfswerk“ in Gaza. Das weitgehend von der Hamas kontrolliert wird und dafür sorgt, dass Etliches von der generösen deutschen Hilfe – 145 Millionen Euro sollen es in diesem Jahr sein – in den Raketenlabors dieser Kampfgruppe ankommt, die sich erklärtermaßen die Vernichtung der israelischen Juden zum Ziel gesetzt hat.

    Wie soll man das nennen, diese seltsame Schizophrenie der „Begeisterung“, die einst von den Nazis bedrohten jungen Juden gilt, die inzwischen größtenteils gestorben sind, aber nicht jungen Israelis von heute? Diese Betroffenheitsreden an Gedenktagen, wenn man gleichzeitig von der Hamas kontrollierten Körperschaften Geld überweist, viel Geld, damit es den Terroristen in Gaza an nichts mangelt?

    Der deutsche Außenminister Maas hat am 27. Januar eine Rede gehalten, zum „Internationalen Holocaust-Gedenktag“, er sorgt sich darum, dass „unsere Erinnerungs-Kultur bröckelt”. Sie bröckelt wie der Sand, auf den sie gebaut ist. Und nicht nur, wie Maas behauptet, weil sie „unter Druck von extremen Rechten“ stünde. Die Lüge ist kein haltbares Material. Wenn man sich daran „begeistert“, wie jüdisches Leben in der Nazi-Zeit gerettet wurde, zugleich den Judenmördern von heute mit Geld aushilft, dann ist Shoa-Gedenken nur noch eine Seifenoper.

    https://www.achgut.com/artikel/shoa_als_seifenoper/

    Deutsche Doppelmoral!

  4. #4 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 15:52

  5. #5 von Heta am 04/02/2019 - 16:30

    Es wäre nicht verkehrt, wenn dazugesagt würde, wer die Texte, die hier reinkopiert werden, geschrieben hat. Im aktuellen Fall ist das Chaim Noll, deutsch-israelischer Schriftsteller.

    Buurmann:
    Gerade für Marokko ist Bilal Hassani ein Vorbild, denn bis zum heutigen Tage weigert sich das Land am Wettbewerb teilzunehmen, obwohl es teilnahmeberechtigt ist. Der Grund ist so einfach wie schrecklich: Marokko weigert sich, mit Israel zu singen.

    Stimmt nicht ganz, Marokko hat einmal teilgenommen, 1980, und ist auf dem vorletzten Platz gelandet, danach hatten sie wohl keine Lust mehr. Im Übrigen ist die Singerei teuer: Um teilnehmen zu können, muss man bis zu 400.000 Euro an die EBU bezahlen, für den Trubel selbst hat der Gewinner dann 20 Millionen und mehr hinzulegen.

  6. #6 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 16:49

    Es reicht wenn man den Link reinstellt! Und außerdem lasse ich mir von niemanden etwas
    vorschreiben! Ich kann Menschen nicht ausstehen, die meinen alles besser zu wissen!

  7. #7 von Heta am 04/02/2019 - 17:02

    Ich dachte eher an Höflichkeit dem Autor gegenüber. Ansonsten: Klauen, ohne dazuzusagen, wen man beklaut, gehört sich nicht.

  8. #8 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 17:13

    mutambo mustaman 18. November 2015 at 23:51

    „Heta: Waren Sie vor der Pension Lehrerin? An einer Volksschule? Und hatten Sie immer einen Eimer Wasser, mit griffbereitem nassem Aufnehmer überm Rand, neben der Tafel stehen, um unbotmässigen Jungs den Lappen einmal quer durchs Gesicht zu ziehen?

    Und um nicht ganz aus der Übung zu kommen, kujunieren Sie die Mitforisten in ca. 80-90 Prozent Ihrer Beiträge?“

    http://www.pi-news.net/2015/11/p491283/

    Nicht nur mir geht Heta auf den Zeiger!

  9. #9 von Heta am 04/02/2019 - 17:23

    Siehste, so ist das mit der subjektiven Wahrnehmung! Du präsentierst ein Fundstück von 2015, ich kann die PI-Mods von letztem November zitieren: „Hetas Beiträge werden von vielen Lesern hoch geschätzt.“

  10. #10 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 17:34

    Du nimmst doch alles so genau, wo ist der Link dazu?

  11. #12 von DFens am 04/02/2019 - 17:44

    Ich lebe sehr gern über die Hälfte des Jahres in Britain. Angesichts des Aufrufes der 50 wird mir jedoch speiübel! Die 50 sind ein ekelhafter Pfropf. Pfui Deibel!

  12. #13 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 17:46

    Haremhab 1. November 2018 at 15:44
    @Mods

    Löscht endlich mal Heta. Diese ständige Anfeidungen und Beleästigungen nerven nur.

    MOD: Hetas Beiträge werden von vielen Lesern hoch geschätzt.

    ***********************************************************************************

    Und obwohl Du von den Lesern so hoch geschätzt bist, bist Du dort abgehauen?
    Wie passt das zusammen?

  13. #14 von Heimchen am Herd am 04/02/2019 - 17:48

    Die Antwort lese ich morgen, ich bin jetzt außer Haus, Familienfeier!

    Bis morgen!

  14. #15 von DFens am 04/02/2019 - 17:57

    Hong-Ong-Ong Combos wie Pink Floyd sollten nur noch im Einkaufszentrum oder zur Eröffnung von Baumärkten spielen. Ehrlich gesagt ist dies eine enorme Verbesserung gegenüber dem Original. Nur Mut. Dauert nur eine Minute, dann ist es überstanden:

  15. #16 von DFens am 04/02/2019 - 18:10

    Wer mich kennt weiß, wie gnadenlos ich sein kann. Widerstand ist zwecklos. Was geschieht mit Leuten, die sich intensiv mit pink Floyd beschäftigen? Pink Floyd scheint ganz bestimmte Leute anzuziehen. Die Aufnahme stammt von einer Benefizveranstaltung in Augusta im US-Bundesstaat Georgia. Wie die Tanzkapelle der Bewunderer und Nachahmer heißt, ist nicht bekannt. Aber wie der Herr, so’s Gescherr. Gerüchten zu Folge gab es unter den Zuhören zumindest keine Fälle von bleibenden Schäden. Alle Anwesenden haben sich halbwegs wieder erholt. Ob Original oder Nacheiferer, eine Warnung sei hiermit ausgesprochen.

  16. #17 von quotenschreiber am 04/02/2019 - 18:32

    Ein Link gilt bei QQ als Quellenangabe. Wer es genauer wissen will, kann sich dann dort über den Autor oder sonstige Einzelheiten informieren.

  17. #18 von DFens am 04/02/2019 - 18:54

    Ich bin mal kurz die 50 Unterzeichner durchgegangen. Meine Empörung weicht. Mitleid wächst. Die Schauspielerin Frau M. Margolyes ist dabei. Das Bild ist keine Montage und auch kein Witz. Es ist bitterer Ernst:

    https://tinyurl.com/y7sfyprq

  18. #19 von Heta am 04/02/2019 - 20:07

    #16 von Dfens:
    Pink Floyd scheint ganz bestimmte Leute anzuziehen…

    Ja, Leute wie mich, ich bin damals, 1981, bei klirrender Kälte nach Dortmund eher gerutscht als gefahren, um in der Westfalenhalle „The Wall“ zu sehen. Unglaublich beeindruckend. Danach, zurück in Köln, gab’s ein bisschen Opium. Rogers Waters‘ politische Vorlieben sind kein Grund, Pink Floyd verächtlich zu machen.

  19. #20 von Heimchen am Herd am 05/02/2019 - 12:37

    #17 von quotenschreiber am 04/02/2019 – 18:32

    „Ein Link gilt bei QQ als Quellenangabe. Wer es genauer wissen will, kann sich dann dort über den Autor oder sonstige Einzelheiten informieren.“

    Hoffentlich hat Heta das jetzt begriffen! Ansonsten muss man ihr die Tür weisen!

  20. #21 von Heta am 05/02/2019 - 17:08

    #20 von Heimchen am Rechner:

    Respekt vor der Arbeit anderer, nennt man das. Regt mich auch bei ARD und ZDF auf, wo seit Jahren die Abspann-Barbaren zugange sind, grade ist das letzte Bild verschwunden, schon knallt man uns statt Abspann eine Programmwerbung an den Kopf. Eine Respektlosigkeit gegenüber allen, ohne deren Arbeit die Sender nichts zu senden hätten. Und ohne die Arbeit anderer hätte dieser Blog nichts zu berichten.

    Stört mich, nebenbei, auch bei „Tichy“, dass die Namen der Gastautoren unten drunter quasi als Fußnote stehen, die gehören oben hin wie alle anderen auch.

  21. #22 von Heta am 05/02/2019 - 17:17

    Nachtrag zu #21:
    Eine Respektlosigkeit gegenüber allen, ohne deren Arbeit die Sender nichts zu senden hätten.

    Und gegenüber uns, den zahlenden Zuschauern, denen man keine dreißig Sekunden Innehalten gönnt, weil sonst der audience flow unterbrochen werden könnte.