Täter bleiben, Opfer müssen raus

Gastbeitrag vom Blog Mönchengladbach und die Salafisten

„Einzig drei junge Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes zeigten im Saal Präsenz. Ihr Wirken blieb aber darauf beschränkt, eine Vertreterin von Pro NRW aus dem Saal zu geleiten. Dass sie dort einen Stein, der am 5. Mai in Lannesdorf in ihre Richtung geflogen war, als Beweisstück in die Höhe hielt, hatte nicht unbedingt zur Versachlichung der Debatte beigetragen; die Dame wurde von der Veranstaltung ausgeschlossen.“ (Quelle: General-Anzeiger Bonn, 30.06.12) 

 

Wie der Reporter des Bonner General-Anzeiger darauf kommt, dass es sich bei dieser Dame um eine Vertreterin von proNRW gehandelt habe, wird wohl sein Geheimnis bleiben; Denn die Dame hatte sich nicht als Vertreterin von proNRW vorgestellt, sondern als Anwohnerin jenes Bonner Stadtteils, der am 5.Mai von den Salafisten-Krawallen heimgesucht wurde. Auch gab es in der darauffolgenden Debatte nichts, dem man hätte entnehmen können, dass es sich bei dieser Dame tatsächlich um ein Mitglied von proNRW gehandelt habe. Da kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass irgendjemand die Mitgliedschaft dieser Dame bei proNRW wohl frei erfunden hat – um ihren Rauswurf aus dieser Veranstaltung zu rechtfertigen.

Eindeutig wohlgelittener bei den Bonner Ordnungskräften waren jedoch jene Salafisten, die an den Ausschreitungen des 5.Mai beteiligt waren – denn die durften bis zum Schluss der Veranstaltung im Saal bleiben.

Um das kurz zu erklären: Die x-te nordrhein-westfälische „Informations-Veranstaltung“ am Freitag in Bonn war auch von Repräsentanten der islamistischen Szene gut besucht, neben Vertretern der Bonner König-Fahd-Akademie und Mitgliedern der BIG-Partei waren auch Pierre Vogel samt seinem salafistischen „Begleitschutz“ vor Ort. Vogel und die anderen Salafisten nahmen im hinteren Teil des Saales Platz und verfolgten die Debatten passiv. Vereinzelte Mitglieder seines salafistischen „Begleitschutzes“ wurden von Augenzeugen sofort als einige derer identifiziert, die am 5.Mai die Bonner Polizei mit Steinen beworfen haben – was aber interessanterweise keinerlei Saal-Verweise zur Folge hatte.

Ansonsten war diese „Informations-Veranstaltung“ nichts anderes als die übliche Volksverdummung, die wir vom nordrhein-westfälischen Innenministerium ja schon hinlänglich kennen: Die insgesamt ca. 150 Teilnehmer dieser Veranstaltung bestanden neben den bereits erwähnten Vertretern der Bonner Islamisten-Szene hauptsächlich aus Anwohnern der von den Salafisten-Krawallen betroffenen Stadtteile. Und die Stimmung auf dieser Veranstaltung war hochgradig aggressiv, was ganz besonders den Mitgliedern der BIG-Partei zu verdanken war, die immer wieder betonten, die Krawalle des 5.Mai hätten ja „nichts mit dem Islam zu tun“, der Islam sei eine „Religion des Friedens“ – was bei den Anwohnern verständlicherweise wütende Reaktionen zur Folge hatte.

Sehr befremdlich waren auch die Beiträge der anwesenden Politiker, die dem eigentlichen Thema der Veranstaltung immer wieder aus dem Wege gegangen sind und stattdessen stereotyp betonten, wie „erfolgreich“ die Integration in Deutschland doch sei – auch das führte immer wieder zu wütenden Publikums-Reaktionen.

Den Vogel jedoch hat eindeutig jener Herr auf dem Podium abgeschossen, der erneut behauptete, angeblich seien nur 5 Prozent der 500 nordrhein-westfälischen Salafisten gewaltbereit. Dem Hohngelächter des Publikums konnte man problemlos entnehmen, dass niemand mehr diese offensichtlich manipulierte Zahl noch glaubt. Vielleicht sollten sich Jäger & Co. einmal klarmachen, dass man sich nach Krawallen, an denen ganz eindeutig mehr als 25 gewaltbereite Salafisten teilgenommen haben, mit solchen Zahlen nur selber lächerlich macht und Vorwürfe der Manipulation geradezu provoziert.

Insgesamt gab es von den nicht-islamistischen Veranstaltungs-Teilnehmern jede Menge Kritik an NRW-Innenminister Jäger (SPD), immer wieder wurde der Vorwurf laut, Jägers Politik sei gar keine Salafisten-Bekämpfung, sondern führe nur dazu, dass Salafisten in anderen Gruppierungen und Moscheen untertauchten.

Fazit: Eine typische Veranstaltung nordrhein-westfälischer Politik, die sich „Informations-Veranstaltung“ nennt, aber ganz offensichtlich nur den Zweck der Beschwichtigung verfolgt. Was bei nicht-islamistischen Teilnehmern solcher Veranstaltungen anscheinend nur noch Wut auslöst. Und nichts verdeutlicht das Einknicken der Bonner Ordnungskräfte vor den Herren Salafisten besser, wie die Tatsache, dass ein Opfer der Bonner Salafisten-Krawalle des Saales verwiesen wurde – steinewerfende Salafisten jedoch bis zum Ende der Veranstaltung im Saal bleiben durften.

  1. #1 von Serapio am 01/07/2012 - 19:17

    So ist das halt, Opfer müssen raus, Opfa können bleiben.

  2. #2 von Wahr-Sager am 01/07/2012 - 21:15

    In dieser „bunten Demokratie“ werden Opfer zu Tätern und Täter zu Opfer. Wie es in einer Diktatur üblich ist.

  3. #3 von rammbock08 am 01/07/2012 - 22:47

    NRW ist eine sozialistische Müllhalde!

  4. #4 von Nächstenliebe am 01/07/2012 - 23:51

    Dass eine unbeteiligte Bürgerin sich ein Steinchen als Erinnerungsstück aufsammelt, um es später hier zu präsentieren, ist in der Tat nicht nicht absolut überzeugend.

    Und mit Mönchengladbach hat diese Show entgegen der Überschrift nichts zu tun. In MGL-Eicken ist Pierre Vogel mit seiner Company dementgegen früher mit öffentlichen Gebeten zur Hochform aufgelaufen.

  5. #5 von Starenberg am 02/07/2012 - 09:40

    Es ist vollkommen gleichgültig, ob die hinausgeworfene Dame Mitglied oder Sympathisantin von Pro NRW oder eine unpolitische Anwohnerin ist, solange sie nicht Krawall macht. Das Zeigen ein und derselben Steine durch die Einen scheint aber wesentlich mehr zu stören als das Werfen durch die Anderen. Quod licet jovi non licet bovi.

    Weitere Parallelen zu früheren braun-faschistischen Verhältnissen sind unübersehbar:
    Als die braunen Horden aufmarschierten sagte Max Liebermann „Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte“.
    Heute wird die bewußte und periodisch wiederkehrende Blockade ganzer Stadtviertel (Paris, goutte d’or) als „Gebet“ deklariert. Dazu paßt wohl besser „Das ganze Viertel steht still, weil mein islamischer Arsch das will“.

    Das neue Ermächtigungsgesetz liegt auch schon unterschriftsreif vor. Mal sehen, ob Gauck mehr Hirn im Kopf und Mumm in den Knochen hat als Hindenburg. Oder ob er nur abwartet, bis ihm das BVG einen Lendenschurz zusammenstrickt.

    Der logisch zu erwartende nächste Schritt ist das neue Versailler Diktat. Es wird dem Deutschen Gesandten diesmal in Brüssel überreicht werden. Mitspracherecht wie damals: keines.
    Von der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, ist die letzte Rate aus den Verpflichtungen von Versailles erst kürzlich bezahlt worden. Nach über 93 Jahren. Das Diktat von Brüssel wird nicht billiger werden.

  6. #6 von Nächstenliebe am 02/07/2012 - 12:45

    Bundestag und Bundesrat haben den Fiskalpakt mit Zweidrittel-Mehrheit abgenickt.

    Die von diesen Politikern ins Amt gehievten Bundesverfassungsrichter werden wie üblich mit geschauspielerten Bedenken diese politische Entscheidung absegnen.

    Gauck hat überhaupt keine andere Möglichkeit, als dieses „Ermächtigungsgesetz“ zu unterschreiben. Er kann ja kaum sagen, er ist verfassungsrechtlich klüger als das BVerfG.

  7. #7 von Saejerlaenner am 02/07/2012 - 13:03

    #6 von Nächstenliebe am 02/07/2012 – 12:45

    Gauck hat überhaupt keine andere Möglichkeit, als dieses “Ermächtigungsgesetz” zu unterschreiben. Er kann ja kaum sagen, er ist verfassungsrechtlich klüger als das BVerfG.

    Wenn der Präsident Anstand hat, wird er sich mit diesem „Ermächtigungsgesetz“ gut sichtbar vor ein paar dutzend live sendende Fernsehkameras stellen und das Papier demonstrativ zerreißen. Und wenn es ihm dann zum zweiten Mal vorgelegt wird, wird er zurücktreten, mit der Aussage, daß er als Präsident der Deutschen, für die er Verantwortung trägt, so einem Schandvertrag unmöglich zustimmen kann.

    Ich habe das bewußt nicht im Konjunktiv geschrieben – mal sehen, wie es kommt.

  8. #8 von Nächstenliebe am 02/07/2012 - 13:28

    Naja, Saejerlaenner, diese Hypothese zu Gauck kannst du vergessen.

    Es war SPD-Ministerpräsident Philipp Scheidemann, der sich dem Versailler Diktat nicht beugen wollte, sondern mit der Verweigerung seiner Unterschrift zurückgetreten ist.
    Solch einen Politiker gibt´s gar nicht mehr.