Der Islam ist niemals schuld

Wütende Evangelikale in Masar greifen UN an

Der „Tagesspiegel“ bringt es auf den Punkt. „Die Opfer des Pastor Jones“ überschreibt er seinen Artikel, ganz so, als hätte der provokative Geistliche selbst die „Ungläubigen“ getötet. Nicht, dass wir ihn in Schutz nehmen wollten, aber nicht Terry Jones hat die Menschen ermordet, sondern „Rechtgläubige“ nach Vorgaben des Koran. Aber ebenso konsequent, wie das Opfer Schuld ist und nicht die Schläger, wie überhaupt niemals ein Täter für seine Taten verantwortlich ist (höchstens ein Nazi), so wird auch der Islam in Unschuld gewaschen, und für die Toten auf keinen Fall verantwortlich gemacht.

So berichtet das Blatt:

Wajid Khuddus hat für solche Rhetorik kein Verständnis. Der Vorsitzende des Islamischen Gemeindezentrums in Gainesville nennt die erneuten Attacken gegen die Religion „verblendet“. Mindestens ein Mitglied seiner Gemeinde, Jamal Alsahaer, geht im Interview mit einer lokalen Zeitung einen Schritt weiter. Alsahaer klagt sowohl Pastor Jones an als auch diejenigen Afghanen, die aus Protest ein UN-Büro angegriffen haben. Eine Mitschuld gibt er auch den Medien, die der Aktion überhaupt erst Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Dabei war über die Koranverbrennung kaum berichtet worden. Es waren Diplomaten, die international auf die Aktion aufmerksam gemacht haben.

Immerhin: Unter „ferner liefen“ werden auch die mordenden Afghanen erwähnt. Natürlich wurden sie provoziert – nicht etwa von den Abgeschlachteten, sondern von Terry Jones im fernen Amerika, den sie garantiert noch nie gesehen haben.

» Über Koranverbrennungen im Iran berichtet tangsir