Höckes Provokation entzweit AfD

Der SPIEGEL berichtet:

Wie die Ordnungsmaßnahmen der Partei konkret aussehen, ist noch unklar. Die Parteivorsitzende Frauke Petry hatte als Reaktion auf die Rede erklärt, Höcke sei eine „Belastung für die Partei“. Am vergangenen Freitag hatte die AfD-Spitze den Angaben zufolge noch über einen möglichen Parteiausschluss von Höcke beraten.

Der Bundesvorstand der AfD erklärt:

Mit 10:3 Stimmen wurde beschlossen: „Der Bundesvorstand stellt fest, daß die Äußerungen von Björn Höcke im Rahmen seiner ‘Dresdner Rede’ vom 17. Januar 2017 dem Ansehen der Partei geschadet haben“. Der Bundesvorstand halte daher die Einleitung von Ordnungsmaßnahmen für erforderlich. Der Bundesvorstand prüfe nun alle rechtlichen und politischen Gesichtspunkte, die es dabei zu bedenken gelte.

„Ordnungsmaßnahmen reichen laut Satzung der AfD von Abmahnungen, Enthebung aus dem Parteiamt, Aberkennung der Fähigkeit, ein bestimmtes Parteiamt zu führen, bis hin zum Parteiausschluß.“

Der Landesvorstand und die AfD-Fraktion Thüringen veröffentlichen folgendes Statement:

Die öffentliche Wahrnehmung und Wirkung der Dresdener Rede unseres Landessprechers und Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke gibt Anlass zur Klarstellung. Sie hat viele Menschen verunsichert und Fragen zum Umgang mit der deutschen Geschichte aufgeworfen. Darum ist es uns wichtig klarzustellen, dass der Massenmord an den Juden untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden ist und daraus für Deutschland eine Verantwortung erwächst. Dieser Verantwortung stellen sich selbstverständlich der Landesvorstand und die Fraktion. Wir wenden uns gegen alle Versuche, das Gegenteil in die Positionen der AfD und ihres Landessprechers Björn Höcke hineinzuinterpretieren.

Erfurt, den 20. Januar 2017

  1. #1 von tyrannosaurus am 23/01/2017 - 14:39

    AUGSTEINS Provokation ………..
    Sollte es heißen..
    Was wäre geschehen wenn HÖCKE „Ein Mahnmal der Freude“ gesagt hätte?

  2. #2 von tyrannosaurus am 23/01/2017 - 14:43

    Petry and Friends sollten nicht über jedes Stöcken springen welches der politische Gegner hinhält.
    Einigkeit mach stark!
    TSUN TSU, der überragendes Stratege der chinesischen Geschichte:
    „Wenn du siegen willst trage Zwietracht in das Lager deiner Feind!
    Und schaue zu wie sie sich gegenseitig zerfleischen!“
    CAESAR war Spezialist darin:
    „Dividae et Impera!“

  3. #3 von Asatru am 23/01/2017 - 14:52

    Wobei ich dem Herrn Höcke auch mal Zugute halten muß, daß die Wortwahl „Mahnmal der Schande“ wohl auch bewußt gewählt wurde, weil er davon ausgehen konnte, daß eine große Anzahl an Mitmenschen da Geifer vor´m Maul haben würde…
    Ich denke, wenn er gesagt hätte, daß die Deutschen das einzige Volk der Welt sind, das Schande über sich gebracht hat und sich trotzdem oder gerade deswegen ein Mahnmal in´s Zentrum der Stadt setzen, dann wäre der zu erwartende mediale Aufschrei geringer ausgefallen…

    Aber hätte, wenn und aber…

  4. #4 von Heimchen am Herd am 23/01/2017 - 15:01

    Wie die BILD berichtet, hat der AfD-Bundesvorstand bei seiner Telefonkonferenz heute Vormittag entschieden, Björn Höcke wegen seiner Rede in Dresden nicht aus der Partei zu schmeißen, sondern nur zu rügen.

    Das ganze Theater hätte man sich sparen können! Warum ist es nur dazu gekommen?
    Nicht nur Höcke sollte man rügen, sondern auch den Bundesvorstand der AfD!
    Sowas muss intern geregelt werden und nicht öffentlich! Hätten sie Höcke gefeuert, dann
    wäre das das Ende der AfD gewesen!

    Ich glaube nicht, dass Petry eine gute Wahl ist, sie fällt ihren Leuten zu schnell in den
    Rücken, das gehört sich nicht! Sie beißt alle weg, die ihr unangenehm werden könnten!
    Hat sie das von Merkel gelernt? Ich möchte nicht schon wieder von einer weiblichen
    Politikerin enttäuscht werden!

  5. #5 von Ein Widerlicher aus Sachsen am 23/01/2017 - 15:31

    Sollte sich die AfD als unwählbar herausstellen? Wie kann man vor solch geifernden Medien einknicken? Das Höcke- Beispiel zeigt hervorragend, wie diese Drecksmedien bewußt die Massen in die Irre führen.

  6. #6 von quotenschreiber am 23/01/2017 - 15:39

    Es gab überhaupt keinen nachvollziehbaren Grund, warum Höcke das Holocaust Mahnmal thematisieren musste. Das Thema ist doch seit Jahren durch. Das ist nur als bewusste Provokation zu erklären, um die AfD zu spalten und den politischen Gegnern Munition zu liefern. Als ob es nicht genug wichtigere Themen gäbe, die jetzt diskutiert werden müssen.

  7. #7 von Heimchen am Herd am 23/01/2017 - 18:31

    Statement von Björn Höcke zum Beschluss des Bundesvorstands

    23. Januar 2017

    AfD Thüringen

    Zum Beschluss des AfD-Bundesvorstands sagt Björn Höcke, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:

    „Der Bundesvorstand hat den Antrag zurückgezogen, ein Parteiausschlussverfahren gegen mich einzuleiten. Ich begrüße diesen Beschluss, bedauere jedoch, dass dies noch keine endgültige Entscheidung ist.

    Mit Sorge habe ich zur Kenntnis genommen, wie die Diskussion über meine Dresdener Rede die sachliche Ebene verließ und von einigen Parteifreunden für innerparteiliche Machtkämpfe missbraucht wurde.

    Ich hoffe sehr, dass die AfD von solchen Machtkämpfen nicht aufgerieben wird und sich ihren Meinungspluralismus bewahren kann, der sie in kurzer Zeit so stark gemacht hat.“

    Quelle: AfD-Fraktion

  8. #8 von flitz am 23/01/2017 - 20:41

    Höcke hat provoziert!
    Die AFD hat sich leider auch provozieren lassen.

  9. #9 von Cheshire Cat am 23/01/2017 - 21:11

    Höcke soll in AfD bleiben – er hat ca. 50% Mitglieder hinter sich und auch viele Protest-Wähler.
    Seine öffentliche Reden sollen aber künftig vom Vorstand genehmigt werden.

    Der Vorstand kann hinter den verschlossenen Türen streiten, rügen usw., muss aber in der Öffentlichkeit an einem Strang ziehen und zu jedem AfD-Mitgliedern loyal sein, auch wenn er Höcke heißt.
    Das sind die Grundlagen der Politik.
    Wer das nicht kapiert hat, hat in der Politik nichts verloren.

  10. #10 von quotenschreiber am 23/01/2017 - 22:54

    Dann muss aber Höcke auch loyal zum Vorstand sein und das ein oder andere für sich behalten.

  11. #11 von tyrannosaurus am 24/01/2017 - 03:01

    Wir wollen doch keinen „Maulkorberlass“ wie ANGELA HONECKER ihrer Partei verfüg hat in der AfD?

  12. #12 von Sophist X am 24/01/2017 - 07:33

    Das war alles unnötig. Allerdings hätte man das ganze als Schulbeispiel für Kampagnenjournalismus ausschlachten können. Man könnte meinen, dass da ein paar Leute entweder zu wenig graue Zellen einsetzen oder andere Ziele verfolgen, als sie sagen.

  13. #13 von Cheshire Cat am 24/01/2017 - 20:09

    Hmmm…

    http://www.pi-news.net/2017/01/fliegt-bjoern-hoecke-heute-aus-der-afd/

    Medienberichten zufolge soll der AfD-Bundesvorstand auf Betreiben von Alice Weidel heute über die Möglichkeit eines Parteiausschlussverfahrens gegen Björn Höcke, den Vorsitzenden der AfD-Thüringen (Foto), beraten. Höcke hatte vergangene Woche in einer Rede in Dresden das Berliner Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnet. Nun wird ihm diese Aussage als „Antisemitismus“ und gar „Volksverhetzung“ ausgelegt.

    Mit dieser Alice will sogar Cheshire Cat nicht spielen.