E-Mail von Prof. Lucke

Liebe Mitglieder und Förderer der AfD,

mein Mitsprecher Dr. Konrad Adam hat der Bild-Zeitung mitgeteilt, es gebe handfeste Indizien dafür, dass ich mich entschlossen habe, die AfD zu verlassen. Ich war sehr überrascht, sozusagen die Nachricht meines eigenen Ablebens lesen zu müssen. Dies umso mehr, als Herr Adam mich zu meiner angeblichen Absicht nie befragt hat. (Eine gegenteilige Darstellung im Spiegel ist unwahr.) Herr Adam hat ein Gerücht an die Bild-Zeitung gegeben, ohne sich vorab bei mir nach dessen Wahrheitsgehalt zu erkundigen.

An dem Gerücht ist lediglich wahr, dass ich mir große Sorgen um die AfD mache. Und zu diesen Sorgen zählt, dass ein von mir geschätzter Mann wie Herr Dr. Adam mit falschen Freunden an der falschen Front kämpft.

Meine Damen und Herren, ich mache mir Sorgen um die AfD. Ich werde darauf gleich ausführlich eingehen, aber lassen Sie mich zunächst zu den positiven Nachrichten kommen: Seit heute liegt die Bremer Bürgerschaftswahl hinter uns. Vermutlich sind wir zum fünften Mal in Folge in ein Landesparlament eingezogen. Mein Glückwunsch gilt Christian Schäfer und seinem Team, mein Dank allen Parteifreunden, die sich am Bremer Wahlkampf beteiligt haben und dafür teilweise lange Anreisen aus anderen Bundesländern auf sich genommen haben.

Zum zweiten Mal aber hat die FDP aus der Versenkung hochsteigen können – mit Resultaten, die besser sind als die der AfD. Das ist nicht gut. Liberalen Wählern scheint eine profillose FDP attraktiver als die AfD. Das war im vorigen Jahr noch ganz anders: Die FDP schien sicher für „fast drei Prozent“ zu stehen. Ein Narr, wer nicht unser Erscheinungsbild in den letzten Monaten dafür verantwortlich machte, dass uns eine Wählergruppe den Rücken kehrt, die einst aus gutem Grund zu uns gekommen ist.

Bei der Bundestagswahl in Bremen errang die AfD 3,7% der Stimmen, bei der Europawahl waren es 5,8%. Bremen ist für uns ein schwieriges Terrain. Zudem wurde der Wahlkampf jetzt durch ausgiebige mediale Berichterstattung über parteiinterne Querelen behindert. Wir selbst haben es den Bremer Parteifreunden so schwer gemacht wie nur möglich. Und damit haben wir nur fortgesetzt, was schon den Hamburger Parteifreunden den Wahlkampf vergällt hat.

Meine Damen und Herren, in dieser Form können wir nicht weitermachen. Seit unserer Gründung kommt es immer wieder zu teilweise heftigen innerparteilichen Streitigkeiten. Sie nehmen mit der Zeit eher zu als ab. Sie ramponieren unser Ansehen in der Öffentlichkeit, sie kosten unendlich viel Kraft, sie vergiften das Klima in der Partei und sie führen dazu, dass engagierte Mitglieder entnervt aufgeben.

Die nächsten Landtagswahlen sind erst im März 2016. Das gibt uns eine kleine Atempause, in der wir uns dringend offen mit den Ursachen einer sich immer tiefer in die Partei hineinfressenden Krise befassen müssen. Denn wir dürfen nicht länger das tun, was wir an den Eurorettern kritisieren: Uns mit schönen Worten der Einheit und des Zusammenhalts vorzulügen, dass wir einfach so weiter machen könnten wie bisher. Es gibt Spannungen und Probleme in der Partei, die ein Umsteuern erfordern, sonst scheitert die AfD.

Wie ich aus zahllosen Gesprächen weiß, sind vielen Mitgliedern – vor allem denen, die weniger aktiv sind – diese Gefahren für die Partei nicht bewusst. Das liegt teilweise daran, dass wir immer versucht haben, Geschehnisse, die die Presse zu negativer Berichterstattung nutzen könnte, zu verdecken oder möglichst geräuschlos beiseite zu schieben. Es liegt aber auch daran, dass sich gerade die besorgniserregenden Veränderungen in der Partei zunächst und vor allem „unterirdisch“ abspielen: In einigen der Allgemeinheit nicht zugänglichen Facebookgruppen, in Netzwerken Gleichgesinnter, die Mehrheiten organisieren, um Vorstände zu stürzen, oder in geschlossenen Foren, in denen in teilweise unsäglicher Art völlig abwegige Gerüchte geschürt, politische Rülpser bejubelt oder missliebige Parteifunktionäre geschmäht werden.

Meine Damen und Herren, wir wollten anders sein als die Altparteien – eine wahre Alternative. In diesen verdeckten Strukturen zeigt sich aber ein Anderssein, das unsere Partei nicht auszeichnet sondern besudelt. Und jetzt, wo wir erstmals längere Zeit keinen Wahlkampf vor uns haben, müssen wir mit dem Mut zur Wahrheit über Zersetzungsprozesse im Inneren der Partei und über einige andere Probleme sprechen, durch die die Partei gefährdet ist. In dieser email will ich meine Sicht der Dinge relativ ungeschminkt darlegen – und weil die Gefährdung der Partei groß ist, bitte ich um Verständnis für die Länge der Mail.

Ich sehe im wesentlichen drei Probleme, die den Bestand der Partei gefährden. Ich will sie hier einigermaßen ausführlich beschreiben:

1. Der Verlust „bürgerlicher“ Mitglieder

Das erste Problem ist untrennbar verbunden mit dem Schmuddelimage, das politische und mediale Gegner der AfD in der öffentlichen Wahrnehmung verpasst haben. Hierauf gibt es in der Partei im wesentlichen zwei Reaktionen. Ein Teil der Partei hat sich damit abgefunden und betrachtet es als den notwendigen Preis, den man bezahlen müsse, wenn man gegen den „Mainstream“ agiere. Ein anderer Teil der Partei aber ist zunehmend besorgt, weil die Mitgliedschaft in der AfD immer öfter vom Arbeitgeber missbilligt wird, weil sie zu beruflichen Nachteilen führt, weil Kunden verloren gehen und weil man sich sozial ins Abseits gerückt sieht, wenn man merkt, dass Freunde und Bekannte, ja manchmal sogar Familienmitglieder auf Distanz gehen. Und diese Mitglieder ziehen sich resignierend zurück und verlassen früher oder später die Partei.

Solche Entwicklungen haben in den letzten Monaten in beunruhigendem Maße zugenommen: Mitglieder treten aus oder kündigen mir ihren Austritt an, wenn sich das Ansehen der AfD in der Öffentlichkeit nicht sehr bald wieder bessere. Und es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine inzwischen weitverbreitete Stimmung insbesondere im bürgerlichen Kern unserer Partei. Hier spielt sich ein schleichender, aber sich beschleunigender Erosionsprozess ab, der inzwischen auch verdiente, aktive Funktionsträger erfasst hat – Menschen, die sich seit unserer Gründung unermüdlich für die AfD eingesetzt haben.

Wir müssen diese Entwicklung unbedingt stoppen. Ich widerspreche hier energisch Herrn Gauland, der im Handelsblatt (und mir persönlich) gesagt hat, er wolle nicht auf das Bürgertum setzen, denn wir seien eine Partei der kleinen Leute. Ich kann vor dieser Strategie nur eindringlich warnen. Wer die AfD zu einer Partei der „kleinen Leute“ machen will, zerstört die AfD, in der „bürgerliche“ Mitglieder einen ganz wesentlichen Teil der Mitgliedschaft ausmachen.

Die AfD ist keine Partei der kleinen Leute, sondern eine Volkspartei, die allen Schichten des Volkes eine Heimat bietet. Gute Politik besteht darin, dass man nicht allein den Interessen einer bestimmten Klientel dient, sondern einen vernünftigen Interessenausgleich erwirkt – auch zwischen den Gruppen, die man etwas holzschnittartig als „bürgerlich“ oder als „kleine Leute“ bezeichnen mag.

Um von diesen Klischees schnell wieder wegzukommen: Ein seriöses Image der AfD ist wichtig für viele Mitglieder, die mitten im Beruf stehen, die auf ein berufliches Fortkommen hoffen und in ihrem Freundeskreis nicht mit schiefen Blicken bedacht werden möchten. Wir wollen die AfD-Mitgliedschaft ja nicht verstecken müssen, sondern wir wollen stolz darauf verweisen und für die AfD werben können.

Viele von uns haben einen Ruf zu verlieren und jeder, der in der AfD Verantwortung trägt, ist verpflichtet, den guten Ruf der Mitglieder zu schützen. Deshalb muss er das Ansehen der Partei fördern und alles vermeiden, was dazu führen könnte, dass allein die bloße Parteimitgliedschaft von unseren Mitgliedern als rufschädigend wahrgenommen wird.

Nun sind es natürlich insbesondere die Medien, die das Image der AfD prägen. Aber so gehässig dies zum Teil geschieht, so ist es doch nicht so, dass wir nicht ebenfalls Einfluss darauf haben, wie die AfD wahrgenommen wird. Und hier fehlt es oft an Verantwortung derer, denen ein angeschlagener Ruf der AfD eher egal ist. Wer glaubt, der AfD mit steilen Thesen, scharfer Kante und provokativen Aktionen einen Gefallen zu tun, der übersieht, welchen Schaden er tatsächlich der Partei zufügt, weil er wertvolle Mitglieder vertreibt und so zur Entbürgerlichung der AfD beiträgt. Manche mögen das beabsichtigen. Klügeren sollte klar sein, dass die Partei zerbrechen wird, wenn dieser Prozess weiter vorangetrieben wird.
2. Grundausrichtung und inhaltliche Grenzen der AfD

Das zweite große Problem liegt in der Grundausrichtung der Partei bzw. in den inhaltlichen Grenzen, die sich die AfD setzt. Dabei geht es nicht um eine Abgrenzung zum Rechtsradikalismus. Diese ist für alle Parteimitglieder selbstverständlich. Sondern es geht darum, klar zu sagen, wofür die AfD steht und für welche Positionen sie nicht steht. Der Bürger muss wissen, was die AfD vertritt und auch die AfD-Mitglieder müssen sich darauf verlassen können, dass sie nicht für Vorstellungen in Haftung genommen werden, die ihren eigenen diametral entgegengesetzt sind.

Gewiss: Es gibt viele politische Fragen, bei denen es geradezu zu den Stärken einer Partei gehört, dass sie unterschiedliche Meinungen vereint. Dass in der AfD konservative, liberale, soziale und libertäre Ideen vertreten werden, ist gut, weil dies die Grundlager lebendiger Diskussionen ist. Aber es gibt auch besonders grundlegende Positionen, die Mitglieder als nicht verhandelbar ansehen. Jedes Mitglied hat rote Linien, die nicht überschritten werden können, ohne dass es die Partei verlässt.

Auch hier gibt es, vereinfacht gesprochen, zwei sehr unterschiedliche Gruppen von Mitgliedern. Die eine Gruppe kritisiert wichtige politische Fehlentwicklungen (z. B. Euro, Energiepolitik, Bildungspolitik, Einwanderungsgesetze, Demokratiedefizite), akzeptiert aber die wesentlichen gesellschaftlichen Grundentscheidungen der Bundesrepublik Deutschland. Die andere Gruppe stellt eben diese in Frage, sie äußert sich deshalb in den unterschiedlichsten Akzentsetzungen neutralistisch, deutschnational, antiislamisch, zuwanderungsfeindlich, teilweise auch antikapitalistisch, antiamerikanisch oder antietatistisch. Es fallen in diesem Zusammenhang auch unpräzise (aber bezeichnende) Kampfbegriffe wie Mainstream, Establishment, Systemfrage.

Die programmatische Beschlusslage der AfD ist eindeutig im Sinne der ersten Gruppe – und ich bin der festen Überzeugung, dass diese die große Mehrheit der Parteimitglieder ausmacht. Vielleicht ist aber eben dies der Grund dafür, dass die zweite Gruppe ihre Vorstellungen besonders vehement und laut vorträgt. Dies wiederum provoziert Vertreter der ersten Gruppe und darüber entbrennt ein heftiger Streit, der das Ansehen der AfD in der Öffentlichkeit schädigt.

Wir alle wünschen uns Harmonie in der Partei – und immer wieder werden angesichts des fortgesetzten Streits Rufe zum Zusammenhalt laut. So verständlich dies ist: Ich glaube nicht, dass Appelle zur Geschlossenheit hier weiterhelfen. Die Grundvorstellungen dieser beiden Gruppen sind unvereinbar, auch wenn man in Einzelfragen Kompromisslösungen erreichen kann. Tatsächlich aber ist es ein Streit darüber, ob die Grundausrichtung der Partei hin zu dem radikalen, systemkritischen Ansatz verschoben werden soll. Ich hielte das für fatal, aber wir haben den Streit und er muss entschieden werden. Dies umso mehr als sich damit auch entscheidet, welche Personen die Partei künftig vertreten sollen.

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns Mut zur Klarheit haben. Es nützt nichts, Konflikte zuzukleistern – man muss sie lösen. Der Konflikt über die Grundausrichtung der Partei muss entschieden werden und auch wenn diese Entscheidung zu Mitgliederverlusten auf der einen oder anderen Seite führen wird, halte ich dies für besser, als dass die Partei sich in einem ständig schwelenden und immer wieder aufflackernden Streit über Monate oder Jahre hin zerreibt. Dies ist weder unseren Mitgliedern, noch unseren Funktionsträgern noch unseren Wählern zuzumuten. Deshalb: Je eher wir diese Entscheidung treffen, desto besser.

Übrigens überlappt dieses zweite Problem (die Grundausrichtung der Partei) natürlich mit dem ersten Problem (die drohende Entbürgerlichung). Und auch die am Anfang von mir bereits erwähnten Stilfragen spielen hier eine große Rolle. Insbesondere in den geschlossenen Facebookgruppen, in den Foren, die nur die Freaks kennen, oder in Netzwerken Gleichgesinnter werden fundamental-oppositionelle Vorstellungen teilweise in einem Ton vorgetragen, der moderate Parteimitglieder erschauern lässt.
3. Karrieristen, Querulanten und Intriganten.

Das dritte große Problem der AfD ist einfach beschrieben: Es gibt Mitglieder, die aus ganz unpolitischen Gründen große Aktivitäten in der Partei entfalten. Manche wittern in der Partei die berufliche Chance eines bislang eher erfolglosen Erwerbslebens, andere sehen die Bedeutung ihrer Person dadurch hervorgehoben, dass sie bei allen passenden Gelegenheiten irgendwelche Schwierigkeiten machen und wieder andere (oder auch die gleichen) empfinden eine klammheimliche Freude daran, Parteifreunde mit Intrigen Schwierigkeiten zu machen.

Dies alles gibt es sicherlich auch in den Altparteien – vielleicht sogar im selben Umfang. Aber die Altparteien haben die zuvor beschriebenen Probleme der AfD nicht. Und genau diese Probleme bieten Karrieristen, Querulanten und Intriganten die trefflichsten Gelegenheiten der Selbstverwirklichung. Wem es mehr um das eigene Fortkommen als um politische Inhalte geht, der paktiert auch mit den Falschen, wenn dies die Gelegenheit schafft, vermeintliche Konkurrenten aus dem Wege zu räumen. Auch Querulanten und Intriganten richten sich naturgemäß gegen die, die in den bestehenden Strukturen arbeiten und nutzen deshalb gerne die Möglichkeit, denen zu dienen, die am liebsten das Bestehende umstürzen würden. So erhalten Kräfte in der Partei Auftrieb weit jenseits ihrer tatsächlichen Bedeutung. Manches Resultat dieser vereinten Anstrengungen haben wir in den vergangenen Wochen auf Mitgliederversammlungen und Parteitagen gesehen – und es war nicht zum Vorteil der AfD.

Meine Damen und Herren,
ich weiß, dass diese Mail viel zu lang ist. Aber ich halte sie für wichtig, denn die AfD ist in einer schweren Krise. Ich bin nicht sicher, dass die AfD in der Form, in der wir sie 2013 gegründet haben, fortbestehen wird. Es gibt Kräfte in der Partei, die eine andere, radikalere AfD wollen.

Ich will dies nicht. Denn die AfD hat nach meiner festen Überzeugung nur eine Zukunft als bürgerliche, sachorientierte und konstruktive politische Kraft aus der Mitte der Gesellschaft. Ich will deshalb alles dafür tun, sie als eine solche zu erhalten. Aber dafür brauche ich Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Bernd Lucke

  1. #1 von mike hammer am 11/05/2015 - 14:47

    Profilneurose?

  2. #2 von Harald am 11/05/2015 - 15:07

    Es gibt Indizien für Rücktrittsabsichten des Hosenanzugs.

    gez.
    Dr. Konrad Adam
    oohstännich

  3. #3 von Lauternfan am 11/05/2015 - 15:11

    Welches Hosenanzugs?

  4. #4 von Lauternfan am 11/05/2015 - 15:13

    Ich weiß nicht, die AfD ist mir jetzt schon zu radikal. Zu radikal linksliberal.

  5. #5 von Harald am 11/05/2015 - 15:23

    #3 von Lauternfan am 11/05/2015 – 15:11

    Es gibt nur e i n e n Hosenanzug,
    d e n Hosenazug.

    Ich habe e bissl „Adam“ gespielt.

  6. #6 von Heimchen am Herd am 11/05/2015 - 15:34

    „Es gibt Kräfte in der Partei, die eine andere, radikalere AfD wollen.“

    Ich hatte mir auch mehr von der AfD erhofft, als ich sie wählte.
    Lucke ist mir zu sehr auf den guten Ruf bedacht, anstatt auf sich auf das Wesentliche
    zu konzentrieren, die Belange der Wähler!

  7. #7 von Harald am 11/05/2015 - 15:48

    Das Problem ist:

    -Auch wenn sich die „Keule“ im Metamorphoseprozess hin zum Bumerang befindet,
    so ist sie doch noch merklich wirksam.
    -Argumente und Agitation gegen den Euro verkaufen sich gut beim Wähler,
    dass man in der Praxis jedoch auf diese verzichtet, war und ist unschwer abzusehen.
    -Lucke als Parteiführer……..
    …da schweigt „des Sängers Höflichkeit“,
    wohl auch im Hinblick auf eine mögliche Selbstvernichtung der Partei,
    womit wir beim nächsten Problem wären.
    Die Agitation von allen Seiten alleine genügt schon.

    Dies heißt jedoch nicht,
    dass Lucke = AFD wäre/ist,
    dass es ohne Lucke nicht geht/ginge.

    Gauland ist ein Schwergewicht,
    fähig,
    mit einer Fülle politischer Erfahrung,
    alleine,
    er hat schon ein gewisses Alter,
    welches zu „Verzicht“ auf Unannehmlichkeiten,
    („macht euren Mist alleine, der Opa fährt auf die Endivien)
    hin zum Genießen des Lebens mit hohen Altersbezügen führen könnte.

    …und die Petry…
    …da geht die Post ab,
    …da fliegen die Hüte…
    (…der „Platzhirsche“…)

    …meint der Bürzel.

  8. #8 von Waldhaus am 11/05/2015 - 15:52

    Herrlich, wie sich diese Wichtigtuer gegenseitig zerfleischen! 🙂

  9. #9 von Lauternfan am 11/05/2015 - 15:56

    Gauland und Lucke als Tandem bis zur nächsten Bundestagswahl, danach übernimmt Petry. So könnt’s gehen.

  10. #10 von Stormy am 11/05/2015 - 16:55

    „akzeptiert aber die wesentlichen gesellschaftlichen Grundentscheidungen der Bundesrepublik Deutschland“

    Woher kommen den diese angeblichen „gesellschaftlichen Grundentscheidungen der Bundesrepublik“? Wer genau hat diese Entscheidung für uns Deutsche denn getroffen?
    Die Bevölkerung kann es nicht gewesen sein. Ich wurde jedenfalls hierzu nicht befragt, meine Eltern auch nicht. Das bitte ich nachzuholen.

    Oder ist es so, dass der Bürger zwar einiges durch Wahlen miteinscheiden darf, anderes aber nicht, da es quasi „von oben“ bestimmt ist? Und das nennt sich dann Demokratie?

    Lucke lässt langsam nach. Frau Petry, übernehmen Sie.

  11. #11 von mike hammer am 11/05/2015 - 17:18

    die AFD ist EURO kritisch nicht ISLAMKRITISCH deshalb zeigen sich viele entteuscht.

  12. #12 von quotenschreiber am 11/05/2015 - 17:31

    Die Wahl in Bremen hat Luckes Kurs zumindest für den Westen bestätigt. Da stand die AfD zwischen zwei Alternativen, der FDP links, die BIW rechts, und hat mit 5,7% aus dem Stand den Einzug geschafft. Die rechte Alternative, die ja alle angeblich enttäuschten AfD Anhänger hätten wählen können, hat sogar verloren und kommt nur durch das Regionalergebnis in Bremerhaven ins Parlament, wie schon zuvor. Da gibt es also nicht viel zu holen. Auf der liberalen Seite, wo sich jetzt die FDP wieder breit macht, dagegen schon. Wenn man zuviel PI liest, meint man machmal, die dortigen Positionen wären schon mehrheitsfähig. Das täuscht aber. Politik ist numal die Kunst des Möglichen, und in der bürgerlich-rechten Ecke gibt es leider sehr viele, die das nicht verstehen wollen.

  13. #13 von mike hammer am 11/05/2015 - 17:45

    korrektur

    hätte „…viele islamkritische entteuscht…“ schreiben sollen.

  14. #14 von mike hammer am 11/05/2015 - 17:54

    OT

    israel bestellt in kiel 4 patrolienboote im
    wert von fast ner halben milliarde € zum
    schutz der gasfelder vor der küste.
    die grünlinken werden toben.

  15. #15 von Tobias am 11/05/2015 - 17:59

    Hier die Antwort-Mail von Konrad Adam auf die Mail von Lucke:

    Liebe Mitglieder und Freunde der AfD,

    Bevor die Aufmerksamkeit für die Scharmützel, die sich der Vorstand liefert, gänzlich schwindet, eine kurze Antwort auf Bernd Luckes langes Schreiben.

    In vielem bin ich mit ihm einig. Ich teile seine Sorge um den Bestand der Partei, die wir gemeinsam gegründet und aufgebaut haben. Ich bin wie er der Ansicht, dass wir uns deutlich gegen Leute abgrenzen müssen, die das Zentrum der Partei verschieben wollen. Wie er wünsche ich mir einen Umgangston, der darauf verzichtet, Andersdenkende als Neurotiker zu diffamieren. Aus langer Erfahrung bin ich, ähnlich wie er, skeptisch gegen manches, was von den Medien behauptet wird. Deswegen wundere ich mich über seine Bereitwilligkeit, der „Bild“-Zeitung zu glauben, während er den „Spiegel“ dementiert.

    Was die Gerüchte anbelangt, die ihn und mich beunruhigen, so habe ich sie weder erfunden noch gestreut. Nachdem ich mehrfach auf sie angesprochen worden war, habe ich das getan, was ich als Sprecher tun musste, nämlich gesprochen. Ich habe es getan, nachdem Bernd Lucke meinen Vorschlag, über die verfahrene Lage in Hessen und anderswo zu reden, mit der Einladung beantwortet hatte, mich ihm anzuschließen. Andere wurden deutlicher: es gebe nur pro oder contra, wer nicht für Lucke sei, sei gegen ihn. Ich habe mich auf solche Erpressungsmanöver nicht eingelassen und werde das auch weiterhin nicht tun.

    Damit sind wir bei dem, was uns trennt. Anders als Bernd Lucke und seine Gefolgschaft bin ich der Ansicht, dass sich die Partei nicht nur nach einer, sondern nach zwei Seiten hin abgrenzen muss, gegen die Rechtsausleger und die Marktdogmatiker. Die einen wollen den radikalen Systemwechsel, von dem ich nichts erwarte, aber alles befürchte. Die anderen wollen die Politik durch Wirtschaft, die Regierung durch einen Vorstand, das Parlament durch einen Aufsichtsrat und den Bürger durch den Konsumenten ersetzen. Wie Angela Merkel träumen sie von einer „marktkonformen Demokratie“. Ich nicht.

    Damit sollte meine Position klar sein. Um es nicht bloß anders, sondern besser zu machen als die anderen, will ich den Abstand nach beiden Seiten. Nur so lässt sich die Mitte, auf die wir Anspruch machen, glaubhaft definieren.

    Mit freundlichen Grüßen Ihres Konrad Adam

  16. #16 von Ralf Uhlemann am 11/05/2015 - 19:22

    #12 quotenschreiber

    Genau so siehts aus und die PI-lastigen sind schon wieder dabei eine Partei gegen die Wand zu klatschen.

  17. #17 von Waldhaus am 11/05/2015 - 21:03

    #12 von quotenschreiber am 11/05/2015 – 17:31

    „Politik ist numal die Kunst des Möglichen, und in der bürgerlich-rechten Ecke gibt es leider sehr viele, die das nicht verstehen wollen.“

    Wie wahr! Aber wie ich andernorts schon sagte, gibt es rechts der Mitte halt kein intelligentes Leben. 😉

  18. #18 von Ralf Uhlemann am 11/05/2015 - 21:26

    #17 von Waldhaus

    Angela sind Sie schon wieder anonym unterwegs?

  19. #19 von Lomar am 11/05/2015 - 21:29

    1. neulich las ich irgendwo, dass die Mitgliederzahlen der AfD weiterhin zunehmend sind. (ich habe leider im Moment keine Quelle)

    2. ist ein Erstarken der FDP nicht unbedingt der Zerstrittenheit der AfD anzulasten, sondern der Kontourlosigkeit der FDP-AfD, also des liberalen AfD-Flügels.

    3. hätten die Bremer und Hamburger Wähler Bernd Lucke gegen den angeblich rechtslastigen Flügel der AfD stärken können. Sie taten es nicht. Warum auch?

    4. sind die Grenzen zwischen Bürgertum und kleinen Leuten fließend. Es geht um die Enttäuschten, die hier ausgequetscht werden, um von einer verkarsteten Politikerkaste das Volksvermögen in alle Winde sinnlos verstreuen zu lassen. Die Menschen, Bürger wie Arbeiter, Angestellte und alle, die zur Erwirtschaftung des Volksvermögens beitragen (sind auch Bürger) haben die Schnautze voll.

    5. waren es fast 50% enttäuschte oder zumindest bequeme Nichtwähler, deren Potential in Bremen nicht abgegriffen werden konnte. Das hätte Gauland wahrscheinlich besser gemacht. Hat Lucke irgendwas im Wahlkampf gesagt?

    6. Lucke soll die Fresse halten und andere Strömungen neben sich dulden und versuchen zu integrieren. Er ist nicht der König der AfD

  20. #20 von Tobias am 11/05/2015 - 21:31

    Es gibt in der AfD Leute, vornehmlich aus dem Establishment, die eine Partei-Struktur errichten wollen, in der ein einzelner Parteiführer – wie man dieses Amt nennen mag, ist dabei egal – mit einer keinen Gruppe Eingeschworener, die niemand gewählt hat, den Kurs der Partei bestimmen kann.

    Auf diese Weise hat Merkel die CDU nach links geführt, Haider die FPÖ nach rechts. Viele Mitglieder der AfD, die sehr viel Arbeit in den Aufbau der Partei gesteckt haben, fürchten, dass es auf diese Weise ein Kurswechsel auch in der AfD geben könnte, wobei man fürchtet, dass dann so eine Art „FDP 2.0“ oder ein konservatives Anhängsel an die CDU herauskommt. In beiden Fällen würde sich an der Politik in Deutschland nichts ändern, es würde wie bisher – gegen das Volk – einfach „durchregiert“.

    Dass Lucke solch eine Parteistruktur immer offener anstrebt, merken immer mehr Partei-Mitglieder. In den letzten Wochen hat sich herauskristallisiert, das die Mehrheit der Mitglieder gegen solch eine Führungs-Struktur ist. Dabei hat es auch nicht-öffentliche Probe-Abstimmungen gegeben, um das herauszufinden.

    Vielen AfDlern ist dabei klar, dass es dabei ums Ganze geht: Wird die AfD zu einer „FDP 2.0“ oder ein konservatives Anhängsel an die CDU, gibt es in fünfzig, spätestens in hundert Jahren kein Deutschland mehr, sondern nur noch ein islamisch dominiertes „Buntland“, dass dann mehr Ähnlichkeit mit dem Libanon oder mit Nigeria hat, als mit den mitteleuropäischen Ländern, wie wir sie kennen.

    Wenn Lucke geht – und seine Spezies mit ihm – wird das einen mehr oder minder großen Dämpfer für die AfD geben. Würde Lucke siegen, gäbe es so gut wie keinen Chance mehr auf eine bürgerliche Partei, die keine „Systempartei“ ist, was meines Erachtens eine Katastrophe wäre.

    Was Wolfgang Hübner, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Frankfurt, zu diesem Thema geschrieben hat, ist immer noch hochaktuell. Hier der Link dazu:

    http://freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=840

  21. #21 von sohnes am 11/05/2015 - 21:32

    @14 Lechaim!

  22. #22 von olli am 11/05/2015 - 21:40

    Das die BIW nicht mehr bekommen liegt ganz allein daran das in jedem Artikel mindestens ein „Rechtspopulistisch“ steht.
    Ich las letztens sogar von extremen Rechten Rand…Komisch ich dachte immer das damit die NPD gemeint ist…auch wenn NAZIs die Rechten(Bürgertum,Kapitalisten,Bankster…)bekämpft haben und die bezeichnung somit auch falsch ist.

    90% der Ausländer wählen diese Partei also schonmal nicht,jeder der irgendwie Links ist natürlich auch nicht,wer keine Ahnung von Politik hat auch nicht da man Rechts immer mit Nazi verbindet,die meisten Schwulen fallen auch weg,Kiffer auch…wer bleibt da in Bremen noch übrig?

  23. #23 von Madam am 12/05/2015 - 09:02

    Herr Lucke wünscht, „…eine Zukunft als bürgerliche, sachorientierte und konstruktive politische Kraft aus der Mitte der Gesellschaft…“ . Das wünscht sich der konservativere Herr Höcke aus Thüringen sicher auch. Aber all das ist bald nicht mehr möglich. Sehr euch um, was ist in den letzten Jährchen geschehen. Wir sind oft fremd im eigenen Land. Die illegalen Einwanderer formieren sich, fahren mit Bussen von Asylheim zu Asylheim, um sich zu organisieren, gegen – ja, richtig, gegen das Land, den Staat. Die feuchten Träume der rot/grünen würden wahr werden. „Verrecke Deutschland“ (die Grünen) oder „I am still loving the Volkstod!“ (die Linke)

    Es geht bald nicht mehr um Windräder, um gespartes Geld und Ampelmännchen oder -frauchen. Neben dem wuchernden Feind von innen (rot/grün/Islam) haben wir nun auch noch bald Millionen illegale Einwanderer, die mit Gewalt erreichen wollen, was sie meinen, was ihnen zusteht. Und das sagen denen die links/günen Politiker deutlich in allen Sprachen.

    Und wenn Herr Lucke den Mut zur Wahrheit nicht hat, dann soll er etwas anderes beruflich machen. Wir danken ihm für die Kraft, die Zeit und alles, was er in den 2 Jahren für die AfD getan hat. Frauke Petry – bitte weitermachen!

  24. #24 von Abweichende Meinung am 12/05/2015 - 09:07

    Die AfD hat sich bald erledigt. Ich kann die hochtrabende Art kurz vor dem Ende nicht verstehen.

  25. #25 von Tobias am 12/05/2015 - 10:51

    „Die AfD hat sich bald erledigt“

    Das glaube ich keineswegs! Die AfD verfügt über mehr Mitglieder, als jede andere Partei rechts von CDU/CSU, von denen viele sehr engagiert sind – zumindest solange sie den Eindruck haben nicht zu einer „FDP 2.0“ degradiert zu werden.

    Dazu sind viele wirklich intelligent und strategisch denkend, anders als viele Mitglieder rechter Splitterparteien. Dazu kommt, dass der Verfassungsschutz so gut wie keinen Einfluss auf die AfD hat, denn dort gibt es eine ziemlich starke Konkurrenz wirklich kompetenter Leute, und nicht einen Haufen von Dumpfbacken, wo jeder einigermaßen intelligente V-Mann schnell in Führungspositionen aufsteigt.

  26. #27 von Waldeslust am 12/05/2015 - 16:58

    Ich glaube, die AfD hat Zukunft. Die machen jetzt die Kämpfe durch, die die Grünen nach zwei Jahren auch zu bestehen hatten. Da müssen die Alternativen durch, dann sehe ich sie übernächstes Jahr im Bundestag, und zwar mit sattem Ergebnis. Denn die Probleme, die die Altparteien generieren, werden bis dahin nur noch schlimmer sein können.