Wie die SS die Welt doch noch vor den Juden rettete

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

 

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten –
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir – als Deutsche belastet genug –
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.

Text: SS-Mann G. Grass

  1. #1 von Heimchen am Herd am 04/04/2012 - 16:23

    So, dann stelle ich das hier auch noch mal rein… 😉

    Günter Grass – Nicht ganz dicht, aber ein Dichter

    Günter Grass hatte schon immer ein Problem mit Juden, aber so deutlich wie in einem neuen “Gedicht” mit dem Titel “Was gesagt werden muss” über Israel und den Iran hat er es noch nie gesagt. Von Henryk M. Broder

    Günter Grass hat ein Gedicht geschrieben. Es soll am Mittwoch in drei großen Tageszeitungen zugleich erscheinen. Der “New York Times”, der “La Repubblica” und der “Süddeutschen Zeitung”. Das Gedicht heißt: “Was gesagt werden muss” und beginnt mit diesen Worten:

    “Warum schweige ich, verschweige zu lange …”

    Der unbefangene Leser könnte auf die Idee kommen, Grass wolle endlich erklären, warum er sein Gastspiel bei der Waffen-SS so lange verschwiegen hat. Aber dem ist nicht so. Über diese Phase seines Lebens ist der dichtende Moralist längst hinaus. Diesmal geht es ihm um mehr, um das nackte Überleben:

    http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article106152894/Guenter-Grass-Nicht-ganz-dicht-aber-ein-Dichter.html

  2. #2 von Martin Schrödl am 04/04/2012 - 18:38

    Mitschuld? Ja glaubt denn Waffen-GraSS wirklich, daß wir von einem eventuellen Gegenschlag auch unmittelbar betroffen sein könnten? 😯

  3. #3 von Gudrun Eussner am 04/04/2012 - 20:20

    Knappe Stellungnahme des Gesandten Israels in Berlin zu dem verquasten Gesülze. Schämt der sich nicht, schon sprachlich ist das Sonderschulniveau. Karl Kraus würde einen solchen Laberer durch Sprachkritik abservieren, und Gottfried Benn würde sagen: Achten Sie auf das Wort „steilen“, da will einer hoch und kommt nicht rauf!“ :mrgreen:

  4. #4 von Heimchen am Herd am 04/04/2012 - 20:21

    Grass-Gedicht schlägt hohe Wellen auf Twitter

    Berlin – Das hat ein Gedicht bisher noch nicht geschafft: Die als Lyrik präsentierte Kritik von Günter Grass ist zum Top-Trend im Internet-Dienst Twitter geworden. Der von mehreren Zeitungen veröffentlichte Beitrag mit dem Titel «Was gesagt werden muss» stieß in der Twitter-Szene überwiegend auf Kritik, oft auf empörte Ablehnung. Auch im Ausland wurde heftig mitdiskutiert. Die schärfste Kritik richtet sich gegen die Aussage des Literaturnobelpreisträgers, dass Israel mit der Möglichkeit eines atomaren Erstschlags gegen den Iran den Weltfrieden gefährde.

    http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article106156975/Grass-Gedicht-schlaegt-hohe-Wellen-auf-Twitter.html

  5. #5 von mike hammer am 04/04/2012 - 20:44

    was ist schon günter graSS?
    ein gescheiterter soldat,
    ein gescheiterter sozialist,
    ein unfähiger schreiner,
    gescheiterter dichter und vor allem gescheiterter denker!
    es pfurzt eine atte und der berg erbebt!
    hauptsache ÖSIL und KEDIRA müssen nach auschwitz und pop sigi wird nicht noch fetter.

  6. #6 von mike hammer am 04/04/2012 - 20:46

    äh nicht schreiner, schreiber! 😳

  7. #7 von Gudrun Eussner am 04/04/2012 - 20:51

    # 4 Heimchen, dann lies bitte die Kommentare zu Josef Joffes sehr gutem Artikel in der ZEIT. Die WELT hat ja bei HMB gleich die Kommentarfunktion ausgeschaltet. Ist auch besser so, meine ich in diesem Fall. :mrgreen:

  8. #8 von Gudrun Eussner am 04/04/2012 - 20:53

    Als Schreiner ist er auch unfähig, Mike. Das letzte Mal, daß ich von dem was Interessantes gelesen habe, das war, als die „Die Blechtrommel“ erschien. Dann noch so halbwegs „Katz&Maus“ – und danach nix mehr. :mrgreen:

  9. #9 von Heimchen am Herd am 04/04/2012 - 21:23

    Gudrun, habe die Kommentare gelesen…. und der Artikel von Josef Joffes ist wirklich
    sehr gut!

    Der Günter scheint mir ein weinig alterssenil zu sein! 😉

    Er kann einen irgendwie schon wieder leid tun! :mrgreen:

    Dichter im Abseits….http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,825770,00.html

  10. #10 von Gudrun Eussner am 04/04/2012 - 21:43

    Ich sehe dieses „Gedicht“ als sein Vermächtnis. Er teilt der Nachwelt noch einmal mit, wer er ist. Jetzt könnte er in die Urne steigen. Er ist mit sich im reinen, er ist Günter GraSS. :mrgreen:

  11. #11 von Siegfried am 04/04/2012 - 21:47

    Grass,du alter Kaschube.Jetzt gehörst du auf ewig zu den „pöhsen“ Rechten .
    Mein Rat für deine berufliche Zukunft:Bei Pi ist noch ne Stelle frei,als Co-Autor von kewil

  12. #12 von Martin Schrödl am 04/04/2012 - 21:54

    Krass… 😯

  13. #13 von mike hammer am 04/04/2012 - 21:55

    zdf info berichtet über den linken von lenin gelobten BENITUSCHKA-MUSSOLINI.
    interessant, wie links der ideologische boden der Faschisten-NAZIs ist.
    ist fast schon peinlich.

  14. #14 von Vati am 04/04/2012 - 21:57

    Nun ist der alte SS-Mann debil geworden und nicht mehr fähig seine faschistoide und judenfeindliche
    Überzeugung zu tarnen. Er plaudert munter aus dem Nähkästchen. Wie man es einem alten senilen alten
    Mann nicht verdenken kann.
    Hat bloss ein paar Schönheitsfehler:

    • Man fühlt sich regelrecht in die Zeit von 1933 – 1945 katapultiert. Eine solches Pamphlet hätte nahtlos in die Abteiling “Volksaufklärung und Propaganda” bei Goebbels gepasst.
    • Wie kann ein solcher offensichtlicher Alt-NAZI Literaturnobelpreisträger werden ???
    Oder muss man ihn den 68ìgern zurechnen?
    Die 68ziger sind bedingt durch ihre Baujahre zwischen ca.1930-1950
    in ihrer Jugend faschistoid erzogen – zumindest durch die Nazi-Zeit geprägt worden und konnten sich nie wirklich den Einflüssen ihrer Kindheit entziehen.
    Die 68ziger sind nichts anderes als modifizierte Nazis, die sich wahlweise Rot und-oder Grün angemalt haben, jedoch über das gleiche faschistoide Potential verfügen.
    Daher die tiefverankerte Sympathie der 68ziger zum faschistischen Islam und dem damit verbundene Israel-Hass.
    Die Tarnung ihrer faschistischen Neigungen und Aktionen beziehen
    die 68ziger aus ihrer Selbst-Darstellung als Gutmenschen, Grüne, Linke, Sozis etc.
    Von freiheitlichem demokratischen Denken sind Die 68ziger und ihre grenzdebilen Glaubensgenossen schon Lichtjahre entfernt und dabei, eine Linksfaschistische/mohammedanische Diktatur unter ihrem Linke-Gutmenschen-Grünen Deckmäntelchen zu installieren.

    Dieser alte NAZI-Scheisser ist reif für die Müllkippe . . . Literat, Künstler, Literaturnobelpreisträger HAHAHAHA

  15. #15 von Martin Schrödl am 04/04/2012 - 22:09

    Nichts liegt mir ferner, als Vati belehren zu wollen. Aber Achtundsechziger schreibt man 68er, nicht 68ziger. So, hätten wir das auch geklärt.

  16. #16 von quotenschreiber am 04/04/2012 - 22:25

    Ist überhaupt ein zweiter Fall bekannt, dass ein Gedicht gegen Juden bzw gegen ein bestimmtes Land in Deutschland gedichtet wurde – seit der Stürmer nicht mehr gedruckt wird?

  17. #17 von Gutartiges Geschwulst am 04/04/2012 - 22:27

    @mike hammer am 04/04/2012 – 20:46:
    „äh nicht schreiner, schreiber!“

    Was wäre der Literatur erspart geblieben, hätte Günterchen nach seinem Roman „Die Blechtrommel“ den Schreinerberuf ergriffen, statt Blechschreiber zu werden.
    Holz ist geduldig.

  18. #18 von mike hammer am 04/04/2012 - 22:33

    #17 von Gutartiges Geschwulst
    na ja besser ein echter feind als ein falscher freund.
    hätte die wiener kunstakademie einen
    untalentierten mahler
    aufgenommen
    würden wir hezte auch anders da stehen. 😉

  19. #19 von Helmut Zott am 04/04/2012 - 22:36

    Dementia senilis

    Ein Mensch, der geistig eingeschränkt
    und den mit Namen jeder kennt,
    der einst bei der SS gewesen
    hat offenbart sei Geisteswesen,
    indem er nun sein Schweigen bricht
    und öffentlich zur Sache spricht.
    Ein Sozialist von dazumal
    war braun und dachte national,
    und heute ist ein linker Schwätzer
    auch Judenfeind und Judenhetzer.
    Natürlich kennt der alte Grass
    nicht ganz persönlich Judenhass,
    doch ganz versteckt und eingelullt
    sind Juden doch an allem schuld.
    Dass im Islam ganz unverdeckt
    der Judenhass im Denken steckt,
    und der Iran die Bombe baut,
    wovor es auch dem Westen graut,
    um das verhasste Staatsgebilde
    zu liquidieren ohne Milde,
    all das verdrängt der Sozialist,
    der sehr beschränkt im Denken ist.
    Die Judenhasser im Iran
    sieht Grass mit großer Nachsicht an,
    und äußert ungeschminkt empört,
    dass Israel den Frieden stört.

    Helmut Zott

    %%%%%%%%%%

  20. #20 von Siegfried am 04/04/2012 - 22:42

    Alles nur eine Frage der Gewichtung.
    Was passiert wenn eine Fliege in den Kaffee fällt?

    – Der Engländer schüttet den Kaffee aus und verlässt das Lokal.

    – Der Amerikaner nimmt die Fliege aus der Tasse und trinkt den Kaffee.

    – Der Chinese isst die Fliege und schüttet den Kaffee weg.

    – Der Japaner trinkt den Kaffee mit der Fliege weil diese eine Gratiszugabe war.

    – Der Israeli verkauft den Kaffee dem Amerikaner, die Fliege dem Chinesen und bestellt sich einen frischen Kaffee.

    – Der Palästinenser beschuldigt den Israeli für den Gewaltakt eine Fliege in seinen Kaffee getan zu haben, beantragt bei der UN Hilfe, bekommt von der EU ein Darlehen um einen neuen Kaffee zu kaufen, kauft mit diesem Geld jedoch Sprengstoff und jagt damit das Kaffeehaus in die Luft, in dem gerade der Engländer, der Amerikaner, der Chinese und der Japaner versuchen dem Israeli zu erklären er sei zu aggressiv gewesen.

  21. #21 von indianerjones am 05/04/2012 - 00:41

    Grass ist Geschichte, er trommelt für den Frieden, dabei ist sein Roman der Tromel eh schon obsolet, denn sein angesagter Gasmann trifft da wohl eher auf G.Schröder zu, um es mal vorsichtig auszudrücken. 😀

  22. #22 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 - 00:47

    Aber eines müßt Ihr doch zugeben: Günter GraSS ist anregend, oder? :mrgreen:

  23. #23 von indianerjones am 05/04/2012 - 00:51

    #22 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 – 00:47

    Aber eines müßt Ihr doch zugeben: Günter GraSS ist anregend, oder?
    @
    Fragt sich nur in welcher Gegend, Gudrun. 🙄

  24. #24 von abusheitan am 05/04/2012 - 00:57

    #22 von Gudrun Eussner

    „Aber eines müßt Ihr doch zugeben: Günter GraSS ist anregend, oder?“

    Och ne, nich wirklich… Stephane HeSSel rockt besser und is noch n paar Jährchen älter, oder? 😉

  25. #25 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 - 00:58

    Na, schau mal, Indianerjones, Helmut Zott schreibt ’n Poem, ikke reduziere auf meinem Blog seinen Schwulst, in dem ich die Luft rauslasse, jede Menge Leute kommentieren, HMB schwenkt in der WELT das Panier, QQ findet ein Waffen-SS Poster, auf dem man sieht, daß Günter GraSS gar nicht eher als mit 17 Jahren eintreten konnte, also man ihm nicht böse sein sollte, daß er’s nicht früher tat. Italienische, US-amerikanische Internet-Auftritte haben was zu schreiben, der ZdJ kann sich einmal zurecht beschweren usw. Is dette nix? :mrgreen:

  26. #26 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 - 01:01

    AbuSheitan, sheikh sheitun, Stéphane Hessel ist doch ausgelutscht, der kommt erst wieder dran, wenn er den Friedensnobelpreis bekommen hat für „Israël assassin!“ :mrgreen:

  27. #27 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 - 01:05

    Und hier meint ’n Hirni aus der Obama-Wahlkampfmaschine NY Times, Günter GraSS pflegte grundsätzliche Solidarität mit Israel. ich sage voraus, daß diese Juden der USA wieder Barack Obama wählen, die beweisen täglich neu, daß es keine speziellen Intelligenzgene bei Juden gibt. :mrgreen:

  28. #28 von abusheitan am 05/04/2012 - 01:15

    „Anders als in einigen Nachrufen zu lesen sein wird, gilt es festzuhalten: Günter Grass war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes. Allerdings konnte er sich den Zwängen des Regimes ebenso wenig entziehen wie Millionen Andere. Wenn wir als Nachgeborene über Soldaten von damals urteilen, dann dürfen wir nie vergessen: Die Menschen lebten damals unter einer brutalen und schlimmen Diktatur!“ 😉

  29. #29 von Gudrun Eussner am 05/04/2012 - 01:34

    Menske, Menske, Abu Sheitan, Is he all daoude de Günni? :mrgreen:

  30. #30 von Zahal am 05/04/2012 - 01:37

    Die ersten Gegengedichte lassen aber auch nicht auf sich warten :-))))

    Gedicht für Günter (unterstufenlyrisch)

    Mit letzter Tinte ächzt der Alte
    in ungereimter Poesie:
    Dass die sich nicht mehr schlachten lassen,
    verzeihe ich den Juden nie.

    Der Jude will Atomraketen.
    Der Jude will den Weltenkrieg.
    Der Jude will uns alle meucheln.
    Am Ende droht des Juden Sieg!

    Da muss man doch was machen können,
    und wenn nicht wir, dann der Iran.
    Mahmud, mein alter Mullahkumpel!
    I shout it out loud: Yes, you kann!

    Der Günter fühlt sich ganz verwegen,
    der Greis ist wieder jung, vital.
    Die Lösung einst ging zwar daneben,
    versuchen wir’s halt noch einmal!

    So denkt’s im deutschen Dichterdenker.
    Er rülpst und rotzt es aufs Papier.
    Sein Wahn kennt keine Einsamkeit.
    In Deutschland gilt: Vom Ich zum Wir.

    Boris Yellnikoff, der für dieses Gedicht den Nobelpreis verlangt…

    Was gesagt werden muss

  31. #31 von Zahal am 05/04/2012 - 01:38

    Titanic setzt noch einen drauf….

    Und was aber auch noch gesagt werden muß

    Von – wiederum, allerherzlichst – Ihrem Günter Grass

    Warum schwieg ich überdies, schwieg all die Jahre

    Von dem anderen Land, das mein Land provozierte

    Anno Neunzehnneununddreißig, bis aufs Blut.

    Und dann aber als unschuldiges Opfer davonkam

    Während mein Land unter einer unbarmherzigen

    Siegerknute ächzte und bis heute auf den Knien rutscht?

    Warum untersagte ich mir immer wieder

    Jenen großen, mißverstandenen Mann zu ehren

    Ohne den wir immer nur in Bus und Bahn unterwegs wären

    Statt unsere Motorgefährte auch mal schön auszufahren mit

    Tempo Zweihundertvierzig und Wind in unserem Haar

    Beziehungsweise Schnurrbart.

    Das allgemeine Verschweigen dieser Tatbestände

    Empfinde ich als Lüge, gewiß irgendwie

    politisch korrekt, wie es heute so sein muß

    Will man nicht als Rechtsterrorist gebrandmarkt werden

    http://www.titanic-magazin.de/4873.news

  32. #32 von Zahal am 05/04/2012 - 01:41

    Alles zurück – GraSS Gedicht ist ohne sein Wissen veröffentlicht worden – hier das Original:

    Was gemacht werden muss

    Warum schweige ich, verschweige zu lange,
    was offensichtlich ist und in Therapiegesprächen
    geübt wurde, an deren Ende vom Geheilten
    nichts bleibt als ein Furz im Wind.

    Es ist der Zwang zu geregeltem Stuhlgang,
    der meinen, von einem Maulhelden gelenkten
    und dem organisierten Jubel geübten
    Entäußerungszwang auslöschen könnte,
    weil in meiner Umgebung der Bau
    einer Stinkbombe vermutet wird.

    Doch warum untersage ich mir,
    jenen Bereich meines Körpers beim Namen zu nennen,
    in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten –
    ein wachsend fäkales Potential verfügbar
    aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
    zugänglich ist?

    Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
    dem sich mein Schließmuskel untergeordnet hat,
    empfinde ich als belastende Lüge
    und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
    sobald er mißachtet wird;
    das Verdikt ’Inkontinenz’ ist geläufig.
    Jetzt aber, weil in meinem Körper,
    der von ureigenen Entleerungen,
    die ohne Vergleich sind,
    Mal um Mal erprobt und mit Reden garniert, eine,
    wie es heißt: gut fürs Geschäft, wenn auch
    mit flinker Nadel als Wiedergesundmachung deklariert,
    weitere Operation im Analbreich
    gemacht werden soll, dessen Spezialität
    bisher darin bestand, allesvernichtende Haufen
    dorthin machen zu können, wo die Existenz
    eines freien Gedankens bewiesen ist,
    doch aus Befürchtung vor dessen Beweiskraft
    mache ich, was gemacht werden muß.
    Warum aber schwieg ich bislang?
    Weil ich meinte, meine Gewohnheit,
    die von nie zu tilgenden Flecken behaftet ist,
    verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
    meinem Arzt, dem ich verbunden bin
    und bleiben will, zuzumuten.
    Warum sage ich jetzt erst,
    gealtert und mit letzter Rolle Klopapier:
    Der geregelte Stuhlgang gefährdet
    meine ohnehin brüchig gewordene Wichtigkeit?
    Weil noch mehr gemacht werden muß,
    was schon morgen fest geworden sein könnte;
    auch weil wir – als Deutsche belastet genug –
    Zulieferer einer Verstopfung werden könnten,
    die voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
    durch keine der üblichen Abführmittel
    zu tilgen wäre.
    Und zugegeben: ich muss noch mehr machen,
    weil ich der Heuchelei der Schulmedizin
    überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
    es mögen sich viele vom Kot befreien,
    dem Verursacher aller Gefahr
    zum Verzicht auf Stuhlgewalt auffordern und
    gleichfalls darauf bestehen,
    daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
    des medizinischen Personals
    und der innerstädtischen Toilettenanlagen
    durch eine von mir berufene Instanz
    von den Regierungen aller Länder zugelassen wird.
    Nur so ist allen, den Urin- und Kotliebhabern,
    mehr noch, allen Menschen, die in dieser
    vom Wahn okkupierten Region des Körpers
    undicht und als Dichter leben müssen
    – also letztlich mir – zu helfen.

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_gemacht_werden_muss/

  33. #33 von Zahal am 05/04/2012 - 01:42

    Und zum Schluss – heplev hat alles zu diesem Thema zusammengetragen – Gute Nacht.

    Günter GraSS „musste“ mal wieder

  34. #34 von abusheitan am 05/04/2012 - 01:43

    #29 von Gudrun Eussner

    Hoppla, hab den guten Günter mit dem Filbinger verwechselt, der ja bekanntlich auch kein Nazi war… 😉

  35. #35 von Sargand am 05/04/2012 - 08:07

    Und so denkt man in Deutschland über die Israelis
    http://www.wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic.php?f=4&t=47932

    Sehr interessant auch mit dem Hintergrund von Toulouse
    schreibt ein Klaus Daerr: „Wer jedoch als Jude, z.B. in Europa die Handlungsweise Israels verteidigt muss sich dessen Taten auch zurechnen lassen, auch wenn er nicht Israeli ist.“
    Unglaublich.

  36. #36 von abusheitan am 05/04/2012 - 13:14

    #35 von Sargand

    Klaus Därr befährt seit Jahrzehnten die Sahara und Afrika, schreibt darüber Bücher und vertreibt Expeditionsausrüstung. Für ihn gilt wohl: Wes Fladenbrot ich ess, des Lied ich sing. Würde er nicht kräftig ins antisemitische Orchester einstimmen, dürfte er möglicherweise gewisse Schwierigkeiten in seinen muselmanischen Reiseländern bekommen. Dort gilt noch immer: „Chittler Gutt!“

    Er hätte sein Statement auch klarer ausdrücken können:
    Als Jude in Europa muss man damit rechnen ,für Israel abgeschlachtet zu werden.

  37. #37 von Tolkewitzer am 05/04/2012 - 17:06

    Man mag mich jetzt steinigen – und ich kann G. Grass kein bisschen leiden – aber wenn das seine Meinung ist, akzeptiere ich sie, denn das verstehe ich unter Meinungsfreiheit.
    (Ich missbillige, was du sagst, aber würde bis auf den Tod dein Recht verteidigen, es sagen zu dürfen. (The Friends of Voltaire))
    Ihm deshalb reflexartig seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS vorzuwerfen zeigt überdeutlich, wie weit es mit der Streitkultur in Deutschland inzwischen gekommen ist.
    Mein Vater hat sich als 16jähriger 1 Jahr „älter gemacht“ um als Kriegsfreiwilliger genommen zu werden. Er wollte sein Vaterland und seine Familie davor bewahren, was ihm ein Leben lang beigebracht worden war (und dann ja auch eintraf). Als er im Reichsausbildungslager eintraf und eine Uniform verpasst bekommen hatte, stellte er fest, dass er von da ab Mitglied der „HJ-SS-Division Böhmen und Mähren“ war. Ich kann mir also vorstellen, dass es auch Grass so ergangen war. Und ich würde mich nie erdreisten, aus heutigem Wissen heraus, irgend jemandem seine hehren Absichten von damals vorzuwerfen. Das ist einfach unter der Gürtellinie. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er in dieser frühen Jugend so furchtbare Erlebnisse hatte, dass er fortan versucht hat, als moralische Instanz aufzutreten, damit sich so etwas nicht wiederholen kann. Keine Ahnung, aber wie gesagt, ich mag ihn trotzdem nicht.
    Interessant wäre für mich viel mehr, wie die Verfechter der „Staatsraison“ nun reagieren oder ob das auch nur leere Worthülsen unserer Regierungsvertreter sind.

  38. #38 von abusheitan am 05/04/2012 - 17:38

    #37 von Tolkewitzer

    Ich glaube, niemand wirft G.G. vor. als Junge in der Waffen-SS gewesen zu sein. Dass er sich allerdings als Bundesmoralapostel aufgespielt und seine SS-Mitgliedschaft verschwiegen hat, ist ein sehr fragwürdiges Verhalten. Er schwimmt als Butt im trüben Gewässer des linken Main-Stream und hetzt zeitgeistgemäß und auch osterzeitgemäß gegen Israel, wie die fette Gabi und Konsorten eben auch. Sein Ziel, um jeden Preis noch einmal Aufmerksamkeit zu erringen, bevor der Füller vertrocknet, hat er auf alle Fälle erreicht.

  39. #39 von Heimchen am Herd am 05/04/2012 - 18:05

    Habe ich mir mal eben ausgeliehen…. 🙄

    Ab 20. April im Kino:

    Der neue Film mit Bruno Ganz!

  40. #40 von lobotomium am 05/04/2012 - 18:18

    @ Tolkewitzer

    (Ich missbillige, was du sagst, aber würde bis auf den Tod dein Recht verteidigen, es sagen zu dürfen. (The Friends of Voltaire))

    Was ist denn das nun wieder für ein Popanz? Wer hat Grass denn das Recht abgesprochen, sein ekelhaftes Ressentiment öffentlich zu pflegen und zu propagieren? Niemand hat Grass‘ Meinungsfreiheit beschnitten. Im Gegenteil: Die Süddeutsche hat sein Pamphlet in Deutschland gedruckt, viele haben es nachgedruckt, und das, was Grass nun erlebt, ist Meinungs- und Pressefreiheit. Nur behagt sie ihm eben in Wahrheit nicht. Was Grass „Freiheit“ nennt, ist nämlich einzig die Freiheit, ihm zu schmeicheln und nach dem Mund zu reden. Und als ob er die Analysen vom gestrigen Tage bestätigen wollte, beklagt er sich nun auch noch über „Gleichschaltung“ – es genügt eben nicht, der NS-Ideologie in Wahrheit doch innerlich jedenfalls teilweise noch immer nahe zu stehen; man muß das beständig auch noch den anderen vorwerfen.

    Ihm deshalb reflexartig seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS vorzuwerfen zeigt überdeutlich, wie weit es mit der Streitkultur in Deutschland inzwischen gekommen ist.

    Wie kommen Sie eigentlich auf die Idee, Grass werde „reflexartig seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS“ vorgeworfen? Der Mann spielte über Jahrzehnte hinweg das vermeintliche „Gewissen“ der Bundesrepublik; noch Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre schrieb er etwa eindringlich an Karl Schiller, dieser möge seine NS-Vergangenheit offen legen. Grass selbst gestand seine Vergangenheit bei der Waffen-SS hingegen erst viele Jahrzehnte später ein – nicht zuletzt um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Wenn sich eine solche Gestalt nun erdreistet, ausgerechnet Israel vorzuwerfen, es bedrohe den „Weltfrieden“, so ist es in jeder Hinsicht legitim, auch auf die Vergangenheit dieses Menschen hinzuweisen. Als ob Biographie Grass‘ zumal für den ideologischen Hintergrund von dessen vermeintlicher „Kritik“ an Israel von vorneherein belanglos wäre.

    Daneben versteht es sich von selbst, daß es sich um eine erschwingliche und deshalb gern gepflegte Polemik handelt. Es sei in diesem Zusammenhang allerdings daran erinnern, daß auf Grass mitnichten blindwütig eingeprügelt wurde, als er seine Vergangenheit bei der Waffen-SS offen legte. Schon damals galt die Kritik vor allem dem Verschweigen.

    Als er im Reichsausbildungslager eintraf und eine Uniform verpasst bekommen hatte, stellte er fest, dass er von da ab Mitglied der “HJ-SS-Division Böhmen und Mähren” war. Ich kann mir also vorstellen, dass es auch Grass so ergangen war.

    Pardon: Die Wahrscheinlichkeit, zufällig bei der SS zu landen, war jedenfalls für Deutsche eher gering, und nach dem, was Grass selbst geschrieben hat, dürfte es sich speziell bei ihm um eine ganz bewußte Entscheidung gehandelt haben, weil er nicht zu den U-Booten durfte (die es ihm bekanntlich bis heute angetan haben):

    „Der Zwiebelhaut steht nichts eingeritzt, dem ein Anzeichen für Schreck oder gar Entsetzen abzulesen wäre. Eher werde ich die Waffen-SS als Eliteeinheit gesehen haben, die jeweils dann zum Einsatz kam, wenn ein Fronteinbruch abgeriegelt, ein Kessel wie der von Demjansk aufgesprengt oder Charkow zurückerobert werden mußte. Die doppelte Rune am Uniformkragen war mir nicht anstößig. Dem Jungen, der sich als Mann sah, wird vor allem die Waffengattung wichtig gewesen sein: wenn nicht zu den U-Booten, von denen Sondermeldungen kaum noch Bericht gaben, dann als Panzerschütze in einer Division, die, wie man in der Leitstelle Weißer Hirsch wußte, neu aufgestellt werden sollte, und zwar unter dem Namen ‚Jörg von Frundsberg‘. Der war mir als Anführer des Schwäbischen Bundes aus der Zeit der Bauernkriege und als ‚Vater der Landsknechte‘ bekannt. Jemand, der für Freiheit, Befreiung stand.

    Auch ging von der Waffen-SS etwas Europäisches aus: In Divisionen zusammengefasst kämpften freiwillig Franzosen, Wallonen, Flamen und Holländer, viele Norweger, Dänen, sogar neutrale Schweden an der Ostfront in einer Abwehrschlacht, die, so hieß es, das Abendland vor der bolschewistischen Flut retten werde.“

    Und ich würde mich nie erdreisten, aus heutigem Wissen heraus, irgend jemandem seine hehren Absichten von damals vorzuwerfen. Das ist einfach unter der Gürtellinie.

    Wieso sollte dergleichen unter der Gürtellinie sein? Ist Kriegswahn, mag er auch ob der damaligen Umstände ansatzweise verständlich sein, denn tatsächlich eine noble Sache?

    Es ist verständlich, darauf hinzuweisen, daß manch eine Bewertung, die vom heutigen Standpunkt aus getätigt, oftmals ohne genau Kenntnisse der Umstände, ahistorisch und wohlfeil anmutet. Eine völlig andere ist es jedoch, dem Handeln und Denken von einst pauschal eine noble Gesinnung oder bloß „Pech“ zu unterstellen.

  41. #41 von Gudrun Eussner am 07/04/2012 - 19:03

    Doch noch ein Wort zu Günter GraSS. Was Kewil auf PI schreibt, hat wohl jeder von uns ebenso gefunden: In den Kommentaren zu den vernünftigsten Artikeln der deutschen MSM, die mit Ausnahme des WDR und seinem Thomas Nehls durchgängig einen klaren Kopf behielten, tobten in den Kommentaren die GraSS-Anhänger, und er sagte es auch im Interview, er werde überschwemmt mit zustimmenden Mails.

    Der Damm ist gebrochen. Jetzt kommt nach der Phase, in der in Umfragen mehr als 60% der Deutschen Israel als Weltfeind Nr. 1 bezeichnen, die Phase, in der „man endlich offen sagen darf, wie’s ist“. Das hat Günter GraSS erreicht, und ich würde mich wundern, wenn er nicht genau das beabsichtigt hat. Das gesunde Volksempfinden artikuliert sich durch einen Literaturnobelpreisträger.

    Diesen Preis hätte er niemals bekommen, wenn zu der Zeit seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS bekannt gewesen wäre. Auf Lügen ist sein Preis gegründet, auf Lügen sind seine Anschuldigungen im „Gedicht“ gegründet, und er liefert den Deutschen die Versatzstücke, sich mittels Lügen ihrer Verantwortung für die Vergangenheit zu entledigen. :mrgreen:

  42. #42 von stm am 08/04/2012 - 09:06

    #41 von Gudrun Eussner am 07/04/2012 – 19:03

    … und er liefert den Deutschen die Versatzstücke, sich mittels Lügen ihrer Verantwortung für die Vergangenheit zu entledigen.

    Widerspruch! Ich denke nicht, daß auch nur ein Einziger von uns irgendeine Verantwortung für die Vergangenheit haben kann (das ist rein physikalisch unmöglich). Wenn überhaupt, haben wir eine Verantwortung für die Zukunft. Für diese ist nicht entscheidend, was jemand erzählt, sondern was er tut.

  1. WDR fordert Friedensnobelpreis für Grass « quotenqueen
  2. Hochhuth gegen GraSS « quotenqueen