Das Tribunal der Bürgerhasser

Unter dem Titel „Das Tribunal der Islamhasser“ wärmt die FR unter Ermangelung von Neuem Altbehauptetes wieder auf. Typischerweise – man kennt ja die Methoden der Linken – wird alles, was nicht links ist, automatisch rechtsextrem, und jeder, der gegen eine faschistische Idiologie ist, mutiert perverserweise selbst zum Faschisten. Die eigentlichen Faschisten, die Linken, sind somit die Guten, die Antifaschisten. Der Bürger fragt sich: Was haben wir den Journalisten angetan, dass sie uns so hassen – abgesehen davon, dass wir ihre Zeitung nicht kaufen?

Es ist kein Geheimnis, dass das rote Kampfblatt eine sterbende Zeitung ist, der in den letzten Jahren mangels Leser so viele Redaktionsstellen gestrichen wurden, dass sie nur noch am Tropf größerer Verlagskonzerne und linker Parteien als Andenken der großen 70er Jahre am Leben gehalten wird. Grundsätzlich ist es zwar erfreulich, dass sich nach den Regeln des Marktes allmählich die Spreu von Weizen trennt, verständlich auch der Hass auf die modernen journalistischen Formen, wie bürgernahe Blogs, die den alten Monopolisten zum Strick um den Hals wurden – aber entschuldigt das, im Todeskampf auf alle Regeln des klassischen Journalismus zu verzichten?

Der wütende Angriff auf PI-News, mit dem ohne Zweifel alle bürgerlichen Blogger gemeint sind, macht nicht einmal den Versuch, das zu leisten, was journalistische Aufgabe ist: Klarheit zu schaffen und Wahres von Falschem zu trennen. Gerade das Gegenteil passiert. Es wird vernebelt und mit unscharfen Darstellungen werden Verbindungen suggeriert, die in der Realität bei aller gebotenen Kritik an PI nicht existieren.

Der NPD, den Kameradschaften und ihren Publizisten gilt PI nach wie vor allein aufgrund ihrer Einstellung zu Israel als „Judenknechte“. Und mancher Linksextremist wird dem zustimmen. Der Versuch, im Taumel der geschürten Hysterie  alles rechts der CDU jetzt pauschal der fragwürdigen 2-Personengruppe „NSU“ zu subsummieren, ist eine beleidigende Frechheit gegenüber den wenigen noch verbliebenen Lesern der Zeitung. Propaganda auf Stasiniveau, wie sie noch im Tal der Ahnungslosen funktionierte, wo mancher heutige Journalist sein Handwerk gelernt hat, verfängt nicht mehr. Und das ist gut so, und auch ein Grund für den Niedergang solcher Zeitungen, die dem Informationsniveau moderner Zeiten nicht gewachsen sind.

Aufgeklärte Bürger im Zeitalter journalistischer Blogs stellen auch an die klassischen Medien höhere Ansprüche als zur guten alten Zeit der allmächtigen Papiertiger. Zitate mit Quellenangaben. Was ist öffentliche Lesermeinung, was redaktioneller Beitrag, Kommentar oder Tatsachenbehauptung? Bezieht die FR ihr Wissen über Äußerungen irgendwelcher Personen aus zugänglichen Quellen, oder hat man schon wieder aus der knappen Kasse verfälschtes Material von Kleinkriminellen erworben, wie im letzten Herbst?

Bei all dem sei nicht verschwiegen: Es gibt genug Anlass, den Kurs von PI zu kritisieren. Nach der Aussperrung des alten Teams sind über den DF-Richtungsstreit nochmals  bürgerliche Autoren verloren gegangen. Der Rest, in erster Linie Kewil und Stürzenberger, sind mit ihrem engstirnigen Fanatismus nicht in der Lage, neue Leserkreise zu interessieren. Im Gegenteil: Viele alte Stammleser und Kommentatoren haben sich zurückgezogen. In der Außenwahrnehmung bleibt ein Bodensatz reaktionärer PI-Fans, die tagtägliche Bestätigung eines oft allzu schlichten Weltbildes mit  immer wiederkehrenden Floskeln begrüßen und jeden Diskussionsbeitrag, der den Keim kritischer Reflexion in sich tragen könnte, empört niederbrüllen.

Die frühere Wachstumskurve der Leserschaft, mit jährlichen Zuwächsen von 10- bis 20.000 Lesern, ist seit einem Jahr eingefroren, von dem sporadischen Zustrom durch gerade solche Hetzartikel wie dem aktuellen in der FR , konnte PI nicht langfristig profitieren. Denn anders als in erfolgreicheren Tagen, entspricht das, was die neugierigen Zeitungsleser bei ihrem Besuch des Blogs vorfinden, nach Stil und Geist in der Tendenz dann doch zu sehr dem Zerrbild, das die Medien böswillig überzeichnen. Schade – früher hatte man solche Angriffe elegant pariert, sie zum wichtigsten Wachstumsfaktor des Blogs umfunktioniert.  Heute ist man ihnen durch eigene Fehler schutzlos ausgeliefert.