„Freiheit“ besiegelt ihren Niedergang

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Bisher gibt es nur einige wenige verwackelte Bilder vom Fest in grau. Keine Parteiversammlung in Nordkorea sondern der unter Ausschluss von Presse und Öffentlichkeit an einem geheimen Ort abgehaltene Bundesparteitag der Freiheit. Zunächst die gute Nachricht: Stadtkewitz lebt – vorausgesetzt es war kein Doppelgänger, der da zum ersten Mal seit der versiebten Berlinwahl wieder zu sehen war. Die schlechte Nachricht: Der unfähige Vorsitzende wurde nebst Vertreter Doll wieder gewählt, dazu der nach einem verfassungswidrigen Thesenpapier vom bayrischen Landesvorstand als Pressesprecher abgesetzte Michael Stürzenberger als Beisitzer.

Auf diesen bezieht sich wohl eine lapidare Bekanntmachung von Stadtkewitz:

Zum Schluß gab Stadtkewitz noch bekannt, der bayrische Landesvorstand sei aufgrund der Wahl eines „bestimmten“ Beisitzers zurückgetreten, aber so etwas müsse eine Partei eben „aushalten.“

Aushalten wird sie auch müssen, dass ihr die dummen Thesen Stürzenbergers jetzt regelmäßig von der Presse unter die Nase gerieben werden und sicher bald bekannter sind, als jedes gut gemeinte Parteiprogramm.

Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, soll es sich aber „nur“ um 4 Vorstandsmitglieder handeln, der Landesvorsitzende Christian Jung will angeblich im Amt bleiben und sieht offenbar noch nicht ein, dass seine Vision von einer für die Mittelschicht wählbaren konservativ-liberalen Partei mit dem Personal der Freiheit nicht zu machen ist. In diesem Sinne hatte er selber für den Parteivorsitz kandidiert und war nicht nur gescheitert, sondern auch von zahlreichen Parteimitgliedern als Verräter und Nestbeschmutzer angesehen worden. Den Umgang mit Parteikritikern kennt man bereits aus den Diskussionen im Berliner Wahlkampf bei PI. Ein klarer Beweis, dass das Bekenntnis zu Freiheit und Transparenz nicht ernst zu nehmen ist. DDR-Mentalität trifft westdeutsche Lodenmantel-Rechte, trifft es wohl eher.

Das wird auch der neue NRW-Landesvorsitzende Andreas Pokladek erkennen, der noch kurz vor der Wahl in einem Schreiben an die Parteimitglieder einen liberalen Kurs beschworen hatte – mit vielen guten Gedanken, die denen aus der Seele sprechen, die sich eine bürgerliche Partei ohne rechtsradikalen Mief wünschen, die einen ganz normalen Patriotismus  vertritt. Der Sturm der Empörung unter den PI-Lesern ließ ahnen, wie die Sache beim Parteitag ausgehen würde. Wenn Pakladeks Thesen ernst gemeint waren, wird er nicht umhin kommen, sein weiteres Engagement in der Freiheit zu überdenken. Aaron König, zu dem er einen guten Draht haben soll, hat diese Frage für sich bereits entschieden und hat die Freiheit verlassen (QQ berichtete), ebenso wie am Tage nach der Berliner Wahl der hessische Landesvorstand (QQ berichtete).

Bliebe als Vertreter eines halbwegs liberalen Geistes im Bundesvorstand noch der neu dazu gewählte Marco Pino, der auf seinem Blog Citizen News in Vorbereitung der Wahl ein Interview mit sich führte. Eine zwielichtige Gestalt, die uns noch aus seiner Zeit als PI-Autor  „Frank Furter“ in unangenehmer Erinnerung ist. Hinter den Kulissen  erwies er sich als keineswegs so weltoffen, wie seine Artikel glauben machen sollten, sobald auch nur leise Kritik an Stadtkewitz oder DF geäußert wurde. Der brave Parteisoldat mit dem bedingungslosen Willen zum Untergang verstieg sich gar zu schwulstigen Sätzen wie „das  Antlitz von PI wurde beschmutzt!“ – als ein kritischer Beitrag zum offenkundig schlecht organisierten Wahlkampf der Freiheit, verfasst vom QQ-Team, von PI übernommen wurde. Man darf gespannt sein, welche Rolle der gnadenlose Opportunist in einem Vorstand spielen soll, in dem nun mit offenkundiger Billigung von Stadtkewitz ausgerechnet Stürzenberger Einzug gehalten hat, der von Pino zuletzt ebenfalls heftig kritisiert worden war.