Höcke in Dresden

Von der gestrigen Rede von Björn Höcke bei den jungen Alternativen in Dresden liest man heute in der Presse teils befremdliche Zitate. Machen Sie sich ein eigenes Bild – hier ist die ganze Rede im Zusammenhang:

Stellungnahme von Björn Höcke zur Kritik an seiner Rede.

  1. #1 von Burkhard Minack am 18/01/2017 - 15:50

    Es passiert nach Höckes Rede der gleiche Versuch der Berufsempörten, ideologisch in das vom Thüringer AfD-Vorsitzenden tatsächlich Gesagte allerlei Verwerfliches hineinzuinterpretieren oder sogar ins Gegenteil zu verkehren (Fake-News, eben…) wie seinerzeit bei Eva Herman und etwas später bei Akif Pirinçci, wo die Meute nicht eher Ruhe gab, bis diese „Renegaten“ medial und somit wirtschaftlich erlegt und erledigt waren.
    Man könnte wieder einmal den Eindruck gewinnen, daß die selbsternannten Stichwort-Jäger der deutschen Sprache nicht mächtig seien, Textzusammenhänge nicht erkennen können, aber die machen das ja in voller Absicht.
    Und kommen damit (immer noch) bei vielen durch.

    Ich erinnere an dieser Stelle an den Holocaust-Denkmal-Jahrestag-Wortbeitrag (5.?) des Historikers Eberhard Jäckel, der es seinerzeit fertigbrachte, zu sagen: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden.“ Beneiden!
    Das nenne ich empörend.

  2. #2 von Gudrun Eussner am 18/01/2017 - 16:01

    Dieses Denkmal der Schande, also der Schande der Deutschen, ist gleichzeitig auch ein Denkmal der Schande im Sinne von schändlich. Wer eine solche Beleidigung alles Nazi-Opfer, nicht nur der Juden, zu verantworten hat, ist schändlich, von Erika Rohs bis Gerhard Schröder, der meint, es müßte ein Ort sein, „wohin man gern geht“.

    Berlin. Am Stelenfeld hat noch nie etwas gestimmt. 22. Mai 2014
    http://eussner.blogspot.fr/2014/05/berlin-am-stelenfeld-hat-noch-nie-etwas.html

    Hier mein ultimativer Vorschlag, bevor die Betonwüste Gestalt annahm:

    Mahnmal oder: „Hier ist der Ort!“ Ein ultimativer Vorschlag, vom Juni 2001
    http://www.eussner.net/artikel_2004-03-15_23-49-42.html

    Die Reaktion von Frauke Petry und Marcus Pretzell ist beschämend. Es geht diesen Emporkömmlingen nur um Macht. Sie sind diejenigen, die aus Tausenden von AfD-Wählern wieder Nichtwähler machen.

  3. #3 von Cheshire Cat am 18/01/2017 - 16:25

  4. #4 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 - 18:25

    Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry reagiert mit einer Replik in der rechten Zeitung „Junge Freiheit“. Sie sagt: „Björn Höcke ist mit seinen Alleingängen und ständigen Querschüssen zu einer Belastung für die Partei geworden.“. Die AfD müsse sich entscheiden, ob sie den Weg der Republikaner gehen wolle oder den anderer erfolgreicher Parteien wie der FPÖ. „Wir werden Realisten sein oder politisch irrelevant werden.“ (…)

    http://www.tagesspiegel.de/politik/brandrede-in-dresden-der-totale-hoecke/19267154.html

  5. #5 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 - 18:29

    Umstrittene Höcke-Rede

    „Dämliche Bewältigungspolitik“

    Der thüringische AfD-Chef Höcke hat mit einer Rede in Dresden massive Proteste ausgelöst. Höcke wetterte gegen die Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Die Weizsäcker-Rede zum Kriegsende sei eine gegen das eigene Volk gewesen.

    Mit massiver Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen hat der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke heftige Kritik ausgelöst. Bei einer Veranstaltung der Jungen Alternative in Dresden forderte er eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Die „dämliche Bewältigungspolitik“ lähme die Gesellschaft. Offenbar mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin sagte Höcke: „Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ (…)

    http://www.tagesschau.de/inland/hoecke-rede-105.html

  6. #6 von Burkhard Minack am 18/01/2017 - 19:24

    Und Michael Klonovsky meint heute dazu:
    „Der Gauleiter der AfD Thüringen, B. Höcke, hat in Dresden eine Rede gehalten, die besonders schlimm gewesen sein muss. So soll er beispielswiese den gemütvollen Berliner Holocaust-Stelenwald als „Denkmal der Schande im Herzen der Hauptstadt“ bezeichnet haben. Der Tenor der Medienkommentare lässt sich zusammenfassen in den Worten: Die AfD lasse – endlich – die bürgerliche Larve fallen, und das braune Antlitz trete zutage.
    Aber davon abgesehen, dass die Hauptstadt kein Herz hat, ist die Formulierung doch vollrohr rotgrün-, ja sogar antifa-kompatibel. Exakt diese Funktion sollte das Denkmal doch erfüllen. Dass die Shoa die größte Schandtat der deutschen Geschichte gewesen ist, steht ja ohnehin außer Frage. Höcke hat zunächst nichts weiter getan, als den Status quo beschrieben. Oder?

    Ich habe mich zu diesem närrischen Bau wiederholt geäußert. Er soll nicht an die Opfer erinnern, sondern an seine Erbauer. Er rührt niemanden und nutzt niemandem außer den Erbauern und deren Image. Es ist ein Denkmal für die Großartigkeit der sogenannten deutschen Erinnerungskultur, eine egozentrische Selbstfeier der angeblichen Mahner, die sich ihren wenn nicht größten, so doch schlimmsten aller Völkermorde von niemandem streitig machen lassen wollen. Jede einzelne an Israel gelieferte Maschinenpistole hat mehr mit dem Holocaust und seinen Opfern zu tun als diese Zeppelinwiese der Zerknirschungssimulanten am Brandenburger Tor. Jedes in Deutschland gebaute U-Boot, das heute im Dienste Israels das Meer pflügt, ist ein besseres Holocaust-Denkmal als dieser Betonschrott. “
    http://michael-klonovsky.de/acta-diurna

  7. #7 von Gudrun Eussner am 18/01/2017 - 19:25

    Die Sorgen um Deutschland möchte ich haben, die sich hier in dem Getobe um Björn Höcke zeigen! Die meisten Höcke-Gegner sind noch dazu der deutschen Sprache nicht mächtig. Bei PI hat’s einer ausgedrückt, #175:

    Es gibt ZWEI Arten von Genitiv: Den genitivus subjektivus und den genitivus objektivus.
    Ersterer liegt z.B. vor im Ausdruck „Heute endet der Besuch unserer Kinder“, letzterer bei „Heute kommt mein Ex-Mann zum Besuch unserer Kinder“.

    Das ändert nichts daran, daß dieses Stelenfeld schändlich ist, es ist in doppelter Hinsicht ein Denkmal der Schande, es ist nämlich eine Schande, den Nazi-Opfern ein solches Denkmal zu setzen. # 175 hat das treffend formuliert.

    Dem Kommentar #118 schließe ich mich an. Das werfe ich Björn Höcke vor. Man kann nicht einerseits den abgewirtschafteten Bildungsstand in Deutschland beklagen, und andererseits Äußerungen tun, die Ansprüche an die Bildung stellen.

    Das ist doch klar, daß die Leitmedien das ausnutzen. Ich wette, daß dort jede Menge Medienschaffende tätig sind, die den Unterschied zwischen den beiden Genitiven nicht kennen und sich auch noch im Recht fühlen.

    http://www.pi-news.net/2017/01/bjoern-hoecke-und-das-denkmal-der-schande/

  8. #8 von Burkhard Minack am 18/01/2017 - 19:53

    Und Rudolf Augstein meinte 1998 dazu:
    „Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität…

    Nun gut, dann nur zu. Schafft einen Sammelpunkt für Hooligans aller Art in Berlin. Baut ein monumentales, künstlerisch ohnehin umstrittenes Steinfeld, „das bepinkelt und besprüht werden wird“, wie uns der keiner Nazi-Ideologie verdächtige Schriftsteller Johannes Mario Simmel voraussagt.
    Ließen wir den von Eisenman vorgelegten Entwurf fallen, wie es vernünftig wäre, so kriegten wir nur einmal Prügel in der Weltpresse. Verwirklichen wir ihn, wie zu fürchten ist, so schaffen wir Antisemiten, die vielleicht sonst keine wären, und beziehen Prügel in der Weltpresse jedes Jahr und lebenslang, und das bis ins siebte Glied.“
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7085973.html

  9. #9 von quotenschreiber am 18/01/2017 - 20:07

    Als Geschichtslehrer ist Höcke natürlich klar, welche Interpretationen so eine Aussage provoziert. Ganz egal, wie es nun gemeint war. Und dem Ansehen der AfD im bürgerlichen Milieu schadet sowas in jedem Fall.

  10. #10 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 - 20:09

    Ich möchte es mal so sagen: „Höckes Rede war nicht hilfreich für die Wahl!“

    Mein Favorit ist er sowieso nicht, Petry aber auch nicht!
    Ich bevorzuge Leute wie Alice Weidel! 😉

  11. #11 von sohnes am 18/01/2017 - 20:10

    So, dann wollen wir den erlesenen Worten des erlauchten Björn also selbst lauschen. Straight from the horse’s mouth.

  12. #12 von Gudrun Eussner am 18/01/2017 - 21:47

    Wenn Donald Trump sich nach solchen Kommenttoren gerichtet hätte, wie sie in den Leitmedien und auch auf PI toben, dann wäre Hillary Clinton heute Präsidentin.

    Die Reaktion von Frauke Petry und Marcus Pretzell zeigt, daß beide nicht taugen für Spitzenpositionen.

  13. #13 von quotenschreiber am 18/01/2017 - 22:02

    #10 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 – 20:09

    Da sind wir uns wieder mal einig.

  14. #14 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 - 22:46

    #13 von quotenschreiber

    Sehr schön! 😉

  15. #15 von peter am 18/01/2017 - 23:47

    @9
    Richtig!
    Er hätte es auch anders sagen können.Eine Umfrage unter Schülern ergab das die meisten Deutschen nicht mehr als Deutsche wiedergeboren werden wollten nachdem sie das 3 Reich durchgenommen hatten…Das ist natürlich psychische Folter.

    Ich finde es allerdings eine Schande dass das Geld für dieses Mahmal ausgegeben wurde und andere die damit noch ein Geschäft haben(teilweise mit Verbindungen zu Firmen die im 3 Reich prächtig verdienten)anstatt das Geld den Nazi Opfern zu geben.

    Dazu wird da jetzt hingepisst und gekotzt und Linke Bands drehen dort lustige Musikclips…ist die Ges. wirklich schon so krank das man keinen Respekt vor Toten zeigt?Da leigenzwar keine aber für mich ist dass trotzdem so etwas wie ein Friedhof.

  16. #16 von tyrannosaurus am 19/01/2017 - 02:46

    Als Palestinenser mit Rufen wie:
    „Juden ins Gas“ durch unsere Straßen zogen hielten sich die Gutmenschen mit Empörung vornehm zurück.
    Petry sollte sich hinter ihre Leute stellen statt über jedes Stöckchen der künstlich Empörten zu springen!

  17. #17 von sohnes am 19/01/2017 - 07:59

    #16 tyrannosaurus
    Trefflicher Vergleich. Höcke sagt etwas Dummes, was er nicht hätte sagen sollen, was nicht hilfreich im Wahlkampf war (h/t Heimchen), wofür ich ihn nicht leiden kann – Ergebnis ist, dass die Presse, wie (auch von ihm) zu erwarten, schreit, lang und breit.
    Mohammedaner rufen in der Hauptstadt „Juden ins Gas“ und, nachdem gemaßregelt, zeigen andernorts drittreichwürdige Karikaturen – Ergebnis ist.. nun ja, man berichtet halt. Über die Karikaturen, das war in Stuttgart und ich war dabei, auch mal nicht. Dafür am Rande darüber, dass ein paar hundert Mohammedaner ein dutzend Israelfreunde ins Krankenhaus prügeln wollten und von der Polizei gehindert wurden („Tumult“).
    Ausgewogen.

  18. #18 von Heimchen am Herd am 19/01/2017 - 11:44

    http://yolocaust.de/

    Äußerst pietätlos!

  19. #19 von Cheshire Cat am 19/01/2017 - 15:30

    @#10 von Heimchen am Herd am 18/01/2017 – 20:09
    „Ich bevorzuge Leute wie Alice Weidel! “

    Als Cheshire Cat mag ich natürlich jede Frau, die Alice heißt.

    Die will aber mit Katern nicht spielen, sondern nur mit Katzen :-(((

  20. #20 von Heimchen am Herd am 19/01/2017 - 15:41

    #19 von Cheshire Cat

    „Die will aber mit Katern nicht spielen, sondern nur mit Katzen“

    Ich wusste gar nicht, dass Du so verspielt bist! 🙂

  21. #21 von Gudrun Eussner am 19/01/2017 - 15:50

    #18 Heimchen, genau das hat jeder vorausgesagt, und das ist noch die nette Variante. Urinieren und mehr ist ebenfalls sehr beliebt.


    Alan Soral, Freund des Deudonné M’bala M’bala auf den Stelen

    Frankreich hat einen neuen Hitlergruß. 27. Dezember 2013
    http://eussner.blogspot.fr/2013/12/frankreich-hat-einen-neuen-hitlergru.html

  22. #22 von Heimchen am Herd am 19/01/2017 - 16:39

    #21 Gudrun, ich finde das so furchtbar was die Menschen da machen!
    Ist denn da niemand der aufpasst? Das dürfte doch auch unseren Politikern bekannt sein
    und sie unternehmen nichts dagegen!

    Das ist kein Ort des Gedenkens, sondern ein Ort des Spottes, das tut mir in der Seele weh!
    Was müssen erst die Juden fühlen?!

    Genauso verhält es sich mit den Stolpersteinen, da kann jeder mit den Füßen über die
    Gedenksteine trampeln!

  23. #23 von Heimchen am Herd am 19/01/2017 - 17:24

    Die AfD gehört nicht der AfD allein!

    (…)Was Höcke über das „Schandmal“ geredet hat, war politisch instinktlos. Wie Petry und Pretzell darauf reagieren, ist rachsüchtig und politisch schädlich. Was glaubt das AfD-Paar, mit seinen aggressiven Distanzierungen gewinnen zu können? Wem kann das nutzen außer all den AfD-Feinden?
    Niemand in der AfD-Führung, weder Höcke noch Petry/Pretzell, sollte und darf vergessen: Die AfD gehört nicht ihnen. Und die AfD gehört auch nicht der Partei allein. Die AfD gehört allen Deutschen, die sie wählen, die auf sie hoffen und die ihr vertrauen wollen. Niemand hat das Recht, dieses ungeheure Kapital zu verspielen – niemand!(…)

    http://www.pi-news.net/2017/01/die-afd-gehoert-nicht-der-afd-allein/

    Wolfgang Hübner spricht mir aus der Seele!