Hogesa wieder in Köln

Nach derzeitigem Stand der juristischen Wahrheitsfindung kann ein Jahr nach dem legendären Auftritt der „Hooligans gegen Salafisten“ (QQ berichtete aus erster Hand) erneut eine Hogesa-Kundgebung in Köln stattfinden. Das Verwaltungsgericht hat ein polizeiliches Verbot der Veranstaltung für rechtswidrig erklärt, die Einschränkung auf eine stationäre Kundgebung aber erlaubt. Die weitgehend friedliche Veranstaltung im Oktober 2014 wurde im Nachhinein von Polizei und Presse zu einem staatsgefährdenden Krawall historischen Ausmaßes hochstilisiert, obwohl die Vorfälle – ein umgestürztes Polizeifahrzeug, das zufällig mitten unter den Demonstranten vergessen wurde und einige durch den eigenen exzessiven Reizgaseinsatz leicht verletzte Beamte – im Vergleich mit linken Demos kaum ins Gewicht fallen.

Mittlerweile hat sich darüber hinaus der Verdacht erhärtet, die wenigen tatsächlichen Ausschreitungen seien der Polizei im Vorfeld zumindest bekannt gewesen oder gar aus propagandistischen Gründen hingenommen oder provoziert worden. Denn ein mittlerweile verstorbener Mitorganisator der Hogesa wurde jetzt als Spitzel des Verfassungsschutzes entlarvt.

Die staatliche Diskriminierung der damals überwiegend politisch neutralen Hogesa hat inzwischen leider die gewünschte Wirkung gezeigt. Bürgerliche Teilnehmer haben sich zurückgezogen und tatsächliche Rechtsradikale die Lücken gefüllt. Auch über diese negative Entwicklung einer ursprünglich hoffnungsvollen Bewegung hat QQ ausführlich berichtet.

2014 wurden die Kölner Linksextremisten durch die Masse von tausenden Hooligans kalt überrumpelt. Das soll dieses Jahr nicht wieder passieren, weshalb man versucht, Türken und Araber über das Birlikte Kulturfest zum möglichst gewalttätigen Protest zu aktivieren. Das Kulturfest wurde zum Gedenken an einen juristisch noch nicht geklärten Bombenanschlag in der türkischen Keuppstraße in Köln-Mülheim ins Leben gerufen, den man der fiktiven Untergrundbewegung „NSU“ anzulasten versucht. An der Organisation beteiligen sich bekannte Kölner Pappnasen:

Am kommenden Montag wollen die Anti-Hogesa-Aktivisten das Konzept ihrer Gegendemo sowie das Programm des geplanten Birlikte-Kulturfestes präsentieren. „Wir möchten mit der Kraft der Kultur das Zusammenstehen fördern“, sagte Rheindorf gestern gegenüber der Rundschau. Die Programm-Präsentation am Montag wird prominent besetzt sein und macht deutlich, wie entschlossen sich die Kölner der Hogesa-Demonstration entgegen stellen wollen. Mit dabei sein werden unter anderm Oberbürgermeister Jürgen Roters, FC-Präsident Werner Spinner, der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval Markus Ritterbach, Schauspiel-Intendant Stefan Bachmann, Höhner-Gründer Janus Fröhlich und Kabarettist Fatih Cevikkollu für die AG Arsch huh sowie Vertreter des Katholikenausschusses und der Bündnisse „Köln stellt sich quer“, „Köln gegen Rechts“, „Kein Veedel für Rassismus“ und Birlikte.