Presserat rügt Kölner Stadtanzeiger

Bei uns heißt es ab jetzt: "Der vom deutschen Presserat wegen Denunziation gerügte Kölner Stadtanzeiger ....

Bei uns heißt es ab jetzt: „Der vom deutschen Presserat wegen Denunziation gerügte Kölner Stadtanzeiger ….

Ein schöner Erfolg für die Leser der FB-Seite Solidarität mit den Beamten der Davidwache und unserer Partnerseite Polizei-Mensch – Die Beschwerde vieler User über die Berichterstattung des Kölner Stadtanzeigers hatte Erfolg. Der Presserat missbilligte das Verhalten der Redaktion im Falle eines Streifenbeamten aus Köln-Ehrenfeld. Dieser hatte im Oktober 2014 einen Leserbrief an die Lokalzeitung geschrieben und die teilweise erschütternden Zustände in seinem Revier beschrieben. Doch anstelle den Leserbrief zu drucken und zur Diskussion zu stellen, reichte die Redaktion des KSTA die Zuschrift an das Polizeipräsidium weiter. Dieses Vorgehen ist nach dem deutschen Pressekodex jedoch nicht zulässig.

Aufgrund der Denunziation der Zeitung bestellte das Präsidium den Beamten ein und veranlasste ihn zu einer öffentlichen Abkehr von seinen Aussagen. Darüber wiederum schrieb der Stadtanzeiger und stellte den Polizisten öffentlich quasi als Rassisten hin: http://ksta.de/…/-polizei-in-koeln-praesident-empoert-ueber… (dieser missbilligte Artikel wurde aktuell von der Redaktion gelöscht !!!)
Den ursprünglichen Brief jedoch bekamen die Leser nie zu Gesicht und konnten sich so kein eigenes Urteil bilden. Stattdessen legte die Redaktion noch einmal nach und verunglimpfte den Beamten:
http://www.ksta.de/…/polizist-drohen-konsequenzen,15187530,…
Weil der Kölner Stadtanzeiger somit das Redaktionsgeheimnis verletzt und das Vertrauen des Beamten enttäuscht hat, wurde er öffentlich missbilligt.
Wir danken als Usern, die an dem Schicksal des Kölner Kollegen Anteil genommen haben und besonders jenen, die sich unserer Beschwerde an den Presserat angeschlossen haben.
Auch und gerade für die Presse gilt das Gebot eines fairen Umgangs.

Quelle

  1. #1 von Heimchen am Herd am 02/04/2015 - 10:33

    Der Pressekodex
    Grundlage für die Beurteilung der von Lesern eingereichten Beschwerden sind die Publizistischen Grundsätze, der Pressekodex. Er enthält 16 Ziffern, die Maßstäbe hinsichtlich der Berichterstattung und des journalistischen Verhaltens festlegen. Mit ihnen wird die Wahrung der Berufsethik sichergestellt. Ergänzende Richtlinien bieten darüber hinaus praktische Hilfen, um in der redaktionellen Praxis auftretende Fragen zu beurteilen.

    Präambel
    Ziffer 1 – Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
    Ziffer 2 – Sorgfalt
    Ziffer 3 – Richtigstellung
    Ziffer 4 – Grenzen der Recherche
    Ziffer 5 – Berufsgeheimnis
    Ziffer 6 – Trennung von Tätigkeiten
    Ziffer 7 – Trennung von Werbung und Redaktion
    Ziffer 8 – Schutz der Persönlichkeit
    Ziffer 9 – Schutz der Ehre
    Ziffer 10 – Religion, Weltanschauung, Sitte
    Ziffer 11 – Sensationsberichterstattung, Jugendschutz
    Ziffer 12 – Diskriminierungen
    Ziffer 13 – Unschuldsvermutung
    Ziffer 14 – Medizin-Berichterstattung
    Ziffer 15 – Vergünstigungen
    Ziffer 16 – Rügenveröffentlichung

    http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/

    Alles schön und gut, nur halten sich die Journalisten nicht daran!

    Journalisten gehen über Leichen und zerstören dabei den Ruf und die berufliche Existenz
    der Menschen, über die sie berichten! Neuerdings ist die Denunziation in Mode gekommen.
    Pfui Teufel, was für eine widerliche Methode!!!

  2. #2 von Harald am 02/04/2015 - 11:02

    Die Auflage des Kölner Stadt-Anzeigers wird vom Verlag M. DuMont Schauberg seit 1999 gemeinsam mit der Kölnischen Rundschau ausgewiesen.

    Die NSDAP-Mitgliedschaft Kurt Neven DuMonts wurde bis zu den Recherchen des Spiegel und Ingo Niebels verheimlicht bzw. geleugnet.[5] Das Haus versucht zwar, die eigene Geschichte durch Mitarbeit des Unternehmenshistorikers Manfred Pohl aufzuarbeiten („Der Kampf um die Unabhängigkeit des Zeitungsverlags unter der NS-Diktatur“). Diese Darstellung wird aber oft als „relativierend“ angesehen.[6]

    Die Verlagsinhaber arbeiteten vor der Machtergreifung Hitlers mit der NSDAP eng zusammen und setzten sich schon vor 1933 für ein Zusammengehen des Bürgertums mit Hitler ein. Nach 1933 zogen Kurt Neven DuMont und das Verlaghaus hohe Gewinne aus dieser Zusammenarbeit – zuerst aus der Übernahme „arisierter“ jüdischer Grundstücke, dann aufgrund des Krieges: „Die Kölnische gehörte zu den wenigen Zeitungen, die die Propagandaabteilung der Wehrmacht für so linientreu hielten, dass sie sie den Frontsoldaten zukommen ließen.“[7]Die Kölnische Zeitung und der Stadtanzeiger konnten, im Gegensatz zu anderen Zeitungen im Deutschen Reich noch bis kurz vor dem Einmarsch der Alliierten erscheinen.

    DuMont…
    puh

  3. #3 von Heimchen am Herd am 02/04/2015 - 11:24

    #2 von Harald

    Einmal Naziblatt…immer Naziblatt!

    Darum auch die Denunziation, jetzt wird mir eines klar.

    Der Kölner-Stadtanzeiger war und ist ein Propagandablatt der übelsten Sorte!
    Sie sind der Tradition des Hauses DuMont verpflichtet. Pfui Teufel!!!

  4. #4 von Googlehupf am 02/04/2015 - 11:49

    Ein herber Rückschlag für den Gesinnungs-Journalismus.
    Mehr davon!

  5. #5 von siemens99 am 02/04/2015 - 13:12

    Das habe ich auch in meiner Stadt. Ein selbsternannter „freier Journalist“ berichtet meinem Chef in der kath. Kirche über meine bloße Anweseheit bei einer öffentlichen ! Kundgebung von Pro NRW und über islamkritischen Äusserungen, die ich tätigte.

  6. #6 von Sophist X am 02/04/2015 - 14:00

    Lügenpresse ist bei dem Blatt noch geschmeichelt. Ich bin aber nicht sicher, ob Nazipresse oder Stasipresse treffender wäre.

  7. #7 von Gudrun Eussner am 02/04/2015 - 15:00

    Hier ist das Credo des Kölner Stadt-Anzeigers bestens zusammengefaßt:

    Der sozialistische Journalist. Einst und jetzt
    http://eussner.blogspot.fr/2011/06/der-sozialistische-journalist-einst-und.html

    Meine Diss. habe ich über solchen Journalismus geschrieben. Den gab es bis 1989 in der DDR.

  1. Eine deutsche Geschichte | Die Killerbiene sagt...
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