Macht Wowi jetzt den Wulff?

Kaum ist der Fall Wulff erledigt, gerät der nächste Spitzenpolitiker in die Gerüchteküche. Die GRÜNEN, immer noch verärgert über die verlorene Berlinwahl, wollen es dem regierenden Bürgermeister jetzt heimzahlen. Ein guter Angriffspunkt ist bereits gefunden: Wie viele aus der Politschickeria drückte sich auch Wowereit bei Parties und in der spanischen Finca des Partylöwen Manfred Schmidt herum. Über dessen käufliche Freundschaft war bereits Ex-Bundespräsident Wulff letztendlich gestolpert.

Der Tagesspiegel berichtet:

Erstmals wollten die Grünen am 9. Februar in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses wissen, ob der Regierende Bürgermeister auch von Partymanager Manfred Schmidt eingeladen worden sei. Klaus Wowereit (SPD) gab ihnen daraufhin aus ihrer Sicht „eine ausweichende Antwort“ – deshalb stieß der grüne Rechtspolitiker Dirk Behrendt mit einer Kleinen Anfrage schriftlich nach. Und am Freitag kam nun die „erstaunliche genauere Antwort“, so Behrendt. Wowereit räumte ein, er sei vor acht Jahren für zwei bis drei Tage Gast auf Schmidts Finca bei Barcelona gewesen. Er habe aber keinerlei Vergünstigungen wie etwa Gratisflüge von dem Eventmanager bekommen.

Manfred Schmidt, der in der Affäre Wulff unter Bestechungsverdacht steht, gilt durch seine enge Vernetzung mit den bundesdeutschen Eliten in Wirtschaft und Politik als umstrittener „Partykönig“. Senatssprecher Richard Meng sagte am Freitagabend auf Anfrage, an Wowereits Besuch vor acht Jahren sei „nichts Verwerfliches oder Geheimnisvolles.“ Der Senatskanzlei seien auch keine Geschäftsbeziehungen zwischen Schmidt und der Landesregierung bekannt. Auch enge Mitarbeiter Wowereits hätten keinen Urlaub bei Schmidt gemacht. Aus Senatskreisen hieß es, bei den Kontakten zwischen Wowereit und Schmidt handele es sich um eine lockere Bekanntschaft.

Die Grünen hatten bei jener Parlamentssitzung zudem gefragt, wer eine Wahlkampfparty für Wowereit im Juli 2011 bezahlt habe, die in Manfred Schmidts „Residenz“ am Brandenburger Tor stattfand. Der Regierende bestätigte damals die Veranstaltung. Im Wahlkampf unterstützten ja auch andere Bürger ihre jeweiligen Favoriten. Daraufhin nannte Grünen-Politiker Behrendt den Bürger Schmidt im Plenum „eine Kanaille“. Wowereit fand das unerhört und wunderte sich, dass auf einmal alle, die an den „erfolgreich von Herrn Schmidt durchgeführten Veranstaltungen teilnahmen, die für Berlin auch wichtig waren“, nun so täten, als hätten sie damit nichts zu tun. „Waren Sie bei Herrn Schmidt in Urlaub?“, rief die Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop noch dazwischen. Aber da war die Fragerunde schon vorbei.

Interessant wäre einmal eine vollständige Gästeliste des Herrn Schmidt. Sollten da tatsächlich Namen wie Claudia Roth oder Özdemir fehlen? Schwer vorzustellen.

  1. #1 von Martin Schrödl am 10/03/2012 - 19:21

    Die Grünen können da nicht so Vollgas geben. Sonst wären sie das Image der schwulenfreundlichen Partei für immer los. Und ihre Hauptklientel wäre arg vergrätzt.

  2. #2 von Grieche am 11/03/2012 - 10:56

    Wußte gar nicht das Parties so gefährlich sind! Jetzt verstehe ich auch erst warum mein Chef bei Parties immer nur aus Eierbechern trinkt.

  3. #3 von Gudrun Eussner am 11/03/2012 - 12:29

    Aber eines ist soch klar: Auf der Skala von 100 Wulff ist das maximal 15 Wulff wert. Da müßten die Grünen noch einiges zutage fördern, aber dabei sollten sie aufpassen, daß ihre Funktionäre nicht mit einigen Wulff dabei sind. :mrgreen:

  4. #4 von stm am 11/03/2012 - 14:24

    #3 von Gudrun Eussner am 11/03/2012 – 12:29

    Ist das Wulff also die neue deutsche Einheit für Lüge, Korruption und Vorteilsnahme?

  5. #5 von Dr. Doornkaat am 11/03/2012 - 14:28

    Ja, ihr Grünen, macht ihn fertig! Vielleicht könnt ihr ihm noch was anhängen, was der tolerante Bürger NOCH nicht so toll findet: Pädophilie. Oder Zoophilie mit minderjährigen Welpen.

  6. #6 von Mekkaschwein am 13/03/2012 - 12:57

    Dass Powereit endlich über sein Partylöwenleben stolpert, deute ich als ein kleines bißchen Gerechtigkeit, aber warum ausgerechnet die Grünen, die noch viel mehr Dreck am Stecken haben, diese Kampagne lostreten, erschließt sich mir nicht..