Wo waren die Christen?

Gastbeitrag von „20 Juli 1944“

Am 20.April, dem Geburtstag des Führers, veranstaltete Pierre Vogel auf dem Roßmarkt in Frankfurt eine Promotion Veranstaltung zur Einführung der Scharia. War das gewählte Datum Zufall? Zur Gegendemonstration hatten, erstmalig in der Geschichte Frankfurts, wohl auch deutschlandweit die Freie Antifa, die NPD und die Menschenrechtsorganisation gegen Steinigung sowie der Zentralrat der Ex-Muslime aufgerufen.

Unter dem Deckmantel für Religionsfreiheit zu demonstrieren, standen 3 Mitglieder der Linkspartei mit ihrer Fahne vor dem Eingang zum Roßmarkt und verteidigten Pierre Vogels Salafistenveranstaltung. Ich lies mich in ein Gespräch ein, welches ich mit Argumenten von Marx und Lenin führte. Heraus kam nur, das die Linken sich nicht als Kommunisten sehen. Damit haben sie recht.

Die Kommunisten standen ein paar hundert Meter weiter bei der Veranstaltung von Mina Ahadi, Mitglied des Zentralrates der Arbeiterkommunistischen Partei Irans, Mitglied des Zentralrates der Ex-Muslime.

Ihre Veranstaltung begann mit dem altbekannten Schlachtruf für die Internationale Solidarität.

In ihrer Rede betonte Frau Ahadi, das sie jedem Menschen das Recht auf Religion zusteht. Getreu der Vorgabe Lenins, das Religion Privatsache sei.Dem ist nichts hinzuzufügen.

Keine Religion darf das Leben eines Menschen beeinträchtigen oder bestimmen, der nicht dieser Gemeinschaft angehört. Es kann nicht angehen, das zb. In Schulen nur noch Essen nach Vorschriften einer Religionsgemeinschaft angeboten wird, da diese nur von der Anwesenheit von anderen Speisen beleidigt wird.

Frau Ahadi betonte auch, das sie nicht den muslimischen Mensch als Feind ansieht, sondern die faschistische Ideologie des Islams. Sie hat als Ex-Muslima bei der Machtergreifung Chomenis im Iran den Terror des Islam erlebt. Mutig verbrachte sie 10 Jahre bei kurdischen Widerstandskämpfern bevor sie nach Österreich flüchtete.

Sie hat den Mut, Moslems, Pierre Vogel als das zu bezeichnen, was sie sind: Islamfaschisten!

Deutschland hat im letzten Jahrhundert zwei totalitäre, faschistische Systeme erlebt und überwunden.

Warum stehen wir dem 3. faschistischen System, das beide andere weit in den Schatten stellen wird, so freundlich gegenüber?

Das es eine Veranstaltung der Salafisten in Frankfurt überhaupt geben konnte, liegt an der jahrelangen pro-muslimischen Haltung der Frankfurter Stadtregierung, Frau OB Roth und besonders der Migrationsbeauftragten Frau Dr. Eskandari-Grünberg.

Gerade Frau Dr. Eskandari-Grünberg setzte sich in der Vergangenheit vehement für radikal islamische Gemeinden in Frankfurt ein.

Wir erinnern uns, vor ein paar Jahren bei einer Bürgerversammlung in Hausen, empfahl sie, den Bürgern denen die 3. Moschee der radikal-islamischen Hazrah Fatima-Gemeinde nicht passte, auszuwandern.

Das die BI Hausen mit der Ablehnung der Moschee recht hatte, zeigte sich dann letztes Jahr, als deren Imam Türkyilmaz, wegen der Teilnahme an einer antisemitischen Demonstration in Berlin und einer antisemitischen Freitagspredigt in seiner Gemeinde, zurücktreten mußte.

Und auf einmal stellte sich die Stadt gegen eine Veranstaltung ihrer Muslime. Versuchte sogar, per Gerichtsbeschluss diese verbieten zu lassen.

Das ist inkonsequent.

Auch der Vorwurf gegen Pierre Vogel, er sei ein radikaler Fundamentalist.

Ist er nicht. Er ist ein frommer Muslim, der offen nach den Vorschriften des Koran lebt. Wie es jeder Muslim tun muß.

Weiter noch. Man kann Pierre viel vorwerfen. Aber eines nicht. Er lügt nicht. Er betreibt keine Taquia wie andere muslimische Repräsentanten. Er sagt ehrlich: Hier ist der Koran, was darin steht muss wortgetreu erfüllt werden.

Und dazu brauchen wir die Scharia, auch in Deutschland. Das Recht im Namen eines Gottes zu verstümmeln, vergewaltigen, zu töten.

Und Deutschland stimmt der Forderung Vogels zu. Oder etwa nicht?

Die kleine Gegendemo, etwa 100 bis 150 Leute, gegen die Befürworter der Scharia, welche mit 1500 Befürwortern antraten. Getrennt nach Frau und Mann. Wie es sich gehört.

Wo waren sie, die in Frankfurt lebenden Kopten, Aramäer, Armenier? Die angeblich durch Muslime verfolgten?

Sicher, sie werden sich verteidigen, das sie keine Veranstaltung einer atheistisch, kommunistischen Gruppe unterstützen. Immerhin glauben ja auch die Muslime an den gleichen Gott. Nur verstehen sie das Evangelium falsch. Aber das ihre Demos von diesen bösen Menschen unterstützt werden, zählt nicht.

Mein Boykottaufruf gegen die JAU Demo vor einem Monat hatte mir im Vorfeld viel Kritik eingebracht. Viele die mich kritisierten, änderten nach der Demo ihre Meinung und stimmten mir zu.

Mein Vorwurf war, das Kopten, Aramäer etc. nur demonstrieren, um den Weg für weitere Flüchtlinge aus ihren Heimatländern freizumachen. Das sie nicht für Demokratie und Menschenrechte stehen, sondern nur ihre Ideologie schützen wollen. Mein Vorwurf scheint zu stimmen.

‚Es hätte ihnen auch wahlweise zugestanden, eine eigene Demo anzumelden.
5 oder 10 Menschen aus ihrer Organisation, die sich mit ihren Bannern in der Nähe der anderen Gegendemo gestellt hätten, hätten meine Meinung widerlegen können.

Aber keiner war da.

Sie lassen sich von uns Atheisten, Agnostikern, Taufscheinchristen unterstützen, geben aber nichts zurück. Es ist ja nicht ihr Kampf, sich der Islamisierung Deutschlands entgegenzustellen.

Gastbeiträge geben die Meinung des Autors wieder, die nicht der der Redaktion entsprechen muss

  1. #1 von ilex am 22/04/2011 - 13:16

    Aber keiner war da.

    Sie lassen sich von uns Atheisten, Agnostikern, Taufscheinchristen unterstützen, geben aber nichts zurück. Es ist ja nicht ihr Kampf, sich der Islamisierung Deutschlands entgegenzustellen.

    Sehr bedauerlich, dass das so ist, wie Du schilderst. Die Distanzierung damals hatte ich kritisiert nach der Prämisse: „Gemeinsam gegen den Islam“. Nur – wenn dann die Christen in Islamerländern als mehr noch als wir Betroffenen nicht ebenfalls umgekehrt solidarisch sind, muss man sich nicht wundern, wenn man irgendwann im Regen stehen gelassen wird.

  2. #2 von necrohazred am 22/04/2011 - 14:14

    Warum stehen wir dem 3. faschistischen System, das beide andere weit in den Schatten stellen wird, so freundlich gegenüber?

    Weil die westlich-europäische Zivilisation sich in der Phase der Degeneration befindet, dem Endstadium aller Hochkulturen der Weltgeschichte. Sämtliche Hochkulturen wurden im Stadium der Degeneration verteidigungsunfähig und von vergleichsweise primitiven, barbarischen Feinden ausgelöscht.

  3. #3 von Zahal am 22/04/2011 - 14:25

    In diesem Fall bemängele ich das Gleiche. Die Zersplitterung bringt alles zum Scheitern, der eine nicht mit dem, der andere nicht mit dem Anderen, Vorurteile und Intoleranz, die Wenigsten schauen über die Grenzen hinaus.

  4. #4 von William T. Riker am 22/04/2011 - 15:10

    „Keine Religion darf das Leben eines Menschen beeinträchtigen oder bestimmen, der nicht dieser Gemeinschaft angehört.“

    Schön wärs. Aber das Tanz- und Musikverbot an Karfreitag versaut mir jedesmal das halbe Wochenende. Solange es Schwachsinn wie diesen gibt, hat der Islam leider gute Argumente, auch für sich Sonderrechte einzufordern.

  5. #5 von Klaus Lelek am 22/04/2011 - 15:16

    Dankbarkeit ist keine christliche Tugend

    Eigentlich hatte ich vorgehabt, diesen Artikel in Bauch und Bogen zu stampfen. Aber leider enthält er im Kern einige unbequeme, aber leider nicht wegzudiskutierende Wahrheiten, die ich in meinem Quotenqueenartikel „Die sieben Todsünden der islamkritiker“ Teil: „Undankbarkeit“ bereits angesprochen habe. Daß „Exilchristen nichts zurückgeben“ ist leider wahr. trifft aber auch die eigenen wenigen Idealisten unter ihnen. Auch mein Kollege Victor von „Kopten ohne Grenzen“ legt in Punkto „Dankbarkeit“ oder gar „Solidarität“ nicht unbedingt die Hand für seine Landsleute ins Feuer. Er würde sie sich auch unweigerlich verbrennen. Ich habe als einer der beiden Hauptinitiatoren der großen Demo gegen Christenverfolgung eine stolze dreistelle Summe aus meinem privaten sehr bescheidenen Portemonnai für die Veranstaltung am 12. 3. hingeblättert.
    Niemand aus den Reihen der Kopten und Aramäer ist anschließend mit einem Klingelbeutel durch die Reihen gegangen, um wenigstens einen Teil meiner Auslagen zu decken.
    Das war schon 2006 so, wo ich fast alle Banner mit teurer Venyltapete selbst hergestellt habe und tagelang über Presseerklärunge, Flugblättern und Reden saß.

    Nach der Demo am 12. 3. 2011 hat mir eine „bekennende, bigotte Betschwestert“ aus dem Reihen der „Freien Wähler“ noch die Arschkarte zugespielt 50 Euro Handgeld für den Abholer des Stromgenerators hinzublättern. Ein „Tribut an die Dämonenwelt“, der nie an mich zurückgezahlt wird. Infam und geschickt eingefädelt…
    Eine von vielen miesen Erfahrungen mit „organisieren Christen“. Ein Grund, weshalb ich mich auch zu keiner Kirche bekenne, sondern nur meinen christlichen Vorbildern und Idealen folge, die nicht von dieser Welt sind. Hätte ich diese nicht, würde ich mich wahrscheinlich überhaupt nicht mehr engagieren. Zumal der Frußt jedesmal der gleiche ist.
    Fast könnte man mein Verhalten als Masoschismus bezeichnen. Dem will ich nicht widersprechen.

    Unter diesen, zugegeben sehr persönlichen Aspekten hat mich die Spontane Spendenbereitschaft unserer Gegner an der Hauptwache bei „Haßprediger Vogel“ sehr beeindruckt. Ebenso wie die Fähigkeit spontan so viele Menschen nach Frankfurt zu holen, während Lukas und ich nach Wochenlanger Knochenarbeit nicht einmal halb so viele auf die Straße bekamen. Die Zahl der Kopten und Aramäer, die doch einen unmittelbaren Leidensdruck haben, war bei dieser bundesweit ausgerufenen Aktion enttäuschend.
    Abgesehen von der „Judasaktion“ der Armenier, über die ich gerade einen Artikel für QQ schreibe.

    Das ist eine bittere Wahrheit, der ich mich, bei allem Groll gegen den Autor, als poltischer Realist nicht verschließen kann und will. Ich habe Respekt vor meinen Gegnern. Besonders von deren Solidarität können wir uns alle drei Scheiben abschneiden.

    Unter diesen, nach wie vor von Geiz, Intrigen, Bosheit, Egoismus, Zwietracht und Fatalismus durchwachsnen Kampf gegen einen übermächtigen in Solidarität verbundenen Gegner ist es eine große Frage, ob wir diesen Kampf gewinnen werden. Ich bin mir, als langjähriger Islamgegner, der viele Aktionen in diese Richtung organisiert hat, da inzwischen nicht mehr so sicher.

  6. #6 von gw am 22/04/2011 - 15:28

    Wenn mich nicht alles täuscht war der Autor des obigen Beitrages doch auch der Verfasser eines Aufrufs, die Demonstration der Aramäer zu boykottieren? Und ausgerechnet der verlangt jetzt Solidarität von denen? Mit dem Zentralrat der Ex-Muslime, die in ihrer Satzung alle Exmuslime von der Mitgliedschaft ausschließen, die zu einer anderen Religion konvertiert sind? Was für seltsame Menschen man in der islamkritischen Szene trifft! Das verblüfft mich immer noch nach all den Jahren.

  7. #7 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 15:58

    #6 von gw am 22/04/2011 – 15:28
    Mit dem Zentralrat der Ex-Muslime, die in ihrer Satzung alle Exmuslime von der Mitgliedschaft ausschließen, die zu einer anderen Religion konvertiert sind?

    Hat wohl eher den pragmatischen Grund, dass man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, eine verkappte Missionsorganisation zu sein, bzw. sich von selbigen nicht unterwandern lassen will. Fair enough. Obwohl, wenn man sich als Zentralrat bezeichnet sollte man da wohl offener sein. Wie auch immer …

  8. #8 von 20.Juli 1944 am 22/04/2011 - 16:03

    #Klaus Lelek

    Ich war mir sicher, das dir mein Artikel nicht gefallen kann.

    Ich bedauere, das ich so handeln und schreiben muss. Schon mein Boykottaufruf gegen die Demo hab ich mit bedauern geschrieben.

    Aber dieser Aufruf resulitierte aus meinen negativen Erfahrungen in Frankfurt.

    Klaus Lelek, ich schätze dich und deine Arbeit. Auch wenn wir nicht die gleich Meinung haben, und nicht wie du bereit bin, mir negative Sachverhalte im Hinblick auf die gemeinsame Sache schönzureden.

    Wir nicht linientreue Christen (bin ich Christ?bin ich Atheis, ehrlich ich weis es nicht. ) werden seitens der organislierten bekämpft.

    Aber wenn sie uns brauchen können, werden wir ausgenutzt.

    Ich habe die Hoffnung auf eine breite Allianz aufgegeben. Das das nicht funkitionieren kann, ist mir bei einem Treffen bei der koptischen Gemeinde vor ein paar Jahren klar gewesen. Anwesend war damals Pi Frankfurt, Himmel über Frankfurt, ein paar Katholiken. Eine gute Aktion ist daraus entstanden, aber nicht aus der Zusammenarbeit der Teilnehmer, sondern nur aus der Motivation der jungen Kopten! Den anwesenden Katholiken war die ganze Sache suspekt.

    Ich bedaure, das es keine Zusammenarbeit geben kann.

    Ich werde aber nicht, aus meiner Meinung nach in falscher Rücksicht wegen unserer „gemeinsamen Sache „, schweigen.

    Es ist besser, es finden sich 5 Leute die einer Meinung sind, und gemeinsam aktiv werden, als das man sich der Illusion hingibt, ein großes Bündniss zu schmieden.

    Mit den organisierten Katholiken und Lutheranern kann es kaum zusammenarbeit geben. Da diese der irrigen Meinung sind, sie hätten mit den Muslimen einen gemeinsamen Gott.

    Dieser Irrglaube resultiert aus dem II. vatikanischen Konzil. Ein Lehrer des Frankfurter Jesuitenkollegs hatte dies zwar widerlegt, und dargelegt das es definitiv eine falsche Auslegung des Konzil seis, aber sein Artikel in der FAZ gab es leider nur in der Printausgabe, die ich wegeworfen habe.

    Ich bin geneigt, mit nahezu jedem Islamkritiker zusammenzuarbeiten. Aber nicht, wenn ich vorher schon weis, das ich nur ausgenutzt werde, und keine Unterstützung für meine Aktionen erhalte.

  9. #9 von 20.Juli 1944 am 22/04/2011 - 16:07

    #6 gw

    Du hast den Artikel mißverstanden. Ich fordere keine Solidarität, sonder stelle fest, das ich mit den Argumenten in meinem Boykottaufruf recht hatte. Leider.

    Mein Boykottaufruf resultiert aus einem längeren Dialog mit dem JAU Chef in Reconquista, der sehr entlarfend war. Und weiterer Erfahrungen.

    Gerne hätte ich am Mittwoch gesehen, das ich mich getäuscht habe.

  10. #10 von Zahal am 22/04/2011 - 16:16

    #5 von Klaus Lelek am 22/04/2011 – 15:16

    Abgesehen von der „Judasaktion“ der Armenier, über die ich gerade einen Artikel für QQ schreibe.

    Nix für ungut, aber da ist sie wieder, diese seit Jahrhunderten zum festen Kerngehalt der deutschen Sprache gehörenden Fehldeutungen.

    Sorry – aber Judas ist erst als Verräter aufgebaut worden, als die frühchristliche Kirche sich formierte und den Bruch mit dem Judentum vollzog. Judas mußte herhalten als Symbolfigur für die Anschuldigung, die Juden hätten Jesus verraten, eine Version, mit der sich die Frühchristen vom Judentum abgrenzen konnten. Die Kreuzigung Christi ist nach den neuesten Forschungen vielmehr Pontius Pilatus anzulasten, der eine die römische Herrschaft bedrohende jüdische Verschwörung befürchtete, bei der Jesus mit dem Hohepriester unter einer Decke gesteckt habe.

    Ausserdem ist erwiesen, daß es zur Zeit Jesus keine Zahlungsmittel gab, die sich „Silberlinge“ nannten, es gab Denare, Minen, Schekel und Drachmen, diese Art Zahlungsmittel kam 300 Jahr vorher schon aus dem Umlauf – und zum guten Schluss liegt hier eine Fehlübersetzung vor – „Verrat“ steht nirgendwo im Urtext, das griechische „paradidonai“ bedeutet dagegen: dahingehen – überliefern – also auch Selbstauslieferung. Was wäre gewesen, wenn die Evangelien von einem Johannes gesprochen hätten, hätte dies auch die gleichen Folgen gehabt? Ich denke nein, von daher, wer die Bedeutungshoheit besitzt bestimmt auch den Diskurs – nix für ungut.

    Die Rehabilitierung des Judas und die Zuweisung der Schuld für den Kreuzigungstod Jesus an die Römer entzieht nämlich auch den Vorurteilen den Nährboden für Antisemitismus, der wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte der Christen geht.

  11. #11 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 17:08

    #10 von Zahal am 22/04/2011 – 16:16
    Die Kreuzigung Christi ist nach den neuesten Forschungen vielmehr Pontius Pilatus anzulasten, der eine die römische Herrschaft bedrohende jüdische Verschwörung befürchtete, bei der Jesus mit dem Hohepriester unter einer Decke gesteckt habe.
    Na ja, der Theorien gib es viele … aber die Sache ganz den Römern in die Schuhe zu schieben ist wohl daneben, schließlich hat Jesus ja primär gegen jüdisch-religiöse Gesetze verstoßen. Mit seinen Aktionen hat Jesus sicher auch irgendwo „moderate und gut ins Reich integrierten Juden“ gestört, insofern gut möglich dass sich auch Römer an seiner Verfolgung mit Begeisterung beteiligt haben …
    (Bevor du dich hier angegriffen fühlst. Ich rede von der jüdischen Gesellschaft zur Zeit des Tempels. Gewisse Parallelen zu Zuständen in der islamischen Welt sind vor allem in den letzten Jahren des Tempels unübersehbar, man lese bei Flavius Josephus, seines Zeichens selbst „moderater Jude“ der von den Hardlinern verfolgt wurde und deshalb übergelaufen ist)
    Das mit dem Judas-Verrat hat für mich allerdings noch nie Sinn gemacht, wieso brauchte man den Judaskuss am Jesus zu identifizieren, der war doch oft genug öffentlich aufgetreten …

  12. #12 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 17:19

    Tja, wo waren die Christen … könnte es irgendwo sein dass sie die intellektuelle Auseinandersetzung mit Pierre Vogel und seinen Ideen scheuen? PV attackiert die Christen ja oft genug in seinen Videos, vor allem den Wirrwarr an Quellen auf welchen das Christentum beruht thematisiert er allzu gern.

  13. #13 von Zahal am 22/04/2011 - 17:43

    #11 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 – 17:08

    Na ja, der Theorien gib es viele … aber die Sache ganz den Römern in die Schuhe zu schieben ist wohl daneben, schließlich hat Jesus ja primär gegen jüdisch-religiöse Gesetze verstoßen.

    Doch, es gibt schon lange Studien dazu, und gegen welche jüdischen Gesetze hat er denn verstossen, wenn das so gewesen wäre, hätte er nicht in den Synagogen predigen dürfen, er wurde für die Priesterkaste, den Sadduzäern, gefährlich, das stimmt, aber nach jüdischen Recht hätte er niemals gekreuzigt werden können, versteh mich richtig, ich versuche mit Vorurteilen aufzuräumen, ich will keinen Streit, aber wenn Fehler geschehen sind, muss man auch den Mut haben, sie zu korrigieren oder?

    Mit seinen Aktionen hat Jesus sicher auch irgendwo „moderate und gut ins Reich integrierten Juden“ gestört, insofern gut möglich dass sich auch Römer an seiner Verfolgung mit Begeisterung beteiligt haben …

    Nein, er hat nur gegen die Kaste gepredigt, vom Volk ist er geliebt worden, man muss die damaligen Verhältnisse kennen, um urteilen zu können.

    (Bevor du dich hier angegriffen fühlst. Ich rede von der jüdischen Gesellschaft zur Zeit des Tempels. Gewisse Parallelen zu Zuständen in der islamischen Welt sind vor allem in den letzten Jahren des Tempels unübersehbar, man lese bei Flavius Josephus, seines Zeichens selbst „moderater Jude“ der von den Hardlinern verfolgt wurde und deshalb übergelaufen ist)

    Flavius Josephus ist aus einem anderen Grund „übergelaufen“, er war Feldherr und hat es mit der Wahrheit auch nicht so genau genommen. Er selbt hat sich ja auch nie Flavius genannt – der erste Nachweis für diese Identifizierung scheint Origenes zu sein.

    Selbst wiki weiss es:

    Während des Jüdischen Krieges gegen Rom in den Jahren 66–70 war Josephus zunächst Militärkommandeur in Galiläa. In dieser Funktion war er unter anderem mit der Befestigung vieler Städte in Galiläa betraut. Er wurde 67 von den Truppen des Vespasian bei der Eroberung Jotapatas gefangen genommen (wobei noch eine miese Geschichte hinzukommt), wechselte die Seiten und wurde zum Berater der Römer bei der Belagerung Jerusalems.

    Unbedingt lesen: Lion Feuchtwanger hat Flavius Josephus zur Hauptfigur in seiner Josephus-Trilogie gemacht (Der jüdische Krieg, 1932; Die Söhne, 1935; Der Tag wird kommen, 1945).

    Das mit dem Judas-Verrat hat für mich allerdings noch nie Sinn gemacht, wieso brauchte man den Judaskuss am Jesus zu identifizieren, der war doch oft genug öffentlich aufgetreten

    Dieser Vorgang beruht auf einer Fehlübersetzung und wie Mike Hammer schon schrieb, könnte diese Geschichte eher zu Sukot passen, dem Erntedankfest, wegen den Palmwedeln und den Gartenhütten. Ausserdem soll sich Jesus doch selbst geopfert haben oder?

  14. #14 von aktivposten am 22/04/2011 - 17:44

    @ einteilvonjenerkraft

    Die Soldaten in Begleitung waren Römer, die hatten mit JC bis dahin nix am Hut gehabt. Jesus war vor allem unter den Juden bekannt, weniger unter den Römern, die sich da ja auch bewußt raushalten wollten. Deshalb kannten ihn die Römer nicht, und im Dunkeln…
    Palästina war auch nur Protektorat, sondern hätte Herodes kaum König sein können.

  15. #15 von Zahal am 22/04/2011 - 17:57

    @aktivposten,

    auch die Soldaten kannten ihn, schliesslich hat er tagelang, umgeben mit allen seinen Jüngern in der Öffentlichkeit von Jerusalem gepredigt, er pflegte vor Tausenden zu predigen, man brauchte also wohl kaum den Mossad :-), um ihn zu identifizieren, unter diesen Umständen gab es wohl kaum etwas, was Judas hätte „verraten“ können. Und wie schon einmal heute erwähnt, das Wort „Verrat“ kommt nicht einmal in den Evangelien vor, im griechischen, uns erhaltenen Test heisst das Wort „paradinonai“, was im hebräischen dahingehen, sich ausliefern bedeutet…..und hätte er nicht fliehen können?

    Neuerdings predigen einige Pfarrer auch anders: In der Nacht, als er sich freiwillig hingegeben hat.

  16. #16 von aktivposten am 22/04/2011 - 18:18

    @ zahal

    Ich habe das gerade mal fix in den Evangelien nachgelesen, nach dem Einzug in Jerusalem ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten, das war

    Tempel-Umgebung des Tempels-mit den Jüngern zusammen-Tempel-Ölberg-Abendmahl-mit den Jüngern zusammen-Gethsemane

    ganz grob zusammengefaßt, zum Volk redete er nur in der Umgebung des Tempels, wo vermutlich sowieso keine Rümer waren.

  17. #17 von Karlfried am 22/04/2011 - 18:24

    Gastbeitrag von „20 Juli 1944″
    #5 von Klaus Lelek am 22/04/2011 – 15:16

    Ihre beiden Beiträge kann ich sehr gut verstehen.

    Zunächst einmal ein Dankeschön an Sie, Herr Lelek.
    Die Veranstaltung war sehr gut, und man kann mit dem Erfolg sehr zufrieden sein.
    Daß bei einer Mehrzahl von Veranstaltern immer starke Reibungsverluste und Ärger auftreten, das ist schon im Vorhinein klar.
    Und daß der Veranstalter bei so etwas draufzahlt, auch.

    Zu den Minderheitengruppen.
    Es sind nicht nur Kopten, Armenier, Aramäer, es gibt noch sehr viele andere Minderheiten in Deutschland. Nehmen wir als Beispiel die Bahai aus Persien.

    Ich habe einige Tage vor der Veranstaltung mit einem Bahai ein wenig über Politik gesprochen. „Sie werden im Iran verfolgt und schwer benachteiligt. Es ist so schade, dass sich die deutsche Öffentlichkeit so wenig darum kümmert.“
    Mein Hinweis auf die kommende Veranstaltung, bei der die Kopten und Aramäer mit genau dem gleichen Schicksal in die Öffentlichkeit gehen.
    „Oh, das ist toll, das ist genau richtig, wenn es irgend machbar ist, kommt er auch oder er sagt einem anderen Bahai Bescheid.“

    Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass er gar nichts gemacht hat. Bei unserem nächsten Zusammentreffen haben wir beide diesen Gesprächspunkt gemieden, das sagt mir genug.
    Denen ist es schon recht, daß Deutsche etwas für sie tun, umgekehrt aber arbeiten sie innerhalb Deutschlands so gut wie ausschließlich mit Mitgliedern ihrer eigenen Volksgruppe, in den Herkunftsländern sind sie auch eine verschworene Gemeinschaft.
    Dazu kommt dann noch der Handel zwischen Deutschland und den Herkunftsländern, in dem sie auch stark sind, weil sie in beiden Ländern vertreten sind und in beiden Ländern persönliche Netzwerke haben. Der Betreffende hat zum Beispiel Verwandtschaft im Iran, die sehr stark im Maschinengeschäft tätig ist (als Inhaber=Chef).

    So leben denn in Deutschland 100 oder 200 verschiedene Minderheiten, meistens als verschworene Gesellschaften für sich abgekapselt, nach außen insoweit offen, als sie es für ihre Geschäfte brauchen, ansonsten aber in erster Linie auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

    Und genau in diesem Rahmen wird dann auch der Deutsche (oder auch irgendein anderer Ausländer, der eben gerade nicht zur eigenen Minderheit gehört), als Geschäftskunde benutzt oder aber auch Mitgestalter und Hauptzahler einer Kundgebung, mit der auf deren schwierige Lage im Heimatland aufmerksam gemacht wird.

    ***

    Das sehe ich als normale und gesunde Verhaltensweise an. Die allermeisten Ausländer, die hierherkommen, sehen Deutschland als ein Land an, in dem es sich sehr gut leben läßt. Kostenlose ärztliche Versorgung für arme Menschen, auch für Ausländer, kostenlose gute Schulbildung für die Kinder auch der Ausländer, Sozialhilfe für alle, auch die Ausländer, allein von diesen drei Dingen kann man in den übrigen Teilen der Welt doch nur träumen.

    Zusätzlich schimpft man als Mitglied von einer dieser Minderheiten noch ein bißchen über die Zustände in Deutschland, über die vielen Ausländer (gemeint sind jeweils die anderen Ausländer, die man halt nicht mag und hier auch nicht braucht), und auch ein wenig über die Deutschen, welche die Ausländer innerlich nicht so richtig annehmen (hier ist jetzt hier die eigene Volksgruppe gemeint). 25 Jahre Aufenthalt in Deutschland und ein deutscher Paß ändern an dieser Einstellung wenig bis nichts.

    Diesen Ausländern geht es in Deutschland wie im Schlaraffenland (verglichen mit anderen Teilen der Welt, nicht verglichen mit dem wirklichen Schlaraffenland hinter den sieben Bergen). Das leise Schimpfen und den Deutschen noch mehr Verantwortung Zuschieben steigert das Wohlbefinden noch ein Stückchen weiter.

    Es bleibt nur ein nagendes Gefühl der Ungewissheit zurück: Wie lange wird dieses Spiel wohl gut gehen? Und vor allem: Was kommt danach? Denn daß es nicht weitere 40 Jahre so gehen kann, das ist offensichtlich.

    ***

    Wir leben in Deutschland und es bringt nichts, wenn wir darauf warten, daß irgendwelche Ausländer unsere Zukunft für uns entscheiden oder über unsere Zukunft bestimmen oder uns „helfen“, zu entscheiden, wie unsere Zukunft aussehen soll.
    Es gehört zu den grundlegenden Aufgaben und Pflichten eines Volkes, selbst über seine eigene Zukunft zu bestimmen. und dazu kann jeder jeden Tag ein wenig beitragen.

  18. #18 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 18:55

    #13 von Zahal am 22/04/2011 – 17:43
    gegen welche jüdischen Gesetze hat er denn verstossen
    Gegen das Arbeitsverbot am Sabbat (Wunderheilung fiel unter Arbeiten. es ging bei der Sabbatheilung nicht um einen medizinischen Notfall, da hat Jesus bewusst provoziert).
    Und im Tempel soll er auch randaliert haben.
    Abgesehen davon ist sein Auftreten sicher als Blasphemie betrachtet worden (während den Römern mit ihrer Vielgötterei ein Gottessohn mehr sicher erst mal irgendwo am … vorbeiging).
    vom Volk ist er geliebt worden
    Nicht so sehr wie Barabbas ;-). Ich meine, das Weinwunder hat ihn sicher populär gemacht, aber das war in der Jugendzeit, er hat es später nicht wiederholt (und leider sind auch die heutigen Christen nicht in der Lage, es zu wiederholen). Überhaupt war das Volk sehr undankbar, er hat 5000 gespeist und keiner hats aufgeschrieben (Klaus Lelek kennt das sicher von irgendwo ;-)) OK, ernsthaft: Eine signifikante Anhängerschar hat er zu Lebzeiten sicher nicht versammelt, es gibt im Grunde kein einziges zeitgenössisches Dokument welches auf das Gegenteil hindeutet.
    Flavius Josephus ist aus einem anderen Grund „übergelaufen“, er war Feldherr und hat es mit der Wahrheit auch nicht so genau genommen.
    Das meinte ich mit „moderat“: Er hat seine Religion nicht übermäßig wichtig genommen (zumindest war ihm sein persönliches Business wohl wichtiger als die Loyalität zu seinen belagerten Glaubensbrüdern in Jerusalem. Wobei, wenn man FJ glauben darf, hatte sich dieses Jerusalem in den letzten Jahren geradezu zum Talibanstaat entwickelt).

  19. #19 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 18:58

    #17 von Karlfried am 22/04/2011 – 18:24
    Nehmen wir als Beispiel die Bahai aus Persien.
    Ich habe einige Tage vor der Veranstaltung mit einem Bahai ein wenig über Politik gesprochen. „Sie werden im Iran verfolgt und schwer benachteiligt. Es ist so schade, dass sich die deutsche Öffentlichkeit so wenig darum kümmert.“
    Mein Hinweis auf die kommende Veranstaltung, bei der die Kopten und Aramäer mit genau dem gleichen Schicksal in die Öffentlichkeit gehen.
    „Oh, das ist toll, das ist genau richtig, wenn es irgend machbar ist, kommt er auch oder er sagt einem anderen Bahai Bescheid.“
    Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass er gar nichts gemacht hat.

    Bahais ist es bei Strafe der Exkommunikation verboten, sich politisch zu betätigen. Bei den Iran-Demos wegen der Präsidentschaftswahl waren sie auch abwesend.

  20. #20 von Zahal am 22/04/2011 - 20:17

    #18 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 – 18:55

    Gegen das Arbeitsverbot am Sabbat (Wunderheilung fiel unter Arbeiten. es ging bei der Sabbatheilung nicht um einen medizinischen Notfall, da hat Jesus bewusst provoziert).
    Und im Tempel soll er auch randaliert haben.

    Ich sehe, du kennst die jüdischen Gesetze nicht, und sie wurden auch furchtbar schlecht übersetzt. Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, raten heutige Neutestamentarler die Gestalt Jesu von dem übertriebenen Mirakulismus zu lösen, der für die Evangelisten im 1. Jahrhundert nötig war, um die damalige Heidenwelt mit denen ihnen vertrauten Denkstrukturen von der Heilsbotschaft zu überzeugen

    Es gibt bei der Shabbatruhe bis heute rege Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten, in ZWEI aber sind sich ALLE Schulen einig: Die Rettung eines Menschenlebens, auch dem eigenen, verdrängt das Shabbatgebot, wobei auch geringfügiger Verdacht auf Lebensgefahr alle Arten von Heilung am Shabbat rechtfertigt. Auch in ungefährlichen Krankheitsfällen, ja sogar Zahnschmerzen ist und war eine Heilung durch „arbeitslose“ Mittel völlig legitim. Und zweitens im Falle von Krieg, wo man nicht nur durfte, sondern sogar nach den Waffen greifen MUSSTE, um sich selbst, das Volk und Familie zu verteidigen, die Rabbinen predigen seit den Makkabäerzeiten: Der Shabbat unterliegt EURER Gewalt, und nicht ihr dem Shabbat 🙂 welches Jesus mit den Worten widergab: Der Shabbat ist um des Menschen Willen gemacht und nicht der Mensch um des Shabbat willens.

    Abgesehen davon ist sein Auftreten sicher als Blasphemie betrachtet worden (während den Römern mit ihrer Vielgötterei ein Gottessohn mehr sicher erst mal irgendwo am … vorbeiging).

    Er war einer Gruppe von ca. 40 Familien suspekt, die eigentlich den Tempelschatz verwalteten, für alle anderen war er wohl mehr ein Reformer – doch, den Römern war JEDER suspekt, der sich als Reformer oder Rebell verdächtig machte…..und Massenkreuzigungen waren an der Tagesordnung, auch die Tempelsäuberung war ein deutlicher Angriff auf das politische System durch die römische Staatsmacht.

    Aber vielleicht, wenn du Interesse hast, beschäftige dich mal mit Pinchas Lapide und seine Frau Ruth, das sind jüdische Alt-und Neutestamentarler, die auch den damaligen Sinn vieler Aussagen rekonstruieren können.

    Das meinte ich mit „moderat“: Er hat seine Religion nicht übermäßig wichtig genommen (zumindest war ihm sein persönliches Business wohl wichtiger als die Loyalität zu seinen belagerten Glaubensbrüdern in Jerusalem. Wobei, wenn man FJ glauben darf, hatte sich dieses Jerusalem in den letzten Jahren geradezu zum Talibanstaat entwickelt).

    Er beschreibt wohl mehr die allgemeine Grausamkeit von Kriegen – Josephus war ja nun kein unbeteiligter Büchermensch, der in Rom sitzend seine Geschichte schrieb. Er war Feldherr des Aufstands auf jüdischer Seite bis er in der Mitte der Auseinandersetzung von den Römern gefangen genommen wurde und sich dann mit den involvierten römischen Persönlichkeiten befreundete. Er beobachtete den restlichen Kriegsverlauf also von römischer Seite aus. Es versteht sich wohl von selbst, dass er die Römer deshalb sehr wohlwollend beurteilt.

    Josephus beschreibt die Grausamkeit des antiken Kriegswesens mit beeindruckender Anschaulichkeit. Das fängt bei der verheerenden Wirkung hellenistischer Waffentechnik an (etwa Steinkatapulte die bei einem Treffer gruppenweise Menschen töten) und hört bei dem brutalen Umgang mit der Zivilbevölkerung nicht auf. Bekanntlich pflegte man damals nach der Eroberung einer Stadt oft alle männlichen Bewohner zu töten und die übrigen als Sklaven zu verkaufen.

    Es gab wohl Zwistigkeiten zwischen den verschiedenen jüdischen Strömungen, aber als Talibanähnlich das zu verzeichnen, halte ich schon sehr gewagt…..

  21. #21 von Klaus Lelek am 22/04/2011 - 20:22

    //17 Karfried

    Schön, daß Sie die Bahai ansprechen. Die hatte ich auch zur Demo eingeladen.
    genau so wie die Anthros und noch viele andere. habe nicht einmal eine Rückmeldung von denen bekommen.

  22. #22 von Paulchen am 22/04/2011 - 21:49

    #17 Karlfried
    Spricht mir aus dem Herzen. Leider läuftes aber so, wie #2 necrohazred es schrieb:
    Zitat:
    „Weil die westlich-europäische Zivilisation sich in der Phase der Degeneration befindet, dem Endstadium aller Hochkulturen der Weltgeschichte. Sämtliche Hochkulturen wurden im Stadium der Degeneration verteidigungsunfähig und von vergleichsweise primitiven, barbarischen Feinden ausgelöscht.“

  23. #23 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 - 21:55

    #20 von Zahal am 22/04/2011 – 20:17
    Dann zitiere ich mal Matthäus 12. Verdorrte Hand deutet nicht wirklich auf einen medizinischen Notfall (welcher natürlich am Sabbat behandelt werden durfte), sieht eher nach einer Langzeitbehinderung aus, da hätte Jesus gut und gerne noch einen Tag warten können.

    10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist’s auch recht, am Sabbat heilen? auf daß sie eine Sache gegen ihn hätten.
    11Aber er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, so er ein Schaf hat, das ihm am Sabbat in eine Grube fällt, der es nicht ergreife und aufhebe?
    12Wie viel besser ist nun ein Mensch denn ein Schaf! Darum mag man wohl am Sabbat Gutes tun.
    13Da sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und sie ward ihm wieder gesund gleich wie die andere.
    14Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten einen Rat über ihn, wie sie ihn umbrächten.

    Zu Flavius Josephus: Er berichtet da durchaus über einige Gräueltaten welche durch Juden an anderen Juden begangen wurden, einschließlich der Ermordung von Leuten welche die Gebote nicht eingehalten oder welche sich dem totalen Krieg gegen die Römer nicht anschließen wollten.

  24. #24 von Zahal am 22/04/2011 - 23:16

    #23 von einteilvonjenerkraft am 22/04/2011 – 21:55

    Dann zitiere ich mal Matthäus 12. Verdorrte Hand deutet nicht wirklich auf einen medizinischen Notfall (welcher natürlich am Sabbat behandelt werden durfte), sieht eher nach einer Langzeitbehinderung aus, da hätte Jesus gut und gerne noch einen Tag warten können.

    Nun, es gibt ja nur vier Heilungen, die er angeblich am Shabbat getätigt hat, und ALLE, aber auch alle, genau wie das Ährenausraufen, werden nach gut rabbinischen Brauch durch hermeneutische Syllogismen (Argumente) verteidigt. Du musst das alles in dem damaligen Kontext sehen und nicht vergessen, welchen Wertewandel auch die Bedeutung der Worte durchgemacht haben. Was war eine verdorrte Hand? Schuppenflechte sicherlich nicht.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Hermeneutik ich vertraue bei der Auslegung schon mehr den Autoren, die der Ursprache mächtig sind. 🙂 und vor allen Dingen die Mentalität kennen.

    Ausserdem hatten sie alle einen gemeinsamen Zweck, den Starrsinn der stockfrommen Minderheit (Sadduzäer) bloßzustellen, die Priorität der Nächstenliebe (nicht absoluter Pazifismus, der auch falsch verstanden wurde) über alle Wortklaubereien zu stellen, ohne je die rabbinischen Auslegungen zu überschreiten, der Mann war ein Fuchs, sehr schlau und er kannte alle Vorschriften.

    14Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten einen Rat über ihn, wie sie ihn umbrächten.

    Die Pharisäer kommen in den Evangelien nicht gut weg, aber seine meisten Anhänger waren Pharisäer, siehe Nikodemus, wenn sie hätten beweisen können, daß sie ihn wirklich der „Blasphemie“ hätten überführen können, wäre er gesteinigt worden und hätte nicht weiter in den Synagogen predigen dürfen, was er nachweislich weiter tat. Jedenfalls war die jüdische Todesstrafe nicht die Kreuzigung, das war die Todesstrafe der Römer für Rebellen und Aufsässige, ausschliesslich.

    Zu Flavius Josephus: Er berichtet da durchaus über einige Gräueltaten welche durch Juden an anderen Juden begangen wurden, einschließlich der Ermordung von Leuten welche die Gebote nicht eingehalten oder welche sich dem totalen Krieg gegen die Römer nicht anschließen wollten.

    Er selbst hat zu einer Gruppe gehört, die à la Massara durchhalten wollten, und als sie sich alle umgebracht haben, ist er abgehauen. Sicher, grausam, aber nicht Talibanmässig, die Zeit war generell grausamer als heute, da wurde man schon für das Waffentragen mit dem Tode bestraft. Damals gab es auch noch Menschenopfer, siehe Moloch.

    Gute Nacht, vielleicht liest man sich irgendwo anders wieder.