Trauer um Opfer der Journalistenhetze

Kölner Bürger und Universitätsangehörige, vor allem aber Generationen von Medizinern, trauern um Prof. Dr. Jürgen Koebke. Der beliebte Hochschullehrer und geachtete Wissenschaftler, ehemaliger Leiter des Anatomischen Instituts der Universität Köln, hatte als letzten Ausweg den Freitod gesehen, nachdem er wegen Unregelmäßigkeiten in seinem ehemaligen Institut in den Fokus der Dumont-Hetzpresse geraten war. Wie die Kölner Qualitätsjournalisten jetzt nach seinem Tod zugeben müssen, zu Unrecht.

Schuldbewusstsein zeigen die schmierigen Reporter nicht. Im Hause Dumont gehört es seit dem Nationalsozialismus zum Stil, Mächtige zu schonen und Bürger zu verleumden. Hintergrund der Hetzkampagne war die nicht ordnungsgemäße Bestattung von Leichen, die der Anatomie zu Verfügung gestanden hatten. Ein Skandal, der allein dem früheren Leiter der Anatomie angelastet wurde. Der aber hatte die Versäumnisse schon vor Jahren aufgedeckt und die zuständige Mitarbeiterin mehrmals abgemahnt – wohl aber aus menschlicher Rücksicht auf deren persönliche Probleme nicht gleich die Entlassung bewirkt. Als kurz danach ein Nachfolger das Institut übernahm, wurde dieser nachweislich von Koebke informiert, es gab sogar nochmals eine gemeinsame Ermahnung der Mitarbeiterin.

Offenbar auch ohne Erfolg, denn vor Kurzem erstattete die Universität Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Die vertraulichen Informationen landeten wie in Köln üblich beim SPIEGEL, dann beim Dumontverlag, der seine Zeitungen auf den ausgeschiedenen Professor hetzte. Jetzt hieß es plötzlich, der neue Leiter habe den Misstand aufgedeckt, den sein Vorgänger Koebke zu verantworten habe.

Reißerisch berichtet der EXPRESS am 15. Februar:

Wie Spiegel Online berichtet, stapeln sich an der Uni Köln die Leichen, die Zustände sollen chaotisch sein: „Mindestens 80 Leichen sind dort aufgelaufen, kein Mensch weiß genau, was wir da alles in den Schränken haben“, sagt ein Arzt.
Der Gipfel des Pietätlosen: Bei zwei Leichen am anatomischen Institut ist nicht mal klar, wer der Verstorbene ist.

Die Körper der Spender werden normalerweise, nachdem sie der Uni als Anschauungs-Leichen gedient haben, bestattet. An vielen Unis veranstalten die angehenden Mediziner eigens eine Trauerfeier für die Spender, um Abschied zu nehmen. Zumindest im Fall der namenlosen Leichen der Uni Köln wird das nun schwierig.
Aufgeflogen sind die chaotischen Zustände im Leichenkeller, als der bisherige Institutsleiter in Ruhestand ging und sein Nachfolger vor dem Chaos stand.

Auch die Universität zog es vor, den alten Institutsleiter zu belasten, statt sich mit dem amtierenden anzulegen:

Der zuständige Dekan Thomas Krieg: „Wir bedauern diese Unregelmäßigkeiten zutiefst und gehen lediglich von einer problematischen Aktenführung als Grund für die Versäumnisse aus. Wir werden diese Fehler schnellstmöglich beheben“.

Am 24. Februar meldete der EXPRESS den Freitod des verleumdeten Wissenschaftlers:

Nach EXPRESS-Informationen meldete seine Familie ihn als vermisst, als er von einem Spaziergang nicht zurückkehrte. Fährtensuchhunde des DRK fanden seine Leiche um 0.22 Uhr am Freitagmorgen in Lövenich auf einer Lichtung in der Nähe einer Unterführung. Er hatte sich erstochen. Bei ihm wurde ein Abschiedsbrief an seine Frau und die vier Töchter gefunden. Daraus geht hervor, dass er die Wucht, mit der ausschließlich ihn Vorwürfe um Schlamperei im Leichenkeller der Anatomie trafen, nicht länger aushalten konnte.

Nach EXPRESS-Recherchen stellt sich der Vorgang nämlich anders dar: Wie inzwischen aus Kreisen der Universität und der Studentenschaft verlautet, begannen die Probleme zwar zu einer Zeit, als Koebke der Chef des Instituts war. Die dort zuständige Mitarbeiterin habe aber private Probleme gehabt, auf die Koebke Rücksicht genommen habe. „Der Professor wollte nicht gleich mit dem Holzhammer kommen“, sagt ein Ex-Student, der jetzt Arzt ist. „Er war einfach menschlich und hat versucht, zu helfen.“

Bereits Mitte 2010 hatte Koebke dann aber die Mitarbeiterin abgemahnt und angeordnet, wöchentlich mindestens fünf Bestattungen durchführen zu lassen. Gleichzeitig informierte er bereits damals Prof. Dr. med. H. Sch. – der Nachfolger Koebkes werden sollte – über die Probleme am Institut. Prof. Dr. Sch. war für EXPRESS nicht zu erreichen. Er ist seit Wochen und auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben.

Gemeinsam haben die beiden Professoren die zuständige Mitarbeiterin abermals abgemahnt und ihr dienstliche Anweisungen erteilt, für die ordnungsgemäße Bestattung der Leichen zu sorgen. „Es stimmt also nicht, dass die Probleme erst von Professor Koebkes Nachfolger aufgedeckt wurden“, sagen Mitarbeiter des Anatomischen Instituts.

Gleichwohl wurde dieser Eindruck erweckt – und seitens der Universität auch nicht korrigiert – zu viel für den beliebten Professor, der sogar nach seinem Eintritt in den Ruhestand (Ende Februar 2011) auf Bitten seines Nachfolgers weiter Kurse leitete. Jetzt ist er tot – dieses Drama hinterlässt bei Familie, Kollegen und Studenten tiefe Bestürzung.

Nicht so beim Kölner EXPRESS, der die Falschdarstellung zuvor reißerisch verbreitet hatte. Auch die Universität, die offenbar auf der Suche nach einem geeigneten Sündenbock den inzwischen im Ruhestand befindlichen ehemaligen Institutsleiter als einfachstes Opfer ausmachte, will jetzt kein eigenes Verschulden sehen. Die WELT berichtet:

Die Hochschulleitung bestreitet jedoch jede Vorverurteilung des 66-Jährigen. „Alle hier sind furchtbar niedergeschlagen“, sagte Universitätssprecher Patrick Honecker am Dienstag. Der Tod des hochverdienten Wissenschaftlers sei schockierend.

Dennoch habe sich die Universität in dem Fall richtig verhalten. Sie sei verpflichtet gewesen, die Staatsanwaltschaft einzuschalten, nachdem sich herausgestellt habe, dass drei Leichen in der Anatomie nicht mehr hätten zugeordnet werden können. Zudem sollen mindestens 80 Leichen, die der Anatomie zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt worden waren, nicht oder zu spät bestattet worden sein. Die Universität habe diese Unregelmäßigkeiten jedoch nicht nach außen getragen, vielmehr hätten sich kurz nach dem Gang zur Staatsanwaltschaft einzelne Medien bei der Universität gemeldet. Unter diesen Umständen habe man natürlich zu den Vorwürfen Stellung nehmen müssen. Es sei jedoch niemand vorverurteilt worden. „Wir haben in keiner Pressekonferenz auf einen Namen verwiesen“, sagte Honecker. Allerdings hatte Thomas Krieg, der Dekan der Medizinischen Fakultät, damals mitgeteilt, dass die Zustände nach einem Amtswechsel in der Anatomie ans Licht gekommen seien.

Und eben das war die folgenschwere entscheidende Lüge, die Prof. Dr. Koebke zum Alleinverantwortlichen stempelte, sein geachtetes Lebenswerk in den Dreck zog und von der schmierigen Kölner Journaille sensationsgierig aufgegriffen wurde. Eine Entschuldigung dafür werden wir von den selbstgerechten Qualitätjournalisten, die ihre Hauptaufgabe in der Vernichtung von Existenzen sehen, nicht hören.
Es sind dieselben, die im letzten Herbst begeistert bei der Hasskampagne gegen die Schweizer Pfarrerin Dr. Christine Dietrich mitmachten. Wie eine spätere Untersuchung inzwischen ergab, ebenfalls mit erlogenen Vorwürfen.

  1. #1 von stm am 04/03/2012 - 13:06

    Die heilige Institution Universität ist natürlich wieder einmal für Nichts verantwortlich. So war es ja auch in den Fällen, wo heilige Nachbarinstitutionen Doktortitel verscherbelten. Die waren auch nicht verantwortlich, denn die Damen und Herren Doktoren waren Betrüger. Da stellt sich nun die Frage, wo sie das denn gelernt haben? Was auch immer man die Damen und Herren Studenten in diesen Institutionen lehren mag: Anstand ist nicht darunter, denn der herrscht dort offensichtlich nicht. Um das zu erkennen, muß man wirklich nicht studiert haben. Wenn man dann sieht, wie sich die Horden ach so studierter Rüpel, die sie aller Anstrengungen des Studiums zum Trotz geblieben sind, während dieser Mühen und noch schlimmer im Anschluß daran aufführen, kann man nur noch den Kopf schütteln. Die von diesen Stätten Kommenden poltern dann, stolz die Schärpe „Elite“ umhängend und sonst iegendwelche Titel tragend, durch das Leben. Jeder anständige Mensch wendet sich angewidert ab und denkt sich, daß eine Rolle Toilettenpapier ihnen als Staffage besser stünde.

  2. #2 von Frank Rasch am 04/03/2012 - 13:21

    Zeitungen der Dumnont-Presse, werden nicht ruhen, bis an jeder Schaltstelle unseres Staates ein Türke oder sonstiger Islamist sitzt – und selbst wenn er überhaupt nicht über die dafür nötige Intelligenz verfügt.

    Solange werden unsere Leute weiter verleumdet, bis sie den Freitod wählen.

  3. #3 von Martin Schrödl am 04/03/2012 - 13:49

    “Wir haben in keiner Pressekonferenz auf einen Namen verwiesen”, sagte Honecker. Allerdings hatte Thomas Krieg, der Dekan der Medizinischen Fakultät, damals mitgeteilt, dass die Zustände nach einem Amtswechsel in der Anatomie ans Licht gekommen seien.

    So hat also der Herr Krieg leicht verklausuliert doch jemanden persönlich verantwortlich gemacht! Hoffentlich ist er jetzt zufrieden… 😦

  4. #4 von Heimchen am Herd am 04/03/2012 - 13:55

    Das schrieb ich zum „Thema Wulff“ und die Medien. Wie Recht ich doch hatte!!

    #4 von Heimchen am Herd am 17/02/2012 – 14:57

    #3 von Martin Schrödl am 17/02/2012 – 14:17

    Jeder sollte sich über die Macht der Medien im Klaren sein!

    Man sollte niemals ins Visier der Journalisten kommen, dann ist man erledigt für alle Zeiten!
    Außer, man ist ein Moslem, dann hat man so gut wie nichts zu befürchten!

    Journalisten dürfen kein Gewissen und keine Skrupel haben, sonst sind sie für ihren Job
    ungeeignet! Verantwortung ist ein Fremdwort für sie!

    Journalisten gehen über Leichen.. 😉

    http://www.youtube.com/watch?v=sgpYBj2Ix9E&feature=related .

  5. #5 von Maxxxl am 04/03/2012 - 14:22

    Bitte weiterverbreiten wenn möglich

    Ein bestialischer Akt der Barbarei

    Danke

  6. #6 von Heimchen am Herd am 04/03/2012 - 14:39

    Wie Spiegel Online berichtet, stapeln sich an der Uni Köln die Leichen, die Zustände sollen chaotisch sein: “Mindestens 80 Leichen sind dort aufgelaufen, kein Mensch weiß genau, was wir da alles in den Schränken haben”, sagt ein Arzt.
    Der Gipfel des Pietätlosen: Bei zwei Leichen am anatomischen Institut ist nicht mal klar, wer der Verstorbene ist./////

    In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?
    Keinerlei Würde für unsere Toten! Wo sind die Angehörigen?

    Wenn jemand seinen toten Körper zu Anschauungszwecken zur Verfügung stellt, ist er
    entweder sehr selbstlos oder verzweifelt! Verzweifelt, weil niemand da ist, der um ihn
    trauert und die Bestattungskosten übernimmt!

    Traurig….sehr, sehr traurig…

  7. #7 von Schäl am 04/03/2012 - 14:52

    http://wissen.dradio.de/journalismus-der-koelner-anatomie-skandal.92.de.html?dram:article_id=15308

    Ganz besonders interessanter Radiobeitrag mit dem Schreiber des Spiegel-Artikels, der das ganze losgetreten hat. Einer Schuld ist er sich jedenfalls nicht bewußt….

  8. #8 von Normalbuerger am 04/03/2012 - 15:41

    Aber selbst als Q schäbige Berichte über die Freiheit schreiben. Bevor jemand beschuldigt
    wird, sollten alle Fakten auf den Tisch. Dann kann man reden. Vorerst aber mal ohne Presse.
    Wer die Presse einschaltet will nur seine Batallione stärken. Es geht auch ohne die fiesen und
    sensationsgeilen Schreiberlinge.

  9. #9 von stm am 04/03/2012 - 17:54

    So ganz rund ist diese Geschichte nicht, selbst wenn die Berichterstattung nicht in jeder Hinsicht korrekt gewesen sein sollte. Wenn jemand Unsinn über mich verbreitet, bringe ich mich doch deshalb nicht um. Wenn der Mann schon im Ruhestand war, konnte ihm ja nicht mehr viel passieren, und er hatte alle Zeit, eine Gegendarstellung zu geben und die Sache aufzuklären bzw. rechtlich gegen diejenigen vorzugehen, die falsche Dinge behaupteten bzw Dinge falsch darstellten. Weshalb hat er das nicht getan?

  10. #10 von Jeremias am 04/03/2012 - 20:53

    #9 von stm am 04/03/2012 – 17:54

    Keine Ahnung wie das in dieser Sache läuft. Die Leute, die diesen Eklat in Gang gesetzt haben, werden ihnen am weingsten helfen. Denn die wollen immer mit einer weißen Weste dastehen.

    Da kämpfen Sie wie Cervantes gegen Windmühlen.

  11. #11 von Hui Buh am 04/03/2012 - 21:34

    http://www.youtube.com/watch?v=Xm4VBSm_xFQ sollte die Antwort auf die Realitätsblindheit beziehungsweise Selbstzensur der Dummont Presse sein ….