GRÜNE als Baumkiller

Goethe dreht sich im Grabe um

Gastbeitrag von Klaus Lelek

Frühlingszeit ist Pflanzzeit. Doch nicht überall. Die hoch verschuldete Stadt Gießen rüstet für die hessische Landesgartenschau 2014 und vernichtet eine uralte natürlich gewachsene Auenlandlandschaft. Hinter der Abholzaktion von 170 Bäumen steckt ausgerechnet die Grüne Vize-Oberbürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich und ihre Fraktion. Was bei Stuttgart 21 und Startbahn West, die Grünen auf die Barrikaden trieb, wird heute postdemokratischen Lifestil und dem Städtischen Klüngel geopfert. Die ersten Bäume wurden bereits gefällt.

Die Idee des Landschaftsgartens, stammt aus dem 18. Jahrhundert und setzte einen bewussten Kontrapunkt zum feudalen reinen „Repräsentationszwecken“ dienenden Barockgarten. Der Grundgedanke dieser Parktyps ist leicht auf einen Nenner zu bringen:
Er soll den Menschen des frühen Industriezeitalters die Natur nahe bringen – nicht zuletzt angeregt durch den Französischen Philosophen Rousseau (300. Geburtstag) – und gleichzeitig nach den Willen der Aufklärer ein Ort der Begegnung sein. Der „Privatpark“ des Fürsten wandelte sich somit zum offenen „Bürgerpark“, in welchem sich die Menschen ganz im Sinne der Freimaurerischen Gartenarchitekten auf gleicher Ebene treffen sollten.

Die „Natur“, bislang nur ein Objekt der Ausbeutung oder ein Ort des Schreckens – wilde Wasser, tiefe unheimliche Wälder, gefahrvolle Alpenüberquerungen – wurde von den Aufklärern und später den Romantikern als authentisch, unübertroffen und nachahmungswert angesehen. Spuren dieser veränderten Naturwahrnehmung finden sich beispielsweise beim frühen Goethe, etwa im „Wilhelm Meister“. Aus diesem Grund hat man bereits in den frühen Landschaftsgärten die vorhandene Natur, sprich Baumgruppen, Wiesen, Bäche usw. mit einbezogen, und dort wo sie nicht vorhanden waren durch künstlich geschaffene ersetzt. Damit waren die Gartenarchitekten gleichzeitig die ersten Natur und Landschaftspfleger. Der Park war kein feudaler Selbstweck mehr, sondern sollte die um sich greifende Verstädterung, die zunehmende Vernichtung natürlicher Lebensräume abmildern, und – Stichwort „Grüne Lunge“ – einigermaßen erträglich machen.

Die Schnapsidee in Gießen 200 Bäume zu fällen um ein teures „Blumenschauevent“ zu „inszenieren“ konterkariert die Idee des Landschaftsparks zum Schildbürgerstreich postmoderner Neo-Provinzfürsten, die mit Brachialgewalt ihre Profilierungssucht auf Kosten der Natur und des Steuerzahlers durchsetzen wollen. Der einstmals grüne Musen und Einweihungstempel von Aufklärern, Illuminaten und frühen Demokraten am Vorabend der französischen Revolution verkommt somit im Zeitalter von I-Phon und Dschungelcamp zur banalen Blumenbeetparade, die man, um ein wenig „multikulti“ zu sein, mit ein paar Exoten ein wenig aufpeppt. Schließlich will der Besucher für sein Geld etwas geboten bekommen.

Bereits vorhandene Bäume und Sträucher zu vernichten um eine „Natur aus der Retorte“ zuschaffen, stellt die Gartenkunst auf den Kopf und legt auch die Axt an die philosophischen Grundgedanken des Parks als Vermittler von bleibenden und nachhaltigen Werten.
Wie sollen beispielsweise Kinder Umwelt Bewusstsein erlangen, wenn ein halber Wald wegen ein paar Tulpenfelder gefällt wird und anschließend für viele Jahre die Kahlschläge Wunden im Weichbild der Stadt hinterlassen. Dass eine Umweltschutzpartei wie die Grünen sich hier vor den Karren eines „Pseudo-Natur-Spektakels“ spannen lässt ist beschämend.

Dass Parteimitglieder, die sonst anderswo – bei Stuttgart 21 und Startbahn West – um jeden Baum kämpfen sich zusammen mit der SPD als flächenmäßige Baumvernichter betätigen, ist gleichbedeutend mit dem Ausverkauf ökologischer Standpunkte.

Eine Gartenschau die sich als reines Event nur von ästhetischen Gesichtspunkten, Geschäftsinteressen und der Selbstverwirklichung ihrer Planer leiten lässt, und nicht einer ökologischen Aufwertung der Stadt dient, hat jeden Sympathiebonus verspielt.

Auch ihre spätere Umwandlung in einen „Bürgerpark“, ist mehr als fraglich, wenn bereits jetzt schon mehr als 3500 Bürger ein solches Vorhaben ablehnen.

Dass weniger oft mehr ist bewies letztes Jahr die Stadt Bad Nauheim, die durch die Landesgartenschau vorbildlich ihre bereits vorhandenen Parks und Grünanlagen aufgewertet hat. Da wurde mit wenigen Mitteln aber viel Kreativität und Liebe zum Detail die gesamte Kommune in ein Blumenmeer verwandelt.

Mein kleiner Tipp als Gartenfreund und Gründungsmitglied der Grünen: Grandiosität bringt selten Großes hervor. Man kann einen kleinen Garten in ein Paradies verwandeln und ein vorhandenes großes Paradies in eine Ökowüste. Diese bonzokratische teure Totgeburt aus Gießen sollte man bereits im Vorfeld mit Boykotaufrufen bombardieren. Goethe, das Maskottchen der einstigen Gartenschau in Frankfurt dreht sich im Grabe um.

  1. #1 von Klaus Lelek am 09/04/2012 - 12:50

    Kleiner Nachtrag: Grüne als Baumkiller gibt es inzwischen auch in anderen Städten. Unter anderem in Augsburg. Dazu ein Interessanter Beitrag:

    http://www.augsburger-skandal-zeitung.blogspot.de/2012_03_27_archive.html

    Gruß
    Klaus Lelek

  2. #2 von mike hammer am 09/04/2012 - 12:58

    #QQ OT
    zwei großfammilien prügeln sich krankenhausreif (man fühlte sich nach einer hochzeit getäuscht),
    ob es zu wenig ziegen als brautpreis gab oder der BMW nicht neu, wer weiß?
    kann ja sein das die braut keine jungfra…ÄHHHh ne die hätten sie geehrendingst!

    http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article106164299/Zwei-Grossfamilien-pruegeln-sich-krankenhausreif.html

  3. #3 von mike hammer am 09/04/2012 - 13:46

    #QQ ..
    werft mal einen blick darauf, mossad grashüpfer, KEIN WITZ!
    http://www.haaretz.com/print-edition/news/in-an-israeli-lab-the-world-s-smallest-drone-1.423298
    😉

  4. #4 von Siegfried am 09/04/2012 - 13:47

    Berliner Staatsschutz hält Schweinekopf,der Frohe Ostern wünscht, Bild mit religionsverachtendem Inhalt!
    Da sau,ähm,schau einer an:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/neukoelln-moschee-am-columbiadamm-mit-farbbeuteln-beworfen/6488746.html

  5. #5 von Heinz Ketchup am 09/04/2012 - 15:07

    #2 von mike hammer am 09/04/2012 – 12:58

    Das ist eben die Herzlichkeit und Lebensfreude unserer heißblütigen Bereicherer von der Maria Böhmer so begeistert ist:

    „Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind uns willkommen, sie sind eine Bereicherung für uns alle.“

    Zum Glück haben sie sich in diesem Fall gegenseitigt selbst und keine Bio-Deutschen bereichert. Eigentlich müssten ja die deutschen Notärzte und Krankenhäuser dankbar sein, denn sie haben dadurch immer genügend Beschäftigung. :mrgrren:

    Das Dumme daran ist aber, dass der deutsche Steuer- und KK-Beitragszahler das alles bezahlen muss. 😦

  6. #6 von mike hammer am 09/04/2012 - 15:24

    #5 von Heinz Ketchup
    das sorgt bei den deutschen für angst, welcher deutsche kann 50 mann zu ner auseinandersätzung mitbringen?
    das bringt dominanz
    im virtel.

  7. #7 von Tolkewitzer am 09/04/2012 - 22:04

    Es zeugt nicht gerade von Anstand, den Beitrag von Klaus Lelek, der die Verlogenheit der Grünen treffend charakterisiert, ausschließlich mit OT zu kommentieren!

    Zum Beitrag. Die Grünen zerstören die Landschaft, wo sie nur können. Sei es mit Windrädern, Solarparks auf jeder ehemals schönen Wiese oder indem sie fortschrittliche Ideen torpedieren.
    Jeder andere, der solch eine Politik betreiben würde, würde bis auf das Schärfste von Ihnen angegriffen. Natürlich mit umgekehrten Vorzeichen.
    In Dresden verzögerten sie den Brückenbau um 2 Jahre wegen einer dort nicht vorhandenen Fledermaus und verhinderten das Fällen alter Bäume, obwohl dafür ein mehrfaches davon neu angepflanzt wird.
    In nicht gerade von Reichtum gesegneten Gießen wiederum ist ein leichtes ein Biotop mit wer weiß wieviel seltenen Tierarten für eine zweifelhafte Veranstaltung zu opfern.
    Ich kann nur allen vernünftigen Gießenern empfehlen, einfach nur mal die Seite des BUND durchzusehen und nach geschützten Kleinlebewesen zu suchen. Irgend etwas findet man garantiert, was in diesen Bäumen seinen Lebensraum haben könnte. Zumindest verschafft das einige Monate Gnadenfrist. Vielleicht sogar so viel, dass man in die geplante „Neugestaltung“ den schönen alten Park integriert.

  8. #8 von Tolkewitzer am 09/04/2012 - 22:05

    #7
    …das Fällen alter kranker Bäume…

  9. #9 von Aktivposten am 10/04/2012 - 15:21

    @ tolkewitzer
    Wieso ketten sich die Gegner der Aktion nicht an die Bäume wie die Stuttgarter Parkschützer? Oder bilden Absperrungen? Da würde die Grüne aber mal blöd gucken, wenn sie die eigene Medizin schlucken muß.

  10. #10 von Tolkewitzer am 10/04/2012 - 20:51

    #9 von Aktivposten

    @ tolkewitzer
    Wieso ketten sich die Gegner der Aktion nicht an die Bäume wie die Stuttgarter Parkschützer? Oder bilden Absperrungen? Da würde die Grüne aber mal blöd gucken, wenn sie die eigene Medizin schlucken muß.

    Jep, das wär’s! Leider müssen die normaldenkenden wirklichen Umweltbeschützer arbeiten gehen und haben keine Zeit für derlei Aktionen.
    Sie haben auch kein Geld wie die Umweltverbände, um sich Berufsdemonstranten leisten zu können…