Die Früchte der Freiheit

Tunesien ist frei – frei von der Diktatur und der krakenhaften Umarmung durch einen mafia-ähnlich organisierten Familienclan. Doch was ist nun wirklich bis zu diesem Augenblick gewonnen? Wo steht das kleine Land einen Monat nach der Flucht des Raïs?

Wer meint, es sei nun so zu sagen über Nacht die Demokratie ausgebrochen, hat offenbar eine mangelhafte Vorstellung davon, wie schwierig und langwierig ein solcher Umdenkens-Prozess ist. Es gibt bisher keinerlei Strukturen, denen man das Etikett „demokratisch“ verleihen könnte. Das Parlament, das ohnehin nie richtig legitimiert war, hat seine legislative Kraft praktisch an das Kabinett und den Präsidenten abgegeben, und diese beauftragt, die öffentliche Ordnung zu sichern, die Ökonomie wieder anzukurbeln und vor allem, echte demokratische Wahlen innerhalb der nächsten (jetzt noch) fünf Monate vorzubereiten (EU und OECD helfen dabei mit besten Kräften). Das Kabinett unter Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi besteht aus Vertretern ehemals oppositioneller Parteien, vor allem aber aus neutralen Fachleuten, die zum Teil extra für diese Aufgabe aus dem Ausland (vorübergehend) zurückgekehrt sind – selbst ein tunesischer Spezialist der NASA wurde von den Amerikanern für sechs Monate freigestellt. Soweit man das beurteilen kann, handelt es sich bei allen Mitgliedern um intelligente und integre Männer und Frauen, die breite Akzeptanz in der Bevölkerung haben, und denen man zutraut, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, in den die alte Clique ihn hineinmanövriert hat. Außer den Angehörigen politischer Parteien hat niemand von ihnen Ambitionen, über diese Notsituation hinaus irgendwelche Ämter zu bekleiden. Über allen steht der schwerkranke Interimspräsident Mbazâ, dem man sein Leiden bei jedem mühsam absolvierten öffentlichen Auftritt so stark anmerkt, dass Mitleid aufkommt. Er wird froh sein, wenn er sich endlich zurückziehen darf.

Demokratie? Ein Wort, eine Hoffnung – mehr ist das noch nicht.

Bemerkenswert sind einige Punkte, die ich hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit anführen möchte. Die Medien arbeiten erkennbar frei und unabhängig, sie lassen jeden zu Wort kommen, der sich „anständig“ benimmt und etwas zu sagen hat. Die Richter haben eine Selbstverpflichtung deklariert, nach der sie sich ausschließlich an den Buchstaben der Gesetze gebunden fühlen. Eine Kommission zur Bekämpfung der Korruption hat die Arbeit aufgenommen. Todesstrafe und Folter wurden abgeschafft, und die Menschenrechtskonventionen werden ohne jegliche Einschränkungen unterzeichnet werden. Die Kairoer Erklärung zum Scharia-Vorbehalt ist damit obsolet. (Anmerkung zu Ägypten: Sollten vergleichbare Erklärungen auch dort erfolgen, wäre ich bereit, eine Parallelität der Entwicklungen anzuerkennen). Einigkeit besteht auch darin, die von Ben Ali per „Referendum“ eingebrachten Änderungen der Verfassung bis zur Verabschiedung einer neuen nicht zu berücksichtigen. Am Corpus iuris muss derzeit nichts gebastelt werden, da es in seinen wesentlichen Teilen französischen Ursprungs ist.

Politische Parteien und Gewerkschaften orientieren sich neu, veranstalten Kongresse und Zusammenkünfte, um ihre jeweiligen Programme auszuarbeiten. Auch völlig neue Parteien sind darunter wie zum Beispiel eine „parti des femmes démocratiques“ (Partei der demokratischen Frauen), die überwiegend aus Richterinnen, Rechtsanwältinnen, Ärztinnen und anderen Freiberuflerinnen zu bestehen scheint. Jedes Parteiprogramm muss vor der Verfassungskommission die Prüfung auf Konformität bestehen. Damit könnten unter anderem die Kommunisten, die sich neuerdings „demokratische Kommunisten“ nennen, Schwierigkeiten haben. Völlig neu ausrichten muss sich auch die Partei der islamistischen Kräfte Ennahda des amnestierten Terroristen Rachid al-Ghannouchi, wenn sie denn bestehen will.

Die Sicherheitslage ist nach wie vor kritisch, was aber nur für Teile des Landes gilt. Während es im Norden und in den Städten an der Mittelmeerküste (auch den Touristenzentren!) bereits wieder wie vordem zugeht, brodelt es im armen Süden und im Landesinnern noch immer. Bemerkenswert ist die Stellung des Militärs, das überwiegend für die Sicherheit zeichnet. In diesem Punkt sind Polizei und Nationalgarde weitgehend entmachtet oder arbeiten im Auftrag des Militärs. Nur die Verkehrspolizei agiert wieder wie vorher. Diese Einschränkungen polizeilicher Exekutivgewalt waren vor allem deshalb nötig geworden, weil die polizeilichen Ordnungskräfte wegen Ihres Verhaltens während der Revolution einen verheerenden Vertrauensverlust in der Bevölkerung erlitten haben. Seit einigen Tagen bereits zieht sich nun das Militär (durch Reservisten verstärkt) aus dem Norden zurück, damit es sich endlich besser auf den Süden konzentrieren kann. Der Oberkommandierende der Streitkräfte Rachid Ammar* hat zudem erklärt, dass er ab Mittwoch 16.02.11 keine Demonstrationen im Süden mehr dulden werde.

Man darf wissen, dass diese „wilden“ Zusammenballungen nichts mehr mit der Jasminrevolution zu tun haben, sondern sie entstehen aufgrund örtlicher Unzufriedenheiten, die meist ökonomische Gründe haben. Zudem mischen sich in diese Gruppen immer wieder rauflustige Elemente (die „bandes de voyoux“), die einbrechen, stehlen und Schlimmeres veranstalten. Durchsetzt sind sie mit echten Kriminellen, die während der Unruhen aus dem Gefängnis entkommen sind, und die noch nicht vollständig wieder eingesammelt werden konnten. Es ist absehbar, dass dies in nächster Zeit passieren wird. Wenn also in diesen Tagen davon geredet wird, dass Tausende aus Tunesien Richtung Lampedusa fliehen: ein großer Teil von ihnen wird zu der genannten Kategorie gehören. Man kann den Asylbehörden in Italien nur empfehlen, Fotos von den Ankommenden zu nehmen und diese zur Kontrolle nach Tunis zu schicken. Anschließend wird man durch manches Fahndungsfoto einen schwarzen Strich machen können. Gleichwohl muss die Arbeit der Küstenwache, der zurzeit die landgestützte Komponente weitgehend abhanden gekommen ist, wieder verbessert werden. Wenn die EU, wie Außenminister Westerwelle am Samstag in Tunis zusagte, FRONTEX zur Unterstützung der Küstenwache schicken will, so ist das zu begrüßen, aber die Hauptarbeit muss von tunesischer Seite kommen.

Und „draußen“, beim Volk, wie steht es da mit der neu gewonnenen Freiheit? Man hat den Eindruck, dass viele „Demokratie“ mit „Disziplinlosigkeit“ verwechseln, so als sei plötzlich alles erlaubt, was vorher verboten war. Es fehlt noch die Erkenntnis, dass eine demokratische Gesellschaft sogar weit höhere Anforderungen an den Einzelnen stellt als dies vorher der Fall war. Ein besonders frappantes Beispiel falschen Verständnisses: die Disziplinlosigkeiten unter Schülern den Lehrern gegenüber haben ein Ausmaß erreicht, dass sich vor einigen Tagen etliche Schulleiter entschlossen, die Schule zu schließen und stattdessen die Eltern zu einem klärenden Gespräch einzuladen.

Manch einer wird sich wundern, dass bisher noch kein einziges Wort über „Religion“ gefallen ist. Das hat einen sehr einfachen Grund: Religion ist in diesen Tagen kein Thema. Niemand redet darüber, man hat ganz andere Sorgen. Es ist sogar im Gegenteil festzustellen, dass die üblichen Fluchtstätten der Frustrierten, die Moscheen, heute leerer sind als vor der Revolution. Ich kann mich also nur in vollem Umfang der Auffassung von Mustapha Tlili anschließen: Die derzeitige Entwicklung ist eindeutig säkular und wird es hoffentlich auch bleiben.
* Anmerkung zu Rachid Ammar: seine entscheidende Rolle am 14.01.11 sickert erst langsam durch. Bei einem Gespräch mit Ben Ali am Mittag, als der Präsident ihn aufforderte, auf Demonstranten zu schießen, hat er erklärt, dass er im Gegenteil die Bewachung des Präsidentenpalastes nur bis 20.00 Uhr aufrecht erhalten würde und anschließend (was auch geschah) werde der Luftraum gesperrt. Wenige Stunden später saß Ben Ali im Flugzeug. Ohne diese beherzte Haltung des Oberkommandierenden hätte sich die Agonie des ancien régime wohl auch wie in Ägypten über Wochen hingezogen. Das ist uns zum Glück erspart geblieben.

(Gastbeitrag von Wissen ist Macht)

  1. #1 von Simbo am 13/02/2011 - 17:56

    Du bist wieder einmal sehr fleissig.

    Gastbeiträge schreiben, sich als Spürnase zu profilieren und ausserdem noch als „simpler“ Kommentarschreiber in Erscheinung zu treten.

    Das macht Dir nicht so schnell jemand nach.

    Danke, dass Du uns auf dem Laufenden hältst, wie die Situation in Tunesien ist.

    Die MSM haben dieses Thema leider schon schubladisiert. Die Effekt-Hascherei scheint bei denen vorbei zu sein. Was mit Tunesien passiert, scheint denen nicht mehr wichtig zu sein.

    Dabei ist dieses Thema einer Demokratisierung sehr wichtig. Und deshalb sind wir (ich) froh, dass Du uns darüber informierst.

  2. #2 von Markus13 am 13/02/2011 - 18:25

    Danke für den Bericht, er klingt sehr zuversichtlich.
    Zu meiner gestrigen „Stichelei“, Stichwort Lampedusa:
    Das vermutete ich, als ich die „Boatpeople“ als Glücksritter
    bezeichnet hatte. Hoffentlich bekommt das Militär die See-
    grenze wieder dicht und FRONTEX macht mit unserem
    Steuergeld einen ordentlichen Job. Zu Westerwelle kann
    man stehen, wie man will, das Zeichen, was er mit seinem
    Besuch gesetzt hat, ist ein gutes. Hoffentlich bleibt es nicht bei
    Versprechungen. Hier könnte die EU endlich einmal Flagge
    zeigen und die sinnlos an die Paraber verschwendeten
    Gelder in die Zukunft eines lebensfähigen, gewachsenen
    Staates investieren. Frommer Wunsch, aber vielleicht hört
    ihn jemand.
    Also, weiter „Daumendrück“ 😉

  3. #3 von WissenistMacht am 13/02/2011 - 18:29

    #2 Markus13:

    Zur Unterstützung von FRONTEX hat das italienische Kabinett im Einvernehmen mit der hiesigen Übergangsregierung soeben beschlossen, italienische Soldaten nach Tunesien zu entsenden, um das tunesische Militär zu unterstützen. Das hat doch was – und die Bevölkerung hier scheint davon angetan zu sein. Man kann sagen: ça bouge! 🙂

  4. #4 von Markus13 am 13/02/2011 - 18:39

    Das klingt gut. Zum letzten Satz: Ich nehme an,
    dort sollte bougé stehen. 😀

  5. #5 von ilex am 13/02/2011 - 18:40

    In der Tat scheinen die hiesiegen Medien Tunesien zur Zeit vergessen zu haben – überblendet von Ägypten. Daher danke für den Bericht aus der Situation vor Ort. Die weitere Entwicklung wird uns ja sicherlich von Zeit zu Teit geschildert werden.

  6. #6 von WissenistMacht am 13/02/2011 - 18:42

    #4 Markus13:

    Nee, nee, das ist schon richtig und heisst so viel viel „da bewegt sich was“! Aber das war mir zu lang 🙂

  7. #7 von Markus13 am 13/02/2011 - 18:53

    #6 von WissenistMacht am 13/02/2011 – 18:42

    Schon verstanden, ich hatte bouge nur
    als „Dreckloch“ im Vokabular, deswegen
    meine Verwunderung. 😀

  8. #8 von WissenistMacht am 13/02/2011 - 19:00

    #5 ilex:

    von Zeit zu Teit

    Es ist immer wieder lustig zu wissen, welche Art von Tastatur jemand benutzt. Bei mir wäre der entsprechende Vertipper bei „Yeit“ gelandet. Und wenn ich aus Versehen auf Arabisch umschalte: غثهف
    Das hat doch was! 🙂

  9. #9 von ilex am 13/02/2011 - 19:13

    # 8 – Wissen ist Macht

    Texte lese ich lieber auf Papier – gibt es so etwas wie Bildschirmblindheit? 😉

    Jedenfalls hört man momentan nur von den Lampedusa-Leuten, aber die Enntwicklung in Tunesien verpennen unsere Medien mal wieder. Die Karawane ist weiter gezogen.

  10. #10 von WissenistMacht am 13/02/2011 - 20:34

    Ein kleiner Zusatz aus den Abendnachrichten, die ich soeben im Fernsehen geniessen durfte.

    In der Nähe von Djerba hat es ein Fluchtboot nicht so recht geschafft. Noch vor Verlassen der Drei-Meilen-Zone ist es jämmerlich abgesoffen, die K¨stenwache hat die ca. 20 jungen Männer rausgefischt. Da zufällig ein Kamerateam in der Nähe war, wurden die na

  11. #11 von WissenistMacht am 13/02/2011 - 20:39

    #10 WiM Forts.:

    Da zufällig ein Kamerateam in der Nähe war, wurden die nassen Pudel interviewt. Ein paar mussten ins Krankenhaus, drei hat die eintreffende Polizei gleich verhaftet. Eine schöne Bestätigung dessen, was ich oben angemerkt habe. 🙂

    Das Kamerateam war übrigens deshalb da, um die Reaktionen der Hoteliers auf die Aufhebung der Reisewarnung, die nach Westerwelles Besuch von GB, F und D ausgesprochen wurde, zu erfahren.

    Also Leute, kommt her und helft mit Euerm Besuch! Wenn Ihr Tipps braucht – kein Problem! 🙂

  12. #12 von johannwi am 13/02/2011 - 21:46

    mal was kurioses am Rande

    Münster – gut Hochdeutsch sprechender Nordafrikaner raubt Taxifahrerin aus

    Taxifahrerin beraubt
    Nach netter Unterhaltung das Portemonnaie entrissen und geflüchtet.

    Münster – 12.02.2011 – 04:33 – Am 12.02.2011, gegen ca. 00.00 Uhr, ließ sich ein Mann vom Drubbel zur Norbertstraße fahren. Am Zielort angekommen händigte er der Fahrerin, mit der er sich unterwegs nett unterhalten hatte, einen Geldschein aus. Als die Taxifahrerin das Wechselgeld herausgeben wollte, entriß er ihr plötzlich das Portemonnaie und flüchtete. Nach Angaben der Geschädigten handelt es sich bei dem Täter um einen Nordafrikaner, der gut Hochdeutsch spricht, ca. 180 – 185 cm groß ist und schwarze Haare hat. Bekleidet war der Mann mit einer schwarzen Lederjacke. Die eingeleitete Fahndung verlief bislang negativ.

  13. #13 von Emil Ule am 14/02/2011 - 08:00

    Danke für die Infos: Her in Deutschland wird nur von den „armen Flüchtlngen“ gesprochen, die vor den „unsicheren Verhältnissen“ fliehen. Selbst politisch uninformierte Zuschauer ziehen da mittlerweile die Augenbrauen hoch und fragen sich, ob sie da gerade im öffentlich-rechtlichen verscheissert werden.

  14. #14 von WissenistMacht am 14/02/2011 - 08:50

    #3 WiM:

    Korrektur:

    Die tunesische Übergangsregierung hat das italienische Angebot militärischer Unterstützung nun doch abgelehnt nach anfangs positiver Haltung (nach Darstellung unserer Medien). Das war offensichtlich falsch:

    http://www.n-tv.de/politik/Tunesien-lehnt-Italiens-Hilfe-ab-article2601666.html

    Die Dinge entwickeln sich dermassen schnell, dass der Überblick schwerfällt 😦

  15. #15 von einteilvonjenerkraft am 14/02/2011 - 11:26

    Abgesehen von flüchtenden Kriminellen mag die Flüchtlingswelle auch einfach etwas damit zu tun haben, dass die Bewachung der tunesischen Küste durch die tunesische Polizei nachgelassen hat (kann ich nicht beurteilen, nur eine Vermutung) oder dass manche Leute sich ausrechnen dass sie in einer Krisensituation vielleicht nicht postwendend wieder zurückgeschickt werden. Wen man so will hat auch der Zusammenbruch der DDR zu einer „Flüchtlingswelle“ geführt, die auch noch nach den freien Wahlen, der Währungsunion und der Wiedervereinigung anhielt wenn nicht gar noch stärker wurde (habe momentan keine Zahlen parat).

  16. #16 von WissenistMacht am 14/02/2011 - 12:31

    Drüben, auf dem schwarzen Kanal, sind wieder einmal ausgesprochen viele intelligente Tunesien-Experten am Werk 🙂

  17. #17 von WissenistMacht am 14/02/2011 - 12:39

    #15 einteilvonjenerkraft:

    dass die Bewachung der tunesischen Küste durch die tunesische Polizei nachgelassen hat

    Genau das habe ich darzustellen versucht. Das ist ein grosser Teil des Problems. Unter „Küstenwache“ stellt man sich ja immer so etwas vor wie in der entsprechenden ZDF-Serie. Das sind aber eben nicht nur ein paar herumschippernde Bötchen (übrigens zum grossen Teil von Deutschland gespendet), sondern vor allem muss der Schutz auch von Landseite her gewährleistet sein, was offensichtlich im Moment nicht optimal funktioniert (aus den genannten Gründen).

  18. #18 von aktivposten am 14/02/2011 - 12:39

    #11 von WissenistMacht am 13/02/2011 – 20:39

    Also Leute, kommt her und helft mit Euerm Besuch! Wenn Ihr Tipps braucht – kein Problem! 🙂

    und
    #20 von WissenistMacht am 10/02/2011 – 15:21

    #18 aktivposten:
    DU kannst jederzeit vorbeikommen. Und jetzt, da hier wieder Frieden herrscht, schmecken die heimischen Hochgewächse umso besser.
    (…)
    Das würde sicher ein lustiger Abend 🙂

    Kannst Du mir bitte über meine E-mail-Adresse (aktivposten@web.de) eine Kontaktmöglichkeit von Dir zukommen lassen? Ich will hier den Kommentarbereich nicht mit lauter OT füllen.

  19. #19 von WissenistMacht am 14/02/2011 - 12:41

    #18 aktivposten:

    Nachricht kommt!

  20. #20 von markus13 am 14/02/2011 - 13:24

    #18 von aktivposten am 14/02/2011 – 12:39

    aktivposten(at)web.de würde ich empfehlen. Da ständig Bots
    das Web durchwühlen, finden diese in Verbindung mit dem
    @ die mailadresse und speisen sie bei diversen Spamversendern
    ein. Da gibt es dann ständig „SUUUUPER“ Angebote aus Asien.
    (at) verhindert das ziemlich wirkungsvoll. Nur als Tip. 😉

  21. #21 von KDL am 14/02/2011 - 15:11

    @ WissenistMacht

    Das ist wieder ein gewohnt sehr guter und interessanter Artikel von dir. Allerdings hatte ich gehofft, dass ich eine Erklärung für die Motivation der jungen Leute finde, die zu Tausenden nach Lampedusa fliehen. Das bedeutet ja schließlich, dass diese keinerlei Hoffnung in die künftige neue Regierung setzen. Also wäre ich Jungtunesier ohne große Hoffnung auf einen Job, würde ich jetzt zumindest noch ein paar Monate abwarten bevor ich so einen großen Schritt wage.

  22. #22 von Argutus rerum existimator am 14/02/2011 - 15:15

    #21 von KDL am 14/02/2011 – 15:11

    die Motivation der jungen Leute finde, die zu Tausenden nach Lampedusa fliehen.

    Ich kenne keinen von ihnen persönlich, aber ich vermute, daß sich die Folgendes denkn: „Zurück kann ich, wenn ich will, jederzeit. Aber einen vergleichbar günstigen Zeitpunkt zur Emigration gibt es wohl so bald nicht wieder. Also jetzt oder nie!“.

  23. #23 von plapperstorch am 14/02/2011 - 15:21

    #22 von Argutus rerum existimator

    Die Lösung des Problems ist doch einfach. Soll Italien Lampedusa an Tunesien verschenken :mrgreen:

  24. #24 von WissenistMacht am 14/02/2011 - 15:21

    #21 KDL:

    1. Es sind (praktisch) alles junge Männer aus dem benachteiligten Süden (Arbeitslosenquote bei geschätzten 40%)

    2. Ein nicht geringer Teil sind gesuchte Kriminelle, Streuner und Aufwiegler, die uns das Leben in den Bügerwehren so schwer gemacht haben.

    3. Der beschriebene „Zusammenbruch“ der öffentlichen Ordnung vor allem im Süden lässt viele die lange gehegte Hoffnung nun in die Tat umsetzen.

    4. Das zwischen Italien und Tunesien bestehende Abkommen ist in Kraft. Hier zweifelt niemand daran, dass die jungen Herren in Bälde tunesische Gefängnisse werden besichtigen können. Deswegen verstehe ich die Aufregung in Europa nicht. Natürlich wird das Verfahren eine Weile dauern, weil die EU das nun einmal so festgelegt hat.

    5. Politische Flüchtlinge sind angesichts der Lage ausgeschlossen. Da kommt niemand mit durch. Mit welcher Begründung auch? Selbst Extremisten (sofern sie sich überhaupt unter den „Flüchtlingen“ befinden) haben aufgrund der Amnestie nichts zu befürchten – es sei denn sie würden erneut straffällig.

  25. #25 von KDL am 14/02/2011 - 16:05

    @Vorredner:

    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich denke, mehr kann man zu dem Thema auch nicht sagen. Und zudem gab es zufällig vorhin auch einen neuen Thread, der dazu passt.

  26. #26 von Marie am 15/02/2011 - 19:05

    es wurde mir aus dem munde gesprochen. wenn ich die bilder sehe, und alle gut ernährten und kräftigen männer sehe ..frage ich mich warum? viele haben es noch nicht verstanden was demokrtie bedeutet.es bedeutet „dem land zu geben und nicht zu nehmen.“ ich erinnere nur nach dem 2 weltkrieg. ganz deutschland lag in schutt und asche. keiner ist geflüchtet, das gegenteil, alle sind gekommen. ich erinnere an die trümmerfrauen. berlin wurde fast mit den händen der frauen aufgebaut. muss da jetzt sein? ich lebe in tunesien, ich kenne die situation im norden,süden. aber in den regionen wurde immer so gelebt als ben ali regierte. und keiner in tunesien ist verhungert. aus unsere region wo ich lebe, sind viele lkw mit hilfsgütern in den regionen gefahren und haben lebensmittel und kleidung verteilt. nach angaben waren die menschen teilweise beleidigt. die kosten, die durch das ganze asylverfahren entsteht, und die doch wieder ausgewiesen werden, wäre sinnvoller im land einzusetzen.