Die andere Sicht auf Syrien

Von Manaf Hassan, gefunden auf FB

Es wird Zeit mit ein paar Gerüchten aufzuräumen. Gerüchte, die viele Denkweisen beeinflussen bzw. vergiften und somit eine gewisse Distanz zur Wahrheit im Syrien-Krieg schaffen. Um diese Distanz deutlich zu verringern, werde ich mit euch eine Reise durch Syriens Geschichte machen und damit vor allem eine Frage beantworten und vielen Kritikern endlich Wind aus den Segeln nehmen:

„Weshalb ist denn die Familie Assad – genau genommen Hafez & Bashar Al-Assad (Vater & Sohn) so lange an der Macht in Syrien ?“ Was hat das alles mit dem Syrien-Krieg zu tun und haben wir in Syrien wirklich eine Revolution oder steckt mehr dahinter als viele denken ?

Eine Frage, die ich euch nun endlich beantworten werde.

Kurzer Rückblick:

Die Syrische Arabische Republik existiert in ihrer jetzigen Form seit 17.04.1946. Vor der Unabhängigkeit an diesem Tag stand Syrien unter französischer Mandatsherrschaft. Bis 1970 war Syrien etlichen Putschen ausgesetzt. Also ganze 24 Jahre. Das sorgte nicht nur im Inneren des Landes für Unruhe und Instabilität, sondern lockte viele Blicke der Nachbarländer auf dieses so gesehen „junge Land“, dessen Geschichte (Völker, Kulturen & Religionen) jedoch mehrere Jahrhunderte zurückliegt.

Der Vater des heutigen Präsidenten Bashar Al-Assad, Hafez Al-Assad, war Mitbegründer der heute regierenden Baath-Partei. Das Ziel dieser Partei war vor allem die schnelle Stabilisierung eines Landes, dass in seiner Existenz sonst wirklich bedroht war. So sollte innere Ruhe einkehren, die Wirtschaft aufgebaut werden und vor allem sollten Nachbarländer Respekt vor den Staatsgrenzen dieses so schönen Landes haben.

Hafez Al-Assad war – bevor er sich an die Staatsspitzte kämpfte – Verteidigungsminister des Landes. Durch das Vertrauen und die Befehlsherrschaft über das Militär war es für ihn relativ leicht, schnell das Vertrauen des Volkes zu gewinnen, dass vor allem Schutz suchte. Er ging aus einem internen Machtkampf der Baath-Partei als Sieger hervor. Die Baath-Partei spaltete sich schon 1966 und nach Übernahme Hafez Al-Assads und der rechte Flügel floh in den Irak. Dort setzte sich ein gewisser Saddam Hussein an die Spitze der Partei, der spätere Präsident des Iraks.

Als Präsident in Syrien übernahm Hafez Al-Assad also offiziell ab 1970/71 und regierte sodann rund 30 Jahre lang, bis zu seinem Tod. Er gab Syrien die notwendige Stabilität, überhaupt eine Wirtschaft, die auf sich selbst baute und somit keine äußeren Einflüsse benötigte. So war Syrien bis zum Krieg 2011, verglichen mit anderen nicht besonders verschuldet. Kontakte waren ohnehin rar, vor allem aufgrund der jungen Geschichte des Landes. Viele Staaten warteten die Zukunft Syriens ab, um zu entscheiden, ob Geschäfte möglich wären. Syrien baute sich mit der Zeit ein starkes Heer auf und pflegte schon damals Kontakte zu Russland, um eine Art Schutzmacht zu haben. So erhielt Syrien Waffen und bot Russland im Gegenzug eine Militärbasis in Tartous & Lattakia (Küste) an, die sich bis heute dort befindet. Russische Einflüsse waren in Syrien jedoch nie zu spüren. Das kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen sagen. Ich war seit meiner Geburt wirklich jedes Jahr in Syrien. Auch während des Krieges. Heute ist der russische Einfluss sicher größer als zuvor. Doch zurück zum Thema: Dem syrischen Staat war vor allem Abschreckung wichtig. Man setze aber vor allem auch auf Bildung, um Syrien durch goldene Generationen Schritt für Schritt moderner zu machen und weiter voranzubringen. Schulen/Universitäten und ärztliche Behandlungen waren allesamt unentgeltlich. Durch Bildung sollte Religion aus dem Vordergrund verschwinden. Menschen sollten Religion privat ausleben. Die säkulare Bildung – einer der Kernpunkte der Baath-Partei – sollte für Toleranz und Respekt untereinander sorgen.

Hafez Al-Assad machte Syrien also überhaupt erst zu einem souveränen Staat und gab Syrien ein Gesicht. Ja es stimmt. Politische Gegner wurden eingesperrt. Vor allem aber deshalb, weil Syrien nicht noch mehr Putsche vertragen konnte und es für Demokratie und freie Wahlen definitiv zu früh war. Zu viele haben ihr eigenes Süppchen gekocht und pochten auf Macht, die womöglich zur Spaltung von Volksgruppen und zur Zersplitterung Syriens geführt hätte. Viel Blut wäre vergossen worden.

Natürlich hat Hafez Al-Assad mit harter Hand regiert und natürlich reden wir von einer Art Einparteiensystem, doch diejenigen, die behaupten, dass es sich hierbei um eine Diktatur handelt, haben den Begriff nicht wirklich verstanden. Er verfehlt die zutreffende Beschreibung in meinen Augen deshalb, weil ein Land von der Gründung/Unabhängigkeit hin zur Demokratie seine Zeit braucht und eine Demokratie nicht immer praktisch umgesetzt werden kann. Vor allem im Nahen Osten – weil Menschen dort eher religiös denken als dass sie zuerst an ihre Freiheit denken. Und das macht die Sache so verdammt gefährlich. Doch dazu gleich mehr.

Im Jahre 2000 dann übernahm der Sohn – heutiger Präsident Bashar Al-Assad. Das nötige Alter ? 40 Jahre. Eigentlich. Doch die Verfassung wurde für ihn dahingehend geändert, dass er die Präsidentschaft antreten durfte. Er wurde ohne einen Gegenkandidaten gewählt. Auch das stimmt. Zu groß war die Angst, dass die harte Arbeit der letzten Jahrzehnte binnen Monaten zerstört wird und ein Chaos ausbricht. Man wollte daher einen ruhigen Übergang schaffen, der das Tor zur Demokratie weit aufmacht.

Und dafür war der heutige Präsident Bashar Al-Assad genau der Richtige. Er studierte zuvor Medizin in Großbritannien und arbeitete dort anschließend als Augenarzt. Dort lerne er auch seine heutige Frau, Asma Al-Assad, kennen, die dort geboren wurde und gelebt hatte. Politisch war er durch seinen Vater ohnehin. Und durch das Leben in Großbritannien wusste er genau, wo er ansetzen musste, um das Land schrittweise zu öffnen.

Hafez Al-Assad hat also eine Basis geschaffen, auf der sein Sohn Bashar Al-Assad eine Demokratie schaffen sollte. Doch ich wiederhole: Schrittweise. Bashar Al-Assad wurde übrigens vor der Syrien-Krise vom Westen höchstpersönlich als Hoffnungsträger auserkoren. Es gibt viele Berichte dazu. Er wird darin als „modern“, „weltoffen“, „demokratisch“ beschrieben. Und dadurch, dass Syrien schon viel weiter war als bei der Unabhängigkeit 1946 konnten demokratische Reformen endlich eingeführt werden. Assad öffnete die Wirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft, kooperierte mit vielen Ländern und brauchte Syrien aus der Isolation. Visafreiheit mit der Türkei, Parteiengesetze, Arbeitsplätze, syrische Börse und viele weitere Dinge – waren sein Verdienst. Der Tourismus boomte mit 9 Millionen Besuchern im Jahr. Das Erdöl, Syriens Lebensversicherung, wurde nun endlich selbst verarbeitet und verkauft. Auch neue Erdölquellen wurden unter ihm erforscht. Das Internet, heute selbstverständlich, wurde von ihm aktiviert. Er selbst bezeichnete sich damals schon als großen Fan des Internets. Er hat zudem Putschisten wieder freigelassen – und der Westen sprach sofort vom großen „Reformer“. Schauen Sie selbst nach.

Doch dann, im Jahre 2003: Irak-Krieg und im Jahre 2006: Libanon-Israel-Krieg. In dieser Zeit flüchteten mehr als 3 Millionen Flüchtlinge aus dem Irak und dem Libanon. Die Nachbarländer brannten und Syrien war ohnehin im ständigen Konflikt mit Israel. 3 Millionen Flüchtlinge sind für ein Land wie Syrien, in dem 23 Millionen Syrer gelebt haben, eine große Menge, mit der man „klarkommen“ muss. Zum Vergleich: In Deutschland machen sich schon 1 Million Flüchtlinge deutlich bemerkbar.

Und dann war Syrien dran. Die Ereignisse überschlugen sich im Jahre 2011. Die Öffnung des Landes und die Integration Syriens in die Weltwirtschaft wurden mehr oder weniger zum Verhängnis. Erdogan nutzte die Visafreiheit zwischen beiden Ländern und infiltrierte radikale Muslimbrüder über die syrisch-türkische Grenze. Häftlinge und radikale Salafisten aus Saudi-Arabien, Katar und Jordanien kamen hinzu und wurden mit schweren Waffen eingeschleust. Natürlich kamen radikale syrische Islamisten, die mit der offenen, modernen, vor allem säkularen Politik Assads nicht einverstanden waren auch dazu. Heute sagt man, dass die Grenzen teilweise Tage und Wochen offen gehalten wurden, weil Millionenbeträge geflossen sind, um Kontrollen zu vermeiden. Dass dieser Krieg über Jahre vorbereitet wurde, merkt man vor allem an den Tunneln, die schon 2011, zu Beginn des Krieges, bereit waren, um Hinterhalte gegen die syrische Armee zu starten.

Und dann waren da ja noch die Demonstrationen des „Arabischen Frühlings“, der in Wahrheit ein djihadistischer Winter ist. Es gibt viele Beweise dafür, dass sich radikale Islamisten unter den Demonstranten in Syrien befunden haben, die sowohl auf Sicherheitsleute als auch auf Demonstranten geschossen haben, um eine Art „Bürgerkrieg“ inszenieren und diese Denkweise zu schüren, um ihn in der Welt auch als solchen zu verkaufen. Dabei waren es nur bürgerkriegsähnliche Zustände. Meine Freunde waren selbst auf Demonstrationen und forderten noch ausgebliebene Reformen, die aufgrund der Flüchtlingskrise in Syrien und des internationalen Drucks nur schleppend vorankamen. Als aber schnell klar wurde, dass die Mehrheit der „Demonstranten“ – die nun wirklich eine Minderheit war – einen Gottesstaat mit der Scharia als Verfassung forderte, blieben die Menschen zuhause und forderten ein schnelles Ende dieses bewaffneten Wahnsinns.

Es gab so eklatante Fehler in der deutschen und allgemein westlichen Berichterstattung, dass ich mir die Frage schnell stellte, worum es hier eigentlich wirklich geht.

1. Eine neue Gas-Pipeline sollte unter anderem von und durch Syrien nach Europa verlaufen. Ziel war die verwundbare Schwächung Russlands, indem man das Gas aus dem Nahen Osten statt aus Russland kauft. So sollte eine Abhängigkeit vom russischen Gas minimiert werden, um noch aggressivere Politik gegen Russland zu betreiben.
2. In Syrien wurde unter dem Mittelmeer ein wahnsinnig großes Erdölvorkommen gesichtet, dass Syrien zu einer wahren Erdöl-Macht aufsteigen lassen würde. Dies wurde mir von führenden Wirtschaftsingenieuren in Syrien bestätigt.
3. Erinnert ihr euch ? Russland hat Militärbasen an Syriens Küste. Die einzigen im Nahen Osten. Man wollte durch den Syrien-Krieg eine Auflösung der Basen forcieren.

Man könnte noch viele andere Argumente bringen, die euch staunen lassen würden. Doch die Anführung dieser angeführten Punkte sollte euch lediglich verdeutlichen, dass Syriens Präsident Assad der letzte Punkt ist, um den es ging. Seine Ablösung war vielmehr ein Ziel der Türkei, Saudi-Arabiens, Katars sowie Jordaniens, um eine „Regierung“ in Syrien zu installieren, die nach ihren Interessen handelt. Eigentlich war Assads Verunglimpfung und inszenierte Verbindung mit Kriegsverbrechen nur ein Vorwand, um in Syrien Interessen durchzusetzen. Wie sonst sollte man in ein solches Land intervenieren. Wie die Irak-Lüge über Chemiewaffen. Warum werden „Demokratien“ nicht für Saudi-Arabien, Katar, Jordanien und der Türkei in gleichem Maße anvisiert, wie es all die letzten Jahre in Syrien der Fall war ?

Interessant ist es auch zu erwähnen, dass der damalige französische Präsident Sarkozy – mittlerweile wegen Korruption/Bestechung angeklagt – einen Disput mit Assad gehabt haben soll. Vor dem Krieg. Er soll Assad Geld/prozentuale Anteile an der Gas-Pipeline geboten haben. Als dieser sich weigerte und ihm mitteilte, dass Syrien nicht mehr unter französischer Mandatherrschaft stehe, drohte ihm Sarkozy damit, Syrien dem Erdboden gleich zu machen.

Und für diejenigen, die meine Worte oben nicht verstanden haben, weshalb eine Demokratie in Syrien – mit einer schnellen Umsetzung – nicht möglich wäre:

Ganz einfach. Viele Menschen im Nahen Osten wählen einfach Personen oder Parteien, die ihrer Religion angehören. Dabei ist es ihnen gleichgültig, ob die Person/Partei gut oder schlecht ist. Und so könnten und würden nie alle gleichberechtigt/zufrieden sein. Religionsspaltungen bzw. Bürgerkriege könnten daraus resultieren. Wir haben vor allem jetzt im Syrien-Krieg gesehen, wie Minderheiten von radikalen Islamisten massakriert wurden. Frauen wurden vergewaltigt. Wenn sie schwanger waren, wurden ihnen ihre Bäuche aufgeschlitzt. Kinder wurden versklavt uvm. Vorerst war ein säkulares Einparteiensystem mit einer starken Partei an der Spitze und mehreren anderen Parteien im Parlament daher eine gute Lösung. Jedes Land braucht seine eigene Zeit und sein eigenes System. Deutschland brauchte auch mehrere Anläufe bis es da angekommen ist, wo es heute ist. Ein solches System wie in Syrien schützt zudem Minderheiten und isoliert radikale Islamisten. Doch nun – nach dem Syrien-Krieg – kann und muss eine neue, von Syrien ausgehende, Verfassung konzipiert werden, die im Interesse aller ist und Minderheiten beschützt. Diese muss von der syrischen Regierung und anderen, freiheitlich-demokratisch gesinnten Parteien vorangetrieben werden. Sie verstehen das Volk nämlich. Natürlich auch mit der Möglichkeit, dass Präsident Assad sich der Wahl stellen könnte, wenn er denn überhaupt noch möchte.

Andere, internationale Regierungen haben sich in diese Angelegenheit nicht einzumischen. Sie dürfen ihre demokratische Gesinnung gerne bei denen einfließen lassen, mit denen sie Kontakte pflegen, siehe oben.

Im Libanon bspw. herrscht eine Art „Demokratie“, die anerkannt ist. Dort haben gewisse Posten sunnitisch, schiitisch und christlich zu sein. Dort hatte man vor nicht allzu langer Zeit über 2 Jahre Probleme, einen Präsidenten zu wählen, weil man sich nicht einigen konnte. Das ist auch nicht Sinn und Zweck einer Demokratie. Stagnation und die immer aufkommende Gefahr, dass das Volk in einen Bürgerkrieg gleitet.

Schließlich möchte ich noch etwas zu den Anschuldigungen hervorbringen, dass die syrische Regierung – wie Assad auch – nur aus Alawiten bestehe. Das ist nicht wahr. Die syrische Regierung besteht in deutlich überwiegendem Maße aus Sunniten. Christen und Alawiten haben aber natürlich normale Aufstiegschancen wie jeder andere auch. Außerdem ist Assads Frau – Asma Al-Assad – eine Sunnitin. Sein Bruder ist auch mit einer Sunnitin verheiratet. In Syrien lebten alle Religionen in Frieden miteinander. Egal, ob Muslime (Sunniten & Alawiten), Christen, Juden oder Atheisten. Religionsspaltungen und Hetzen sind strikt verboten und werden bestraft. In der syrischen Gesellschaft ist es ein „No-Go“, wenn man jemanden auf seine Religionszugehörigkeit anspricht. Diese Vorgänge führten auch dazu, dass sich alle Religionsgruppen untereinander vermischt haben. So ist eben in einem säkularen Staat – die Religion spielt eine untergeordnete Rolle. In der Politik hat sie nichts zu suchen.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Text einen umfangreichen Einblick geben und hoffe auch, dass ihr Syrien, den Krieg und die Unterstützung der überwiegenden Mehrheit des syrischen Volkes für Assad nun besser verstehen und einordnen könnt. Ich habe den Text deshalb auch vereinfacht – wie eine Geschichte – aufgebaut.

Eins gilt aber auch als sicher: Hafez Al-Assad – „Fuchs des Nahen Ostens“ (von vielen so genannt – historische Texte von Staatsmännern) – gilt bis heute nicht nur als Vater von Bashar Al-Assad, sondern auch allgemein als Vater Syriens. Er ist mehr als nur anerkannt und wird respektiert.

Ihr merkt also: In Syrien würdet ihr auf ganz andere Meinungen und Realitäten stoßen als hierzulande.

Freue mich über Feedback. Teilen wünschenswert.

  1. #1 von Heimchen am Herd am 20/08/2019 - 18:55

    „Hafez Al-Assad – „Fuchs des Nahen Ostens“ (von vielen so genannt – historische Texte von Staatsmännern) – gilt bis heute nicht nur als Vater von Bashar Al-Assad, sondern auch allgemein als Vater Syriens. Er ist mehr als nur anerkannt und wird respektiert.“

    Das freut mich sehr für Hafez Al-Assad!

    Es wird höchste Zeit, dass die Syrer in Deutschland wieder nach Hause gehen!

  2. #2 von CheshireCat am 21/08/2019 - 02:23

    Trotz vieler interessanten Fakten blickt man nach diesen Artikel immer noch nicht durch.

    Zum Syrischen Bürgerkrieg ist Folgendes anzumerken:

    – Familie Assad sind autoritäre Herrscher, wie sie im Orient normal sind (es geht dort nicht anders), allerdings der besseren Sorte: die bereichern nicht nur sich selbst, sondern denken auch an ihrem Land.

    – Unter Familie Assad wuchs der Wohlstand und folglich die Bevölkerung. Das Wohlstandsniveau, bei dem der Bevölkerungswachstum zurückgeht (wie in Europa) wurde allerdings nicht erreicht. Daher entstand der demographische Überschuss, der Staat schaffte es aber nicht, diese jungen Menschen mit Arbeit zu versorgen, von der man (gut) leben konnte.
    Dieses zahlreiche Prekariat war unzufrieden und beneidete die vorhandene Mittel- / Oberschicht.

    – Diese objektiven Widersprüche wurden von fremden Mächten für die „bunte Revolution“ benutzt (im Rahmen des Projektes „Arabischer Frühling“), die aber schief ging: Assad war zu stark und konnte nicht gestürzt werden. Wegen der massiven Einmischung der fremden Mächte kam es zum Bürgerkrieg, die später zum Stellvertreterkrieg zwischen verschiedenen ausländischen Blöcken auf dem syrischen Territorium ausartete.

    – Heute ist der Krieg weitgehend beendet (außer Idlib), das Land ist geteilt. Assad bleibt mit Hilfe des (provisorischen) Blocks Russland – Iran an der Macht und kontrolliert einen großen Teil des Landes.

    – Im Internet liest man oft, dass ein Grund (von vielen) für den Masseneinwanderungsexzess 2015 das Kalkül von Obama und Merkel war, die Assads Armee durch Desertion junger Männer entscheidend zu schwächen (Deserteure sollten dann auf ganz Europa verteilt werden, aber hier hat sich Merkel verkalkuliert).
    Bewiesen ist es nicht, aber wenn man Skrupellosigkeit und Blödheit der Globalisten berücksichtigt, erscheint es plausibel.

    – Durch Bürgerkrieg ist der demographische Überschuss Syriens verschwunden – für den Wiederaufbau werden dringend Menschen benötigt. Merkel denkt aber nicht daran, die syrischen Deserteure zurückzuschicken – sie werden für Umvolkung gebraucht.

  3. #3 von CheshireCat am 21/08/2019 - 02:28

    ALEPPO

    ES WIRD LANGSAM ZEIT FÜR SYRISCHE FLÜCHTLINGE ZURÜCKZUKEHREN.

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